Nissan kooperiert mit LiCAP bei der Produktion von Festkörperbatterien
Der Schwerpunkt der Partnerschaft liegt auf der Weiterentwicklung von Trockenelektroden-Produktionsverfahren, die als Schlüssel für eine kostengünstige und umweltverträgliche Produktion von Festkörperbatterien (auch All-Solid State Batteries genannt) im großen Maßstab gelten. Im Gegensatz zu herkömmlichen lösungsmittelbasierten Verfahren entfällt bei der Trockenelektrodenproduktion die energieintensive Trocknung und Lösungsmittelrückgewinnung, was sowohl Kosten als auch Umweltbelastung reduziert. Nissan betonte, dass die Skalierung dieses Ansatzes für eine effiziente Massenproduktion Herausforderungen mit sich bringt, die durch die Partnerschaft mit LiCAP gelöst werden sollen. Aber: Die Trockenbeschichtung von Elektroden kann auch bei konventionellen Batteriezellen mit flüssigem Elektrolyt eingesetzt werden, Nissan zieht aber vor allem den Zusammenhang mit der Feststoff-Technologie.
Nissan forscht bereits länger im Rahmen seiner Elektrifizierungsstrategie an Festkörperbatterien. Im Januar 2025 nahm das Unternehmen im japanischen Yokohama eine spezielle Pilotlinie für All-Solid State Batteries in Betrieb, um die Validierung und Skalierung von Fertigungstechnologien zu unterstützen. Der Automobilhersteller plant, bis zum Geschäftsjahr 2028 seine ersten Elektroautos mit selbst entwickelten Festkörperbatterien auf den Markt zu bringen.
Mit dem Fokus auf innovative Elektrodenprozesse will Nissan die Grundlage für die Massenproduktion leistungsstarker Festkörperbatterien schaffen und so sein zukünftiges E-Auto-Portfolio erweitern. „Die Partnerschaft mit LiCAP ermöglicht es uns, unsere Prozesstechnologie für die Trockenelektrodenproduktion weiterzuentwickeln und der Massenproduktion von Festkörperbatterien einen Schritt näher zu kommen“, erklärte Nissan.
Laut Nissan versprechen Festkörperbatterien im Vergleich zur aktuellen Lithium-Ionen-Technologie eine höhere Energiedichte, schnellere Ladezeiten und verbesserte Sicherheit und sind damit ein zentraler Bestandteil der Roadmap für Elektrofahrzeuge der nächsten Generation. Die Zusammenarbeit mit LiCAP soll Produktionsbarrieren abbauen, die Effizienz steigern und die Markteinführung beschleunigen.
Die von LiCAP selbst entwickelte Technologie namens Activated Dry Electrode soll Effizienz- und Leistungsvorteile gegenüber herkömmlichen Verfahren bieten. Sie dient der Herstellung freistehender Kathodenfolien ohne den Einsatz giftiger Lösungsmittel. Darüber hinaus entfallen energieintensive Trocknungsschritte und Lösungsmittelrückgewinnungssysteme, was eine nachhaltigere Alternative zur konventionellen Elektrodenherstellung auf Slurry-Basis darstellt. LiCAP hat erst kürzlich die Installation und Erprobung einer 300-MWh-Roll-to-Roll-Produktionslinie für trockene Elektroden in der kalifornischen Hauptstadt Sacramento bekanntgegeben.
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