VW pausiert US-Produktion des ID.4

VW wird die US-Produktion des ID.4 in Chattanooga ab Ende Oktober vorübergehend einstellen und rund 160 Mitarbeiter beurlauben, weil die Verkaufszahlen des Elektro-SUV einbrechen. Wie lange die Produktionspause dauern wird, dürfte vom Markt abhängen.

Bild: Volkswagen

Das berichtet die „Chattanooga Times Free Press“, das Unternehmen hat die Informationen aber weitgehend bestätigt. Laut dem Artikel wird die Produktion des ID.4 im einzigen US-Werk von VW schon seit dieser Woche gedrosselt, bevor sie dann Ende Oktober komplett pausiert wird. In einem ersten Schritt wurden schon 80 Produktionsmitarbeiter beurlaubt – das Unternehmen wird aber die Arbeitslosenunterstützung des Staates Tennessee aufstocken, sodass beurlaubte Mitarbeiter 80 Prozent ihres Grundgehalts erhalten und ihre Leistungen behalten.

VW-Sprecher Michael Lowder erklärte in einer per E-Mail verschickten Stellungnahme an die Zeitung: „Diese Anpassung ändert nichts an unserem Engagement für den ID.4, unserem wachsenden EV-Portfolio oder unserem Engagement für unser Team in Chattanooga. Dies ist eine marktgetriebene Entscheidung, die darauf basiert, unser Produktionsvolumen an die Marktnachfrage anzupassen.“

VW gibt aber nicht an, wie lange die Kurzarbeit und die Produktionspause voraussichtlich dauern wird – auch in dem Artikel der „Chattanooga Times Free Press“ sind dazu keine Informationen oder Spekulationen enthalten. Es ist also offen, ob die Produktion in diesem Jahr wieder anlaufen wird oder ob es sich um eine längere Unterbrechung handelt.

In seinem Werk im US-Bundesstaat Tennessee fertigt VW das Verbrenner-SUV Atlas und seit Sommer 2022 den elektrischen ID.4 auf Basis des MEB für den US-Markt. Volkswagen USA hatte im Juli selbst veröffentlicht, dass die Verkäufe des ID.4 im zweiten Quartal 65 Prozent unter dem Vorjahr lagen und verwies damals auf ein „schwieriges Umfeld“. Klar ist: Zwischen April und Juni hat VW weniger als 2.000 ID.4 in den USA verkauft. Zugelegt hatte im zweiten Quartal etwa der ID. Buzz – der wird aber in Hannover gebaut und in die USA verschifft, außerdem dürfte der Einmaleffekt nach der Auslieferungspause für bessere Zahlen im Q2 gesorgt haben.

Ein Problem für Volkswagen: Der ID.4 ist – obwohl er in den USA gebaut wird – seit Januar nicht mehr für die US-Steuergutschrift in Höhe von 7.500 Dollar qualifiziert – aufgrund der verschärften Anforderungen an die inländische Beschaffung von Batteriekomponenten. Diese Förderung läuft zwar ohnehin Ende September vorzeitig aus, allerdings hat der ID.4 seit Januar einen Nachteil gegenüber anderen E-SUV, die noch förderfähig sind.

Laut dem Artikel der Lokalzeitung haben seit Juli mehrere große Unternehmen im Raum Chattanooga einen Personalabbau angekündigt, von der größten Krankenversicherung des Bundesstaates über einen Energieversorger bis hin zu einem Zulieferer für die Autoindustrie. Allerdings könnte es auch bald wieder positive Nachrichten geben: So ist Chattanooga angeblich eine der Optionen für die VW-Marke Audi, eine eigene US-Produktion zu bauen – als „Zwillingswerk“ zu der Volkswagen-Produktion, aber mit gemeinsamer Nutzung von Logistik und Infrastruktur.

timesfreepress.com

1 Kommentar

zu „VW pausiert US-Produktion des ID.4“
ID.alist
03.09.2025 um 09:17
Scheint wohl ein allgemeineres USofA Problem zu sein. Mit den Orangenen Man sind wohl die Amerikaner wieder der Meinung, nach mir die Sintflut.https://electrek.co/2025/08/31/tesla-ends-contract-giga-texas-layoffs/

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