Leapmotor B10 startet in Deutschland bei 29.900 Euro

Der Leapmotor B10 ist ab sofort nach und nach in Europa bestellbar. In Deutschland werden die Orderbücher ab dem 1. September 2025 geöffnet. Der Listenpreis beginnt bei 29.900 Euro.

Bild: Leapmotor

Leapmotor-Partner Stellantis geht laut der Mitteilung davon aus, dass der B10 mit diesem Preis „eines der wettbewerbsfähigsten Elektro-SUVs seiner Klasse sein“ wird. Das gilt auf alle Fälle im Vergleich zu den E-SUV der Stellantis-Marken im C-Segment: Ein Opel Grandland Electric ist 13 Zentimeter länger, startet aber erst bei über 46.000 Euro. Der B10 ist ab dem 30. Juli in den ersten Märkten bestellbar, Deutschland ist Anfang September an der Reihe.

Der B10 ist das erste Modell von Leapmotor in der volumenstarken Kompaktklasse – das Modell C10 (ab 36.500 Euro) ist darüber in der Mittelklasse angesiedelt, beim Leapmotor T03 handelt es sich um einen Kleinwagen. Der fünfsitzige B10 basiert auf der neuen Plattform LEAP 3.5. Er ist 4,52 Meter lang, 1,89 Meter breit und 1,66 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,74 Meter. Die Abmessungen ähneln denen des Atto 3 von BYD, dem der Leapmotor B10 somit Konkurrenz machen dürfte. Beim Preis unterbietet der Leapmotor den BYD schon deutlich – hierzulande startet der Atto 3 bei 38.990 Euro.

Für die 29.900 Euro gibt es beim B10 eine LFP-Batterie mit 56,2 kWh Energiegehalt. Da die europäische Homologation noch nicht abgeschlossen ist, gibt es aktuell nur vorläufige Reichweitenangaben nach WLTP. Beim kleinen Akku sind das 361 Kilometer, dieser Wert kann sich aber noch ändern. Der größere 67,1 kWh große Akku wird derzeit mit 434 Kilometern WLTP-Reichweite angegeben – in beiden Fällen mehr als 150 Kilometer weniger als im chinesischen Testzyklus CLTC. Preise für den großen Akku sind noch nicht bekannt, Stellantis hat bisher nur den Basispreis veröffentlicht.

Im Vergleich zu anderen chinesischen Elektroautos mit teils höheren Preisen hat der Leapmotor B10 eine deutlich höhere Ladeleistung: An Schnellladesäulen fließen bis zu 168 kW in den Akku, was eine Ladezeit von 20 Minuten von 30 auf 80 Prozent ergeben soll – den üblichen Vergleichswert von zehn auf 80 Prozent gibt Stellantis nicht an. Beide Akku-Varianten unterstützen aber das AC-Laden mit 11 kW.

Beim Antrieb gibt es einen Unterschied zu der seit April erhältlichen China-Version: Dort leistet der Motor der Basisversion 132 kW und bietet 175 Nm Drehmoment. Nur die teureren Versionen verfügen über 160 kW Leistung und 240 Nm Drehmoment. In der Mitteilung von Stellantis ist hingegen nur von 218 PS die Rede – also der 160-kW-Version.

In Europa wird es zwei Ausstattungsvarianten geben. Die Basisversion „Life“ wird als „sehr gut ausgestattet“ bezeichnet und verfügt serienmäßig über ein 1,8 m² großes Panorama-Glasdach mit elektrischem Sonnenschutz, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine 360°-Parkkamera sowie das komplette Paket an Fahrassistenten. Die „Design“-Ausstattung bringt unter anderem Eco-Ledersitze (wobei nicht genau erläutert wird, was „Eco“ hier meint), eine Ambientebeleuchtung sowie beheizte, belüftete und elektrisch verstellbare Vordersitze.

Der B10 soll dabei nicht nur mit dem Preis punkten, sondern mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis. So ist von einem der größten Fahrgasträume im Segment die Rede, außerdem gibt es einen 14,6 Zoll großen Touchscreen mit 2,5K-Auflösung, der Snapdragon 8155-Chip soll ein „Smartphone-ähnliches Erlebnis“ bieten – Apple Carplay und Android Auto sollen aber erst ab Dezember 2025 per OTA-Update aufgespielt werden. Dazu kommen die 360-Grad-Kamera (nicht üblich in dem Segment) und gleich 17 Fahrassistenten.

Allerdings sind aktuell noch nicht alle Daten bekannt. So nennt Stellantis zwar die Maße von der Rücksitzlehne bis zum Fußraum (2,39 Meter), die Breite im Fond (1,40 Meter) oder die Kopffreiheit vorne und hinten (1,03 und 1,01 Meter), aber nicht das Kofferraumvolumen oder die Anhängelast. Das wird – zusammen mit den Preisen des großen Akkus und der „Design“-Ausstattung – wohl zum Bestellstart am 1. September erfolgen.

Wo der B10 für Europa gebaut wird, wird nicht angegeben. Es gibt Hinweise, dass Anfang 2026 die Produktion im spanischen Werk Saragossa anlaufen soll – bestätigt ist das aber nicht. Bis dahin dürften die Fahrzeuge wohl aus China kommen und würden bei der Einfuhr in die EU mit den Sonderzöllen belegt. Die Zölle allein erklären aber nicht die Preisdifferenz zu China: Dort ist der B10 ab umgerechnet etwa 12.000 Euro bestellbar.

stellantis.com

5 Kommentare

zu „Leapmotor B10 startet in Deutschland bei 29.900 Euro“
Gregor
30.07.2025 um 18:54
Ich finde es schon irre, was Leap für ein Informationschaos hat. Schon beim B10 wurde wild herum spekuliert und vorallem das Laden war lahm. Es wurde dann aber behauptet das wird dann bald besser und schneller. 20Min 30auf80 klingt fair. Sind ja sicher dann 30min 10auf80.Das Leasing beim T10 ist irre preiswert, sollte das hier dann auch sein, dann wird sicher der ein oder andere Zuschlagen.
Christoph R.
30.07.2025 um 21:20
Was für ein hässliches und langweiliges Auto! Und dazu trägt man noch das Risiko, dass es Leapmotor in ein paar Jahren nicht mehr gibt. Leapmotor hat 2024 290.000 Autos verkauft. Das ist also kein besonders großer Fisch inmitten von dem Haifischbecken "Automarkt China". Alle anderen 300 Autohersteller Chinas und auch die ausländischen Hersteller sind extrem preisagressiv. Das überleben definitiv nicht alle, und ich denke Leapmotor gehört nicht dazu, weil einfach zu klein. Und wenn der Hersteller deines Fahrzeuges nicht mehr existiert, verliert das Auto extrem an Wert, Garantien verfallen und im Worst-Case Szenario ist das Auto nicht mehr nutzbar, weil die Server, auf der die Software des Fahrzeug läuft, ausgeschaltet werden (siehe die insolvente US-Marke Fisker: https://www.nordkurier.de/wirtschaft/insolvenz-nach-fisker-pleite-koennen-elektroauto-kaeufer-fahrzeuge-bald-nicht-mehr-benutzen-3011403) Die 4000€ Aufpreis für eine Skoda Elroq wären mir jeden Cent wert!
Aztasu
31.07.2025 um 09:56
Leapmotors wird definitiv überleben, ost zurzeit eines der absatzstärksten NEV-Marken in China. Die Autos sind solide und gut ausgestattet, einzig die Ladegeschwindigkeit könnte besser sein (und man muss immer zum größten Akku greifen um gute Reichweiten zu bekommen)
Mr.T
31.07.2025 um 08:55
Aufpreisbereinigt werden es wohl keine 4000 Euro auf den Skoda sein, sondern eher 7-8. Außerdem steht Stellantis auch hinter Leapmotor, wieso sollen die Pleite gehen ? Fisker ist mit Sicherheit kein Vergleich, die hatten nur 1 Modell im Angebot, Leapmotor hat derzeit 7 Modelle auf den chinesischen Markt und launcht weitere Modelle in ganz Europa und in Asien. Vom Preis-/Leistungsverhältnis kann derzeit keiner mithalten, nicht einmal die anderen Chinesen. BYD ist gerade dabei das Netz aufzubauen, die fokussieren sich aber auf die Metropolen und grösseren Städte. Nach nicht einmal einem Jahr hat Leapmotor schon fast 100 Standorte und BYD ist seit Jahren am Markt und hat 90% der Zulassungen selber gemacht. Nach 3 Jahren im Markt nicht wirklich gut gestartet.
Wolfgang K.
31.07.2025 um 01:16
Daher Leasing, kein Risiko für den Leasingnehmer

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