Luxemburgs Netzbetreiber geben Ladesäulen-Betrieb ab
In Luxemburg haben die dortigen Verteilernetzbetreiber seit 2017 unter den Markennamen „Chargy” und „SuperChargy” eine nationale Ladeinfrastruktur aufgebaut, unter ersterer Bezeichnung sind Normalllader gebrandet, unter „SuperChargy“ analog die Schnellladestationen. Das Wirtschaftsministerium des Großherzogtums gibt nun bekannt, dass dieses Netzwerk künftig von der Arbeitsgemeinschaft charge@lux verwaltet wird. Die drei hinter dieser Gemeinschaft steckenden Unternehmen haben die entsprechende Ausschreibung gewonnen und agieren nun für sieben Jahre als Konzessionär der Ladeinfrastruktur. Es handelt sich im Einzelnen um die Firmen Electris Luxembourg, Cube 4T8 und Socom.
Laut der Mitteilung des Ministerium sind in Luxemburg aktuell 666 der 710 geplanten „Chargy”-Ladestationen und 82 der 90 geplanten „SuperChargy”-Ladestationen installiert. Die Übergabe dieses Netzwerks an den neuen Konzessionär soll nach Angaben der Beteiligten für Nutzer keinerlei Änderungen mit sich bringen. Kunden „werden weiterhin mit denselben Identifikations- und Zahlungsmöglichkeiten wie bisher Zugang haben, und die für den Konzessionär geltenden Bedingungen werden eine Kontinuität in der Qualität der angebotenen Dienstleistungen gewährleisten“, heißt es aus dem Ministerium.
In den vergangenen Monaten und Jahren haben sich in der Europäischen Union die Rückzüge von Verteilnetzbetreibern aus dem Ladenetz gehäuft. Hintergrund ist die EU-Richtlinie 2019/944, wonach Verteilernetzbetreiber keine öffentlichen Ladestationen mehr besitzen, entwickeln, verwalten oder betreiben dürfen – außer in streng geregelten Ausnahmefällen. Luxemburg hat diese Richtlinie in seine nationale Gesetzgebung überführt – und nun auch umgesetzt. In Deutschland gehört u.a. der Rücktritt von Stromnetz Hamburg als Ladepunktbetreiber im Jahr 2023 zu den bekanntesten Fällen dieser Art.
chargy.lu, meco.gouvernement.lu (auf Französisch)
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