Rivian will neuen Standort in London für autonomes Fahren und KI eröffnen

Der US-Elektroautohersteller Rivian, wichtiger Partner von Amazon und Volkswagen, will eine Niederlassung in London gründen. Ziel ist es, am neuen Standort die Ambitionen des Unternehmens im Bereich KI und autonomes Fahren voranzutreiben.

Bild: Rivian

In London möchte Rivian die besten Talente im Bereich Künstliche Intelligenz gewinnen, um sein wachsendes Team im kalifornischen Palo Alto zu ergänzen. James Philbin, Vice President, Autonomy & AI bei Rivian, sagte: „Wir freuen uns sehr über die Eröffnung unseres KI-Hubs in London und die Gewinnung führender Talente. Unsere vernetzten Fahrzeuge werden durch Over-the-Air-Updates im Laufe der Zeit immer besser – und die Arbeit des Teams in Großbritannien wird unsere Pläne beschleunigen und sicherstellen, dass unsere Fahrzeuge zu den technologisch fortschrittlichsten und attraktivsten auf der Straße gehören.“

Aktuell bietet Rivian aber noch kein echtes autonomes Fahren an: Zwar spricht das Unternehmen bereits von seiner Rivian Autonomy Platform, diese bietet aber bisher erst teilautomatisiertes Fahren nach Level 2, d.h. freihändiges Fahren mit Blick auf die Straße auf Autobahnen mit der Bereitschaft des Fahrers, jederzeit das Steuer wieder übernehmen zu können. Perspektivisch will Rivian aber auch Level 3 anbieten, also hochautomatisiertes Fahren, bei dem der Fahrer sich vorübergehend von Fahraufgabe und Verkehr abwenden kann, aber auf Anforderung durch das System kurzfristig wieder übernehmen können muss. Dies bietet z.B. schon Mercedes für den EQS auf deutschen Autobahnen an, die Höchstgeschwindigkeit für das System liegt aber bislang bei 95 km/h.

Um seine Plattform wortwörtlich auf das nächste Level zu heben, will Rivian das System mit multimodaler Sensorik und neuronaler Datenverarbeitung weiterentwickeln. So soll es noch leistungsfähiger werden und der wachsenden Kundennachfrage nach vertrauenserweckenden und zeitsparenden autonomen Fahrfunktionen gerecht werden.

Zudem hat Rivian seine Fahrzeuge der zweiten Generation mit einem KI-zentrierten Ansatz entwickelt. Da die Flotte der Fahrzeuge der zweiten Generation rasch wächst, ermöglichen die gesammelten Daten eine wichtige Beschleunigung der Technologieentwicklung. Rivian ist überzeugt, dass die kombinierte Stärke seiner Wahrnehmungsplattform und seiner fahrzeuginternen Dateninfrastruktur es ihm ermöglichen wird, ein großes Fahrmodell zu entwickeln, das ein beispielloses Verständnis komplexer Fahrsituationen ermöglicht und den Weg zu sichereren und leistungsfähigeren autonomen Funktionen beschleunigt.

Rivian ist ein wichtiger Partner von Amazon und Volkswagen: Für Amazon, seit langer Zeit größter Aktionär des Unternehmens, hat Rivian einen eigenen Elektro-Transporter entwickelt, der erst seit wenigen Monaten auch an andere Kunden verkauft wird. Volkswagen wiederum stieg vergangenes Jahr bei Rivian ein und gründete ein Joint Venture mit den Kaliforniern für Fahrzeug-Software und Elektronikarchitektur. Im Zuge eines damals bereits vereinbarten Investments von einer Milliarde US-Dollar im Juni 2025 hat VW seine Beteiligung an Rivian auf 12,3 Prozent ausgebaut, wie aus dem neuen VW-Halbjahresbericht hervorgeht. Damit liegt die VW-Beteiligung auf Augenhöhe mit der Amazon-Beteiligung an Rivian.

rivian.com

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