Brasilien: Goiânia ordert bis zu 28 Meter lange E-Busse von Volvo Buses
Die Bestellung umfasst konkret 16 Gelenkbusse und fünf Doppelgelenkbusse, die auf der Ost-West-Linie des öffentlichen Verkehrsnetzes von Goiânia eingesetzt werden sollen. Bei dieser Route handelte es sich um eine sogenannte BRT-Linie („Bus Rapid Transport“), also eine Schnellbuslinie, die in der Regel über eigene Spuren und teils auch über Ampel-Sensorensysteme zur Erkennung und Bevorzugung der Busse an Kreuzungen verfügt. Für solche BRT-Systeme hat Volvo Buses seine neue Plattform explizit konzipiert.
Der nun erfolgte Auftrag ist laut Volvo Buses das Ergebnis einer Vereinbarung zwischen dem eigenen Haus und GreenMob Capital, einer Investmentgesellschaft der HP Group, die auf die Strukturierung kapitalintensiver Projekte im Bereich der städtischen Mobilität spezialisiert ist. Die Fahrzeuge gehören dabei zu der ersten Charge elektrischer Gelenk- und Doppelgelenkbusse, die im Volvo-Industriekomplex im brasilianischen Curitiba produziert werden. Der Doppelgelenkbus bietet Platz für bis zu 250 Fahrgäste, die einfache Gelenkversion ist für 180 Menschen ausgelegt. Alle Busse verfügen zudem über Doppeltüren, Klimaanlage und ein einheitliches, zugängliches Tarifsystem.
Die Busse sollen nach ihrer Auslieferung das BRT-System im Großraum Goiânia bedienen, das derzeit monatlich rund 12 Millionen Fahrgäste befördert und laut Volvo Buses voraussichtlich auf 17 Millionen anwachsen wird. Das gesamte BRT-Netz umfasst die Ost-West- und Nord-Süd-Korridore mit einer Gesamtlänge von 50 Kilometern. Es verfügt über 50 Stationen und Verbindungen bis nach Trindade, Goianira und Senador Canedo.
„Wir freuen uns sehr, diesen wichtigen Verkauf für eines der wichtigsten BRT-Systeme Brasiliens bekannt zu geben. Die Stadt Goiânia macht mit der Einführung hochmoderner Elektrobusse mit außergewöhnlichen Sicherheitsmerkmalen einen wichtigen Schritt zur Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs“, äußert André Marques, Präsident von Volvo Buses Lateinamerika.
Laut Gustavo Bacellar de Faria, CEO von GreenMob Capital, markiert die Auslieferung der neuen Busse einen bedeutenden Schritt für den öffentlichen Nahverkehr in Brasilien: „Wir bringen die weltweit fortschrittlichste Fahrzeugtechnologie nach Goiânia – eine Kombination aus Effizienz, Komfort und Sicherheit. Die Ankunft der elektrischen Volvo BZRTs unterstreicht unser Engagement für die Entwicklung innovativer und nachhaltiger urbaner Mobilitätslösungen und schafft damit einen spürbaren Mehrwert für Städte und unsere Kunden.“
Wir erinnern uns: Volvo Buses gab im Frühjahr bekannt, im brasilianischen Werk in Curitiba mit der Produktion seines ersten elektrischen Fahrgestells für besonders lange Busse begonnen zu haben. Das BZRT-Fahrgestell dient als Basis sowohl für Gelenk- als auch für Doppelgelenkbusse mit bis zu 28 Metern Länge. Für den Antrieb sorgen zwei 200-kW-Motoren, die mit bis zu acht Batterien mit einer Gesamtkapazität von 720 kWh kombiniert werden können. Zum Einsatz kommen dabei die 90-kWh-Batteriepacks, die auch in Volvos E-Lkws und auch in weiteren E-Busplattformen wie dem Chassis BZR (für kleinere Busse) zum Einsatz kommen. Als weitere Antriebskomponente dient ein automatisiertes Zweigang-Getriebe auf Basis des Volvo I-Shift. Die Ladezeit beziffert Volvo auf „zwei bis vier Stunden, je nach Art und Leistung der Ladestation“.
„Der Produktionsstart in Brasilien ist ein wichtiger Schritt im Engagement von Volvo Buses, nachhaltige Lösungen für den Personentransport anzubieten. Das Angebot von Elektrobussen mit hoher Kapazität ist Teil dieser Initiative“, äußerte Marques im Mai. „Seit der Markteinführung des Volvo BZRT haben wir ein stetig wachsendes Kundeninteresse und eine steigende Nachfrage nach dieser Anwendung beobachtet.“
Zu den Orten, wo Volvo die elektrischen Doppelgelenk- und Gelenkbusse montieren wird, gehört Mexiko. Dort sollen die ersten derartigen Fahrzeuge voraussichtlich im Jahr 2026 ausgeliefert werden. Vergangenen Mai hatte Volvo Buses bereits Tests von elektrischen Doppelgelenkbussen in Curitiba (Brasilien), Bogotá (Kolumbien) und Mexiko-Stadt angekündigt.
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