Leapmotor B10 startet in Deutschland bei 29.900 Euro
Leapmotor-Partner Stellantis geht laut der Mitteilung davon aus, dass der B10 mit diesem Preis „eines der wettbewerbsfähigsten Elektro-SUVs seiner Klasse sein“ wird. Das gilt auf alle Fälle im Vergleich zu den E-SUV der Stellantis-Marken im C-Segment: Ein Opel Grandland Electric ist 13 Zentimeter länger, startet aber erst bei über 46.000 Euro. Der B10 ist ab dem 30. Juli in den ersten Märkten bestellbar, Deutschland ist Anfang September an der Reihe.
Der B10 ist das erste Modell von Leapmotor in der volumenstarken Kompaktklasse – das Modell C10 (ab 36.500 Euro) ist darüber in der Mittelklasse angesiedelt, beim Leapmotor T03 handelt es sich um einen Kleinwagen. Der fünfsitzige B10 basiert auf der neuen Plattform LEAP 3.5. Er ist 4,52 Meter lang, 1,89 Meter breit und 1,66 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,74 Meter. Die Abmessungen ähneln denen des Atto 3 von BYD, dem der Leapmotor B10 somit Konkurrenz machen dürfte. Beim Preis unterbietet der Leapmotor den BYD schon deutlich – hierzulande startet der Atto 3 bei 38.990 Euro.
Für die 29.900 Euro gibt es beim B10 eine LFP-Batterie mit 56,2 kWh Energiegehalt. Da die europäische Homologation noch nicht abgeschlossen ist, gibt es aktuell nur vorläufige Reichweitenangaben nach WLTP. Beim kleinen Akku sind das 361 Kilometer, dieser Wert kann sich aber noch ändern. Der größere 67,1 kWh große Akku wird derzeit mit 434 Kilometern WLTP-Reichweite angegeben – in beiden Fällen mehr als 150 Kilometer weniger als im chinesischen Testzyklus CLTC. Preise für den großen Akku sind noch nicht bekannt, Stellantis hat bisher nur den Basispreis veröffentlicht.










Im Vergleich zu anderen chinesischen Elektroautos mit teils höheren Preisen hat der Leapmotor B10 eine deutlich höhere Ladeleistung: An Schnellladesäulen fließen bis zu 168 kW in den Akku, was eine Ladezeit von 20 Minuten von 30 auf 80 Prozent ergeben soll – den üblichen Vergleichswert von zehn auf 80 Prozent gibt Stellantis nicht an. Beide Akku-Varianten unterstützen aber das AC-Laden mit 11 kW.
Beim Antrieb gibt es einen Unterschied zu der seit April erhältlichen China-Version: Dort leistet der Motor der Basisversion 132 kW und bietet 175 Nm Drehmoment. Nur die teureren Versionen verfügen über 160 kW Leistung und 240 Nm Drehmoment. In der Mitteilung von Stellantis ist hingegen nur von 218 PS die Rede – also der 160-kW-Version.
In Europa wird es zwei Ausstattungsvarianten geben. Die Basisversion „Life“ wird als „sehr gut ausgestattet“ bezeichnet und verfügt serienmäßig über ein 1,8 m² großes Panorama-Glasdach mit elektrischem Sonnenschutz, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine 360°-Parkkamera sowie das komplette Paket an Fahrassistenten. Die „Design“-Ausstattung bringt unter anderem Eco-Ledersitze (wobei nicht genau erläutert wird, was „Eco“ hier meint), eine Ambientebeleuchtung sowie beheizte, belüftete und elektrisch verstellbare Vordersitze.
Der B10 soll dabei nicht nur mit dem Preis punkten, sondern mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis. So ist von einem der größten Fahrgasträume im Segment die Rede, außerdem gibt es einen 14,6 Zoll großen Touchscreen mit 2,5K-Auflösung, der Snapdragon 8155-Chip soll ein „Smartphone-ähnliches Erlebnis“ bieten – Apple Carplay und Android Auto sollen aber erst ab Dezember 2025 per OTA-Update aufgespielt werden. Dazu kommen die 360-Grad-Kamera (nicht üblich in dem Segment) und gleich 17 Fahrassistenten.
Allerdings sind aktuell noch nicht alle Daten bekannt. So nennt Stellantis zwar die Maße von der Rücksitzlehne bis zum Fußraum (2,39 Meter), die Breite im Fond (1,40 Meter) oder die Kopffreiheit vorne und hinten (1,03 und 1,01 Meter), aber nicht das Kofferraumvolumen oder die Anhängelast. Das wird – zusammen mit den Preisen des großen Akkus und der „Design“-Ausstattung – wohl zum Bestellstart am 1. September erfolgen.
Wo der B10 für Europa gebaut wird, wird nicht angegeben. Es gibt Hinweise, dass Anfang 2026 die Produktion im spanischen Werk Saragossa anlaufen soll – bestätigt ist das aber nicht. Bis dahin dürften die Fahrzeuge wohl aus China kommen und würden bei der Einfuhr in die EU mit den Sonderzöllen belegt. Die Zölle allein erklären aber nicht die Preisdifferenz zu China: Dort ist der B10 ab umgerechnet etwa 12.000 Euro bestellbar.
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