Neuer Geschäftszweig: Leapmotor baut Nfz-Batteriepacks für Dritte
Wie das Portal 36 kr berichtet, ist Leapmotors Tochter Lingxiao Energy mit dem Aufbau der neuen Geschäftssäule betraut. Demnach verantwortet Lingxiao Energy das Design und die Montage der Packs – und zwar unter Verwendung von extern eingekauften Zellen „von CATL und anderen Zulieferern“. Die Leapmotor-Tochter soll bereits Aufträge von fünf Kunden aus dem Nutzfahrzeugsegment erhalten haben und sich aktiv um weitere bemühen. Als einziger potenzieller Kundenname wird Xeazon New Energy Vehicle genannt, wobei beide Partner in „fortgeschrittenen Verhandlungen“ sein sollen – fix ist dieser Deal also noch nicht.
Laut 36 kr verfolgt Leapmotor schon länger die Wettbewerbsstrategie, verstärkt auf inhouse-Entwicklungen zu setzen. So äußerte Leapmotor-CEO Zhu Jiangming im Juli, dass sein Unternehmen seine Eigenentwicklungen vor allem in den Bereichen Elektrosysteme, intelligente Cockpits und intelligentes Fahren auf möglichst viele hochwertige Komponenten ausweiten werde. In diesem Kontext sind auch die Töchter Lingsheng Power und Lingxiao Energy entstanden. Erstere entwickelt vor allem E-Antriebssysteme, letztere Batteriepacks. Ziel sei nicht nur die langfristige Kostensenkung, heißt es in dem Bericht weiter. „Leapmotor will auch den erfolgreichen Weg von BYD nachahmen, sowohl komplette Fahrzeuge zu verkaufen als auch Komponenten an Dritte zu liefern.“
Dass Leapmotor dabei die Nutzfahrzeugbranche als Zielgruppe ins Auge fasst, erklären chinesische Medien damit, dass Leapmotor somit vermeidet, kritische Komponenten an direkte Wettbewerber im Pkw-Markt weiterzugeben. Außerdem soll sich der Nutzfahrzeugmarkt noch dynamischer entwickeln. Vor engen Partnerschaften im eigenen Markt schreckt Leapmotor aber bekanntlich auch nicht zurück. Mit Stellantis unterhalten die Chinesen das Joint Venture Leapmotor International. Und im Frühjahr 2025 vereinbarten sie eine Kooperation mit Hongqi, um ein Modell für den Auslandsmarkt zu entwickeln.
Auch die Frage, was Batteriezellhersteller wie CATL von einer externen Batteriepack-Montage haben, erörtert 36 kr. Schließlich fertigt CATL selbst einbaufertige Batteriesysteme für Pkw und Nutzfahrzeuge. Vorteile soll es aber durchaus geben: „Im Vergleich zu CATL verfügt Leapmotor als Fahrzeughersteller über systematischere und kostengünstigere Entwicklungskompetenz“, schreibt das Portal. „Dies führt dazu, dass die Kombination aus CATL-Batteriezellen und Leapmotor-Batteriepacks eine kostengünstigere Lösung als die kompletten Batteriepacks von CATL darstellt und bei den Nutzern wahrscheinlich beliebter ist.“ CATL könne durch die Einbindung eines Zwischenhändlers wie Leapmotor also weitere Marktanteile im Nutzfahrzeugmarkt hinzugewinnen.
Auf diesen Markt dürfte es auch bald ankommen, denn die Marktmacht CATL hat zuletzt erste Kratzer abbekomen. Laut Statistiken der China Automotive Power Battery Industry Innovation Alliance sank der Marktanteil von CATL in China im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr um gut drei Prozentpunkte auf 43 Prozent. Vielversprechende Hersteller wie Leapmotor enger an sich zu binden, liegt also im Interesse des Batteriebauers. Leapmotor wiederum kann mit CATL-Zellen sein Image polieren, bezog das Unternehmen bisher doch eher Batterien von Herstellern aus dem zweiten oder dritten Rang. Namentlich etwa von CALB, Zhengli New Energy oder Gotion High-Tech.
carnewschina.com, cnevpost.com, eu.36kr.com
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