Neuer MG4 startet in China – mit optionaler Semi-Solid-State-Batterie
Der Kompaktwagen ist in vier Varianten mit Einstiegspreisen zwischen 73.800 und 105.800 Yuan (etwa 8.800 bis 12.700 Euro) erhältlich. Laut der Muttergesellschaft SAIC entspricht der Einführungspreis einer Reduzierung von 47,21 Prozent gegenüber dem Einstiegspreis des Vorgängermodells – der „alte“ MG4 ist zwar erst seit wenigen Jahren auf dem Markt, dennoch hat SAIC nun eine komplett neue Generation vorgestellt. Das dürfte auch an den enormen Verbesserungen liegen, die mit der zweiten Generation möglich sind: Das Unternehmen hat angekündigt, dass die Preise für die MG4-Varianten bei der offiziellen Markteinführung des Modells im Laufe dieses Jahres möglicherweise noch weiter gesenkt werden.
Das neue Modell basiert auf der E3-Elektroplattform von SAIC. Es verfügt über einen Permanentmagnet-Synchronmotor mit einer Spitzenleistung von 120 kW und einem Drehmoment von 250 Nm und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Derzeit sind zwei LFP-Batterieoptionen verfügbar: 42,8 kWh für eine CLTC-Reichweite von 437 Kilometer und 53,9 kWh für 530 Kilometer. Das Aufladen von 30 auf 80 Prozent dauert etwa 20 Minuten. Der Energieverbrauch liegt bei 10,4 kWh/100km. Eine größere Batterie-Option wie die später eingeführte „Extended Range“-Version des Vorgängers mit 77 kWh gibt es zum Start nicht.
Das dürfte daran liegen, dass eine weitere, fünfte Version schon bald folgen soll: MG hat bestätigt, dass eine Variante mit Semi-Solid-State-Batterietechnologie in die Modellpalette aufgenommen wird. Die Preise für diese Version sollen im September bekannt gegeben werden, die Auslieferung soll noch vor Ende 2025 beginnen. Dabei könnte es sich dann um ein Äquivalent zur „Extended Range“-Batterie handeln.
Der MG4 gehört damit zu den ersten Serienfahrzeugen, die die Semi-Solid-State-Batterietechnologie in größeren Stückzahlen einsetzen. Nach Angaben von SAIC hat die Batterie 3D-Nadeldpenetrationstests ohne Rauchentwicklung bestanden und eine verbesserte Kältebeständigkeit gezeigt. Das Unternehmen gibt an, dass durch Vorheizen der Batterie bei –7 °C bis zu 75 Prozent der Reichweite des Fahrzeugs erhalten bleiben können.

Die Batterie ist nach dem Cell-to-Body-Prinzip in die Karosserie integriert, was dem MG4 laut dem Unternehmen eine besonders hohe Verwindungssteifigkeit verleihen soll. Zudem hat SAIC nach eigenen Angaben rund 500 Millionen Yuan (60 Millionen Euro) om eine neue Batteriestruktur investiert, bei der eine Aluminium-Seltenerd-Legierung mit Lanthan und Cer verwendet wird. Das soll die Festigkeit und Wärmebeständigkeit verbessern.
Der neue MG4 ist 4,40 Meter lang, 1,84 Meter breit, 1,55 Meter hoch und hat einen Radstand von 2,75 Metern. Im Segment der Elektro-Kompaktwagen konkurriert der MG4 etwa mit einem VW ID.3 oder BYD Dolphin. Vorgestellt hat SAIC das neue Modell erstmals im März. Wie wir damals bereits erwähnt haben, handelt es sich um ein völlig neues Modell und nicht nur um eine Aktualisierung des bisherigen MG4.
Zu den äußeren Neuerungen gehören pfeilförmige LED-Rückleuchten, ein neu gestaltetes und beleuchtetes MG-Logo sowie neue Farboptionen wie Donglai Purple und Coral Red. Die Felgengrößen reichen von 16 bis 17 Zoll.
Darüber hinaus verfügt der MG4 über einen 15,6-Zoll-2,5K-Touchscreen, der mit dem Snapdragon 8155-Chip von Qualcomm betrieben wird. Das Fahrzeug verfügt über das MG×Oppo Smart Mobility System, das digitale Schlüssel, KI-Sprachsteuerung, App-Spiegelung und Kompatibilität mit Android-, Apple-, Huawei- und Xiaomi-Geräten unterstützt. Over-the-Air-Updates (OTA) ermöglichen zusätzliche Funktionen wie Fernparken und Walking-to-Driving-Navigation.
Der MG4 EV wird vom chinesischen staatlichen Automobilhersteller SAIC hergestellt, der die ehemals britische Marke MG im Jahr 2005 gekauft hat. Seit seiner Markteinführung Mitte 2022 war der MG4 in China nicht so erfolgreich wie geplant – in China verfügt die Marke MG Motor über keine Tradition wie in Europa. Der Automobilhersteller hofft, dass sich dies mit der nächsten Generation des MG4 ändern wird.
cnevpost.com, carnewschina.com
Dieser Artikel von Carla Westerheide ist zuerst bei unserer englischen Ausgabe electrive.com erschienen.
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