Farasis will Pilotproduktion von Feststoff-Akku bis Ende 2025 starten
Konkret will das chinesische Unternehmen bis Ende 2025 den Bau einer Pilotproduktionslinie mit einer Kapazität von 0,2 GWh abschließen. Dort sollen zunächst für strategische Partnerkunden Muster von Sulfid-Festkörperbatterien mit einer Ladungsmenge von 60 Ah hergestellt werden. Festkörperbatterien sollen gegenüber Lithium-Ionen-Batterien mehrere Vorteile bieten, insbesondere in Bezug auf Sicherheit, Energiedichte und Lebensdauer. Noch sind sie aber nicht marktreif.
Vor rund einem halben Jahr hatte Farasis mitgeteilt, dass es wichtige Fortschritte bei der Entwicklung von Feststoff-Akkus erzielt hat und eine dritte Generation dieser Batterieart in Praxistests geschickt. Nach Angaben von Farasis interessieren sich neben Bestandskunden auch weitere Fahrzeughersteller für die neuen Festkörperbatterien. Daher geht das Unternehmen davon aus, die Lieferung von Mustern schon bald auf weitere Kunden ausweiten zu können. Deshalb will Farasis die Produktion von Festkörperbatterien bereits im Jahr 2026 auf eine Kapazität im Gigawattstunden-Bereich ausweiten.
Bei den Sulfid-basierten Festkörperbatterien, die in der Pilotlinie hergestellt werden sollen, handelt sich um eine Strukur, die ternäre Kathoden mit hohem Nickelanteil, Softpack-Strukturen und eine gestapelte Zellarchitektur kombiniert. Die Anoden wiederum haben einen hohen Silizium- oder Lithium-Metall-Anteil aus, wodurch eine Energiedichte von über 400 Wh/kg angestrebt wird. Die Zellen befinden sich derzeit in der Praxisprüfung und zeigen Berichten zufolge eine stabile Zyklusleistung.
Zum Jahreswechsel hatte Farasis zudem bekanntgegeben, dass es auch schon an einer weiteren Generation von Feststoff-Akkus arbeitet. Mit einem „Oxid/Polymer-Verbundsystem“ anstelle der Sulfidbasis sollen Energiedichten von bis zu 500 Wh/kg möglich werden – wieder mit Lithium-Metall-Anoden und Kathoden mit hohem Nickelgehalt.
Bereits seit 2020 wird Farasis von Mercedes-Benz unterstützt, damals stiegen die Stuttgarter bei Farasis ein und erwarben eine Beteiligung von drei Prozent. Batterien von Farasis kommen bereits seit längerem in Elektrofahrzeugen von Mercedes-Benz auf dem chinesischen Markt zum Einsatz, jedoch handelt es sich dabei bislang nicht um Feststoff-Akkus. Entsprechend dürfte Mercedes auch einer der ersten Partner sein, der Muster des neuen Feststoff-Akkus von Farasis erhält. Zu den weiteren Farasis-Partnern zählen der chinesische Autokonzern Geely und der türkische Hersteller Togg.
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