Recyclinganlage für Batterien in Meppen eröffnet

Es soll die angeblich größte Recyclinganlage für Elektroauto-Akkus in Europa sein: Im niedersächsischen Meppen haben Re.Lion.Bat. Circular und Autorecycling Kempers vor kurzem ihre gemeinsame Fabrik eröffnet, die etwa 30.000 Tonnen Batterie im Jahr verarbeiten können soll.

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Bild: Re.Lion.Bat Circular

Bereits 2023 wurde bekannt, dass in Meppen eine Recycling-Fabrik für ausgediente Akkus entstehen soll, die von Re.Lion.Bat. Circular betrieben und von Autorecycling Kempers unterstützt wird. Vor kurzem ist die Anlage nun in Betrieb gegangen.

Der Bau der neuen Anlage im Meppener Gewerbegebiet, die sich über drei Hallen erstreckt, soll laut einem NDR-Bericht rund 30 Millionen Euro gekostet haben. Der Fokus der Anlage liegt auf Lithium-Ionen-Batterien aus Elektroautos und auch aus Heimwerkergeräten. Vier Tonnen Batterien kann die Fabrik pro Stunde recyceln. Bei voller Auslastung sind pro Jahr etwa 30.000 Tonnen möglich. 

Um recycelt zu werden, müssen die ausgedienten Akkus zunächst tiefenentladen werden. Im Anschluss werden die Batterien in der Anlage geschreddert, gesiebt und mit verschiedenen Verfahren in ihre Rohstoffe zerlegt. Dabei bleiben vor allem Kupfer, Aluminium und verschiedene Kunststoffe übrig – und vor allem auch die begehrte Schwarzmasse.

Die Schwarzmasse enthält die wertvollen aktiven Materialien aus den Elektroden der Batterien und damit die teuersten Stoffe für die Batterieherstellung. „Die Schwarzmasse ist wichtig für die Produktion von neuen Batteriematerialien, weil dort die wichtigen, kritischen Rohstoffe drin sind: Nickel, Kobalt und Lithium“, sagt Geschäftsführer Christoph Spandau gegenüber dem NDR.

Allerdings kann die Anlage in Meppen die Schwarzmasse nicht selbst aufbereiten, sondern sie wird an Spezialbetriebe in Asien und Nordamerika geliefert. Jedoch entstehen gerade auch die ersten Schwarzmasse-Verarbeitungsanlagen in Europa, BASF hat vor kurzem einen entsprechenden Betrieb im brandenburgischen Schwarzheide eröffnet. Eine weitere Anlage wird von H.C. Starck Tungsten in Goslar gebaut.

Geschäftsführer Christoph Spandau betont, wie wichtig ein Batterie-Recycling in Europa ist: „Ziel ist es, einen europäischen Kreislauf aufzubauen, um die Rohstoffe, die einmal hier in Europa sind, auch hier zu behalten. Wir wollen mit anderen Akteuren eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für kritische Rohstoffe aufbauen.“ 

Die Rückgewinnungsrate der neuen Recycling-Anlage in Meppen kann sich in jedem Fall sehen lassen: Sie liegt laut dem Unternehmen bei 96 Prozent. Heißt: Die in Batterien verwendeten Rohstoffe können fast komplett zurückgewonnen werden, es gibt nur wenig Verlust.

ndr.de

2 Kommentare

zu „Recyclinganlage für Batterien in Meppen eröffnet“
dare100em
26.08.2025 um 12:18
Schwarmasse wir schon längstens von der Nickelhütte in Aue/Sa. verarbeitet. Das sollte nicht unerwähnt bleiben.
Dixi K
26.08.2025 um 18:14
Sehr schön, weiter so!

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