Tesla stellt Supercomputer-Projekt ein
Dojo basierte auf dem selbst entwickelten D1-Chip und sollte vor allem die Videodaten aus den Fahrzeugkameras verarbeiten und analysieren, um das autonome Fahren „Vision only“ möglich zu machen – also ohne die teuren Lidar-Sensoren, die Elon Musk entschieden ablehnt. Auch bei dem humanoiden Roboter Optimus sollte der Supercomputer unterstützen.
Das Aus für das Dojo-Projekt kommt einerseits überraschend, da Musk selbst noch Ende Juli im Analysten-Call nach der Vorstellung der Geschäftszahlen für das zweite Quartal betont hatte, dass Dojo 2 kommendes Jahr debütieren solle. Andererseits gibt es Gerüchte, wonach es schon vor der Entscheidung in dem Team rumort haben soll. 20 Mitarbeiter seien zu einem neuen Start-up-Unternehmen namens DensityAI gewechselt, verbliebene Mitarbeiter sollen anderen Projekten bei Tesla zugeordnet werden, schreibt etwa „Heise“: Und der Teamleiter Peter Bannon habe Tesla verlassen.
Jetzt schreibt Musk bei X: „Als klar wurde, dass alle Wege zu AI6 führten, musste ich Dojo schließen und einige schwierige Personalentscheidungen treffen, da Dojo 2 nun eine evolutionäre Sackgasse war. Dojo 3 lebt wohl in Form einer großen Anzahl von AI6-SoCs auf einem einzigen Board weiter.“ Bei AI6 handelt es sich um die sechste Chip-Generation von Tesla (derzeit noch in Entwicklung), die im Auftrag von Samsung hergestellt werden soll. Die Chips für die Dojo-Supercomputer basieren auf einem anderen Design.
Daher ergebe es laut Musk „keinen Sinn, dass Tesla Ressourcen aufteilt und zwei ziemlich unterschiedliche KI-Chip-Designs skaliert“. Daher werde Tesla sich auf die Weiterentwicklung von AI5 und AI6 konzentrieren, da auch diese „ziemlich gut für Trainings“ sind, so Musk. Die AI5-Chips hatte Tesla 2024 erstmals angekündigt, bis heute aber keine Leistungswerte veröffentlicht. Es gab einige Berichte, wonach die AI5-Chips nicht so leistungsfähig sein werden, wie einst angekündigt. Musk legt nun aber den Fokus auf AI5 und AI6.
Das Dojo-Projekt wurde bereits 2019 mit einer bewusst langfristigen Perspektive gestartet. Die Idee von Musk: Die damaligen Supercomputer waren eher für allgemeine Zwecke ausgelegt. Mit speziell für Automotive-Zwecke optimierten Chips wollte Tesla nicht nur unabhängiger von Nvidia-Chips werden, sondern hätte sich auch von den Wettbewerbern mit einer innovativen und nicht leicht zu kopierenden Lösung abheben können.
heise.de, golem.de, reuters.com, x.com (Musk-Zitat)
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