AAMG macht bei geplanter Lilium-Übernahme Druck
Das Konsortium unter Führung der europäischen Investmentholding AAMG (Ambitious Air Mobility Group N.V.) macht Ernst mit seinen Plänen zur Wiederbelebung des gescheiterten Luftfahrt-Startups Lilium. AAMG hat nun formell beim Insolvenzverwalter den Kauf von Lilium zu den seit wenigen Tagen bekannten Konditionen beantragt: AAMG will 20 Millionen Euro für die Vermögenswerte des Startups zahlen und hält weitere 250 Millionen Euro bereit, um das Unternehmen wieder betriebsbereit zu machen. Weitere 500 Millionen Euro stehen AAMG offenbar ebenfalls zur Verfügung, falls weitere Komplikationen auftreten.
AAMG hat zudem bereits einen Mietvertrag über die bisherigen Räumlichkeiten von Lilium am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen, dem Hauptsitz von Lilium, abgeschlossen. „Wir haben bereits umfangreiche Vorbereitungen getroffen, einschließlich dem Abschluss von Mietverträgen mit einer Laufzeit von vier plus zwei Jahren. So können wir schnell handeln zu können, sobald der Kaufvertrag eingegangen ist“, sagt Robert Kamp, CEO und Senior Partner der AAMG.
AAMG hatte den letzten Auftrag erteilt, den Lilium vor der Insolvenz erhielt, und Insidern zufolge arbeitet AAMG-Senior-Partner Robert Kamp bereits seit der ersten Insolvenzbekanntmachung im vergangenen Oktober an der Wiederbelebung von Lilium.
Um den Kauf bald über die Bühne zu bringen, hat AAMG laut eigenen Angaben einen Corporate-Finance-Banking-Partner mobilisiert, die Transaktion mit einem garantierten, sicheren Finanzinstrument zu unterstützen. Dies solle dem Insolvenzverwalter die Sicherheit geben, dass die Bank im Falle eines Zahlungsausfalls von AAMG zahlt.
„Wir haben volles Verständnis dafür, dass die Ereignisse, die dazu geführt haben, dass Lilium unter Insolvenzverwaltung gestellt wurde, für alle Beteiligten eine Herausforderung waren“, sagt Kamp. „Die Bereitstellung eines Entwurfs für ein Asset Purchase Agreement an einen qualifizierten und engagierten potenziellen Käufer ist jedoch für die Insolvenzverwalter mit keinerlei Kosten oder Risiken verbunden und stellt einen notwendigen Schritt dar, um Fortschritte zu ermöglichen. Unser Ziel ist es, die bereits geschaffenen Werte zu schützen, erstklassige Ingenieurarbeitsplätze zu erhalten und die Fortführung dieses wichtigen europäischen Luft- und Raumfahrtprogramms sicherzustellen.“
Obwohl Lilium sich zu diesem Thema eher zurückgehalten hat, ist das Zögern verständlich, da die zweite Insolvenz des Startups durch die Nichterfüllung finanzieller Verpflichtungen neuer Investoren verursacht wurde. Ein Sprecher der Insolvenzverwaltung Pluta erläutert das Vorgehen im „Handelsblatt“: „Entscheidend ist, dass wir den bestmöglichen Verkaufserlös im Interesse der Gläubiger erzielen. Das ist die Aufgabe des Insolvenzverwalters.“
Quelle: Pressemitteilung per Mail, handelsblatt.com
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