E-Prix Berlin: Rowland ist Formel-E-Weltmeister

Nissan-Pilot Oliver Rowland hat sich beim Rennwochenende in Berlin vorzeitig zum neuen Formel-E-Weltmeister gekürt. Die beiden Rennen in Tempelhof gewannen zwar Jaguar-Fahrer, in der Fahrer-Wertung liegt Rowland nun aber uneinholbar vorne. Die Teamwertung wird erst beim Saisonfinale in London entschieden.

Bild: Nissan

Nach dem Rennwochenende in Berlin führt der Brite die Fahrerwertung mit 184 Punkten an und kann von Vorjahreschampion Pascal Wehrlein (aktuell 125 Punkte) beim Saisonfinale mit den beiden Rennen in London nicht mehr eingeholt werden – das Event im ExCeL in London finden am 26. und 27. Juli statt. Es ist das erste Mal seit 2020, dass die Fahrer-WM bereits zwei Rennen vor Schluss entschieden ist – die vergangenen Jahre wurde der Weltmeister in London gekürt. 2020 hatte der heutige Porsche-Pilot Felix Antonio da Costa ebenfalls in Berlin die Wertung (damals noch nicht als Weltmeisterschaft) für sich entschieden – damals fanden aufgrund der Corona-Pandemie gleich sechs Rennen in Berlin statt.

Die erste Chance zur Titelentscheidung hatte Rowland bereits am Samstag im 13. Saisonrennen – und hatte von Startplatz 3 aus eigentlich gute Aussichten, denn sein Kontrahent Pascal Wehrlein im Porsche hatte sich nur auf dem neunten Startplatz qualifiziert. Im vom Regen geprägten Rennen selbst schied Nissan-Fahrer Rowland allerdings aus und blieb punktelos, während Wehrlein als Zweiter ins Ziel kam und die WM noch offen hielt.

Das Samstags-Rennen gewann Mitch Evans im Werks-Jaguar. Mit dem Sieg beendete der Neuseeländer eine Negativ-Serie: Nach seinem Sieg beim ersten Saisonlauf in Brasilien blieb Evans elf Rennen ohne Punkte – der als Mitfavorit in die Saison gestartete Jaguar-Pilot musste einige Rückschläge einstecken. Hinter Evans und Wehrlein kam als Dritter Edoardo Mortata im Mahindra ins Ziel.

Und auch am trockenen Sonntag sah es zunächst so aus, als ob Wehrlein die Weltmeisterschaft bis zum Saisonfinale offen halten könnte: Der Deutsche stellte seinen Porsche in der Qualifikation auf Startplatz 1 vor Dan Ticktum im Vorjahres-Porsche des Cupra-Kiro-Teams und seinem Teamkollegen da Costa, während Rowland nur von Platz 8 aus ins Rennen ging. Und Wehrlein führte auch vom Start weg bis zur 29. von 41 Rennrunden das Feld an.

Allerdings gilt die temporäre Rennstrecke auf dem Tempelhofer Feld als eine der Strecken mit dem höchsten Energieverbrauch des ganzen Renn-Kalenders. Da Wehrlein an der Spitze des Feldes keinen Windschatten hatte, war sein Verbrauch zu hoch und er musste gegen Rennende mit seiner Energie haushalten, während viele andere Fahrer hinter ihm sparsamer unterwegs waren: Das Rennen gewann Jaguar-Pilot Nick Cassidy vor Jake Dennis im Andretti-Porsche und Jean-Eric Vergne im DS-Penske – die drei waren von den Startplätzen 20, 16 und 18 ins Rennen gegangen.

Da Wehrlein durchgereicht wurde und am Ende als 15. ohne Punkte blieb, konnte Rowland in den letzten Rennrunden Cassidy, Dennis und Vergne mit mehr Energie im Akku ziehen lassen. Ohnehin war für den Nissan-Pilot in dieser Saison die Konstanz entscheidend: Der Brite blieb nur drei Mal ohne Punkte, konnte vier von bisher 14 Läufen gewinnen und kam bei drei weiteren als Zweiter ins Ziel – und holte auch drei Mal die Pole Position, was ebenfalls drei WM-Punkte bringt. Wehrlein, der 2024 ebenfalls mit hoher Konstanz Weltmeister geworden war, gewann bisher aber nur ein Rennen in dieser Saison und hat drei zweite und einen dritten Platz in der Bilanz – und fünf Ausfälle.

Die Fahrer-WM ist also entschieden, die Teamwertung hingegen noch nicht: Porsche führt aktuell mit 228 Punkten vor Nissan mit 205 Zählern. Während Porsche mit beiden Fahrern unter den Top 4 der Wertung ist (mit 125 bei Wehrlein und 103 bei da Costa) hält Rowland für sein Team fast im Alleingang die Teamwertung offen: Er hat 184 der 205 Punkte geholt.

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