Fahrzeug-Werke Lueg und Deppe gründen Batterierecycling-Tochter

Der in Bochum beheimatete Mobilitätsdienstleister Fahrzeug-Werke Lueg und das Entsorgungs- und Recylingunternehmen Deppe haben ein Joint Venture gegründet: Die Re.Lion.Bat. Circular GmbH soll sich als Spezialist für das Recycling von Batterien mit eigener Anlage in Meppen etablieren.

Ziel der Partnerschaft ist es, einen ganzheitlichen Recyclingprozess für Lithium-Batterien aus Elektroautos zu schaffen – inklusive Logistik, Demontage sowie Second-Life- und Verwertungsprozessen von Batterien aus verschiedensten Anwendungsfeldern. Dazu investieren die Unternehmen in die Errichtung eines Standorts in Meppen. Im ersten Schritt sollen dort etwa 20.000 Tonnen Altbatterien pro Jahr recycelt werden, als langfristiges Ziel werden 60.000 Tonnen per annum genannt.

Bei beiden Partnern handelt es sich um mittelständische Familienunternehmen. Die Deppe-Unternehmensgruppe mit Sitz in Lingen im Emsland ist seit Jahrzehnten ein Akteur der Entsorgungsbranche und hat sich unter anderem auf die Bleibatterie-Entsorgung spezialisiert. Die Fahrzeug-Werke Lueg AG wurde vor mehr als 150 Jahren in Bochum als Wagenfabrik gegründet und ist mit 33 Standorten in sechs Ländern heute eine großer Mobilitätsdienstleister.

„Lueg ist offen für neue, stark wachsende Marktsegmente. Das Joint Venture ist für uns eine strategische Investition in die Zukunft. Denn es öffnet uns die Tür in eine wachsende Branche. Lithium-Ionen-Batterien sind eine Schlüsseltechnologie für Elektrofahrzeuge und die wichtigste Antriebstechnologie der Zukunft“, so Martijn Storm, Vorstandssprecher der Fahrzeug-Werke Lueg AG.

„Wir freuen uns sehr über die gemeinsame Partnerschaft mit Lueg“, stimmt Thomas Deppe, geschäftsführender Gesellschafter der Deppe-Unternehmensgruppe ein. „Hier ergänzen sich hervorragend zwei Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen im stark wachsenden Markt des Batterierecyclings. Ziel des Joint Ventures ist es eine über die gesamte Entsorgungsprozesskette nachhaltige und möglichst CO2-neutrale Rohstoffrückgewinnung zu etablieren.“

Aufbauen wollen beide Seiten zudem ein dichtes, dezentrales Logistiknetz, um die Altbatterien über kurze Transportwege einem Sammelstandort zuzuführen und dort direkt zu entladen und zu demontieren. Diese Vorstufe des Recyclings soll künftig über Werkstätten von Lueg abgewickelt werden. „Das dichte Standortnetz von Lueg in Deutschland und Europa bietet die ideale Voraussetzung zum Aufbau eines dezentralen Logistiknetzes für Discharging und Dismantling der Batterien“, heißt es.

Geplant ist die Vorstufe des Recyclings zunächst an drei Standorten von Lueg in Deutschland und der Schweiz. Der gesamte Prozess werde in diesem Jahr bei Lueg in Sachsen erprobt und dann ab 2024 sukzessive weiter ausgerollt. „Unser Servicegeschäft wird sich durch die rasante Entwicklung der Elektromobilität massiv verändern. Mit dem Einstieg ins Batterie-Recycling sichern wir daher schon jetzt ein neues Geschäftsfeld und die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, äußert Stefan Jansen, Mitglied des Lueg-Vorstands.

Die thermomechanische Aufbereitung der Altbatterien soll dann ab 2024 am Standort des neuen Joint Ventures in Meppen stattfinden. Die Energieversorgung der Anlage wird nach Angaben der Partner CO2-neutral über Solar- und Windenergie sowie über die Entladungsenergie im Vorbehandlungsprozess erfolgen. Perspektivisch planen die Partner auch eine Second-Life-Verwertung von Batterien.
autohaus.de, recyclingportal.eu, e-mag.press

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