Erste E-Busse rollen in Gütersloh – 14 weitere folgen

Das ÖPNV-Unternehmen Stadtbus Gütersloh hat die ersten beiden von 16 bei MAN bestellten Elektrobusse in Betrieb genommen. Sie kommen ab sofort im regulären Linienbetrieb der Stadtbusse zum Einsatz. Die 14 noch ausstehenden E-Busse sollen in den nächsten Monaten folgen.

Bild: Stadtbus Gütersloh

Für die Beschaffung der E-Busse hatte das Unternehmen bereits im Jahr 2022 Fördermittel in Höhe von 4,67 Millionen Euro anwerben können. Durch die Fördersumme konnten laut Stadtbus rund 80 Prozent der Mehrkosten getragen werden, die bei der Anschaffung der 16 E-Busse im Vergleich zu ebenso vielen Diesel-Bussen angefallen wären.

Die europaweite Ausschreibung für die E-Busse erfolgte bereits ein Jahr später, aus der MAN als Gewinner hervorging. Im Anschluss löste Stadtbus Gütersloh bei MAN eine Bestellung über zehn E-Solobusse vom Typ Lion’s City E mit zwölf Metern Länge sowie sechs weitere Exemplare in der 18 Meter langen Gelenkbusvariante aus, von denen nun jeweils ein Solo- und ein Gelenkbus in Betrieb genommen wurde.

E-Busse von MAN für Stadtbus „eine ideale Wahl“

Bei den elektrischen Solobussen hat sich das Unternehmen für 480 kWh große Batteriepakete entschieden, beim E-Gelenkbus sind es hingegen 640 kWh. In beiden Fällen sollen die verbauten Batteriepakete für eine Reichweite von bis zu 350 Kilometern reichen – genug für den Linieneinsatz bei Stadtbus. Zum Vergleich: Ein Stadtbus fährt in Gütersloh im regulären innerstädtischen Linienbetrieb täglich durchschnittlich zwischen 240 und 280 Kilometer. „Auch deshalb sind die E-Busse für uns eine ideale Wahl“, so Dietmar Spohn, Geschäftsführer von Stadtbus Gütersloh.

Dass die Batterie-Kapazitäten auch einmal an ihre Grenzen kommen können, darüber machen sich die Verantwortlichen übrigens keine Sorgen: „Wir planen vorausschauend, sodass die E-Busse immer ausreichend mit Strom geladen sind“, lässt der Stadtbus-Geschäftsführer wissen. „Gleichzeitig überwache die Leitstelle das Geschehen im Liniennetz und unterstütze die Fahrer bei unvorhergesehenen Verkehrssituationen“, heißt es. Und dennoch müssen sie irgendwann geladen werden. Dies soll in der Regel über Nacht im Depot geschehen. „Eine Zeit, in der sie ohnehin im Depot stehen“, so Spohn. Aber auch tagsüber sei das (Zwischen-)Laden möglich.

Neuer Bus-Port bietet Platz für 16 E-Busse

Damit dies aber überhaupt möglich ist, wurde parallel zur Beschaffung der E-Busse am Standort in der Robert-Bosch-Straße in den vergangenen Monaten ein Bus-Port samt Ladeinfrastruktur errichtet. Mit rund 1.200 Quadratmetern Fläche würde dieser genug Platz für die Elektrobusse bieten. Details zur verbauten Ladetechnik gibt es allerdings nicht.

Dafür werden Details zu den Kosten genannt: Die für den Bau des Bus-Ports inklusive der Ladeinfrastruktur und notwendiger Werkstattausstattung entstandenen Kosten belaufen sich auf rund 4,5 Millionen Euro. Für die Ladeinfrastruktur und die erforderliche Werkstatteinrichtung konnten über den Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) beim Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Fördermittel in Höhe von 1,7 Millionen Euro erfolgreich beantragt werden. Noch in diesem Jahr soll außerdem eine PV-Anlage auf dem Dach des Bus-Ports errichtet werden. Sie soll rund zehn Prozent des gesamten Strombedarfs der Elektrobusse erzeugen können.

„Die Inbetriebnahme der Fahrzeuge und der Ladetechnik sind für uns ein wegweisender Schritt, um den öffentlichen Personennahverkehr vor Ort auch zukünftig verantwortungsvoll, nachhaltig, ökologisch und attraktiv zu gestalten“, sagt Spohn. Letztlich sind die Investitionen in die E-Busse und den Bus-Port laut Stadtbus auch die größten seit ihrer Ausgründung im Jahr 2018. „Natürlich kosten unsere Bestrebungen für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit Geld“, so Kai Breiter, Prokurist bei Stadtbus Gütersloh. Und führt fort: „Doch ökonomische und nachhaltige Gesichtspunkte schließen sich nicht dauerhaft aus. Blickt man auf die Betriebskosten, so ist die ‚Betankung‘ eines Busses mit Strom deutlich günstiger als mit Diesel-Treibstoff.“

Während die ersten beiden E-Busse aus der Bestellung bereits eingetroffen sind, sollen die weiteren 14 Exemplare in den nächsten Monaten folgen. Zum Ende des Jahres würde der Stadtbus-Fuhrpark 40 Busse umfassen, davon 16 Batterie-elektrische Busse, zwölf Hybrid-Busse und zwölf Diesel-Fahrzeuge.

Bei den 16 E-Bussen in der Flotte soll es aber nicht bleiben: „Wir visieren mittelfristig die komplette Umstellung unseres Stadtbus-Fuhrparks auf die klimafreundliche Antriebstechnologie an“, betont der Geschäftsführer. Schon Mitte der 2030er-Jahre könnte eine reine E-Bus-Flotte für Gütersloh möglich sein.

stadtwerke-gt.de

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