Stadtwerke Hamm empfangen erste zwei von 30 H2-Bussen

Die Stadtwerke Hamm haben in der nordrhein-westfälischen 180.000-Einwohner-Stadt Hamm die ersten beiden Wasserstoffbusse in den Dienst gestellt. 28 weitere Wasserstoffbusse sollen bis zum Frühling 2026 folgen. Dann fährt die Hälfte der Stadtwerke-Busflotte mit Wasserstoff.

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Bild: Stadtwerke Hamm

Hamm liegt in der Metropolregion Rhein-Ruhr und hat sich bei der Elektrifizierung des Busverkehrs mit seiner hundertprozentigen Tochter, den Stadtwerken Hamm, für den Technologiepfad Wasserstoff entschieden. Die zwei nun eingetroffenen Solobusse stammen von Caetano und sollen nach und nach probeweise im Linienverkehr auf den Linien 2, 7, 9, 11 und 12 sowie als Einsatzwagen für den Schülerverkehr eingesetzt werden. Bis zum kommenden Frühjahr sollen weitere acht Solo- und 20 Gelenkbusse mit Brennstoffzellenantrieb folgen.

Die Stadtwerke haben sich bereits 2021 mit Gründung des Wasserstoffzentrums Hamm entschieden, den ÖPNV in der Stadt mit grünem Wasserstoff zu betreiben. Dieser Kraftstoff soll künftig in einem eigenen Elektrolyseur hergestellt und an einer neuen Tankstelle an die Busse abgegeben werden. Derzeit wird der Wasserstoff für die Busse noch per Lkw nach Hamm gebracht. Ziel ist jedoch, dass das Wasserstoffzentrum im Stadtteil Uentrop den grünen Wasserstoff direkt vor Ort produziert.

Oberbürgermeister Marc Herter kommentiert: „Die Lieferung der ersten Wasserstoffbusse ist ein deutliches Zeichen, dass wir es mit unserem Ziel der Klimaneutralität bis 2035 ernst meinen. Der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Hamm ist der erste große Abnehmer für grünen Wasserstoff, den wir künftig in Hamm selbst produzieren werden: Damit schaffen wir Wasserstoff-getriebene, umweltfreundliche Mobilität.“

Reinhard Bartsch, Geschäftsführer der Stadtwerke Hamm, ergänzt: „Als Projektpartner des Wasserstoffzentrums Hamm können wir klimaneutrale Lösungen in der Zukunft selbst bereitstellen, um mit den städtischen Dienstleistungen des öffentlichen Personennahverkehrs einen wirkungsvollen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten.“

Die neue Flotte kostet den Verantwortlichen zufolge 30 Millionen Euro.  80 Prozent der Mehrkosten gegenüber vergleichbaren Dieselbussen werden vom Bund übernommen.

wa.de, stadtwerke-hamm.de, instagram.com, impuls-hamm.de

22 Kommentare

zu „Stadtwerke Hamm empfangen erste zwei von 30 H2-Bussen“
Marco
16.09.2025 um 17:08
Wieso um Gottes Willen Wasserstoff Busse???Wenn die Stadt einen neuen Finanzchef braucht, ich stehe bereit. Als erstes werde ich es im Ideenmanagment der Stadt erfassen damit ich gleich ein paar Einkaufsgutscheine erhalte...
Michael
16.09.2025 um 21:51
Unfassbar. Wo bleibt der Bundesrechnungshof?
Gernot Dreher
17.09.2025 um 07:24
So hat Hamburg vor Jahren auch mal angefangen. Jetzt sind alle Busse vollelektrisch, weil Wasserstoff zu teuer ist und sich nicht rechnet. Reden die nicht miteinander? Erfahrungsaustausch usw.?
Steve K.
17.09.2025 um 08:26
Ja, immer mehr Städte Gemeinde (auch die es sich gar nicht leisten könnten und Arm die die Kirchenmaus sind) kaufen H2O Busse, die Lobby-Arbeit läuft gut. Und das Hauptargument ist immer die Reichweite.
Mark Müller
22.09.2025 um 12:54
Die Realität ist: Um einen Dieselbus, der von morgens früh bis abends spät eine Strecke bedient, zu ersetzen, braucht es entweder 2 BEV-Busse oder einen FCEV-Bus. Bei Fernbussen geht es mit BEV sowieso nicht - oder wollen Sie als Passagier mal eben 1 Stunde warten, weil der Bus nachgeladen werden muss.
lingen2
17.09.2025 um 09:57
Einfach nur unfassbar dumm.
vector3d
17.09.2025 um 13:07
Ich war nie in Hamm. Weiss jemand, wie die Stadt zu diesem Reichtum gekommen ist, dass die sich H2-Busse leisten kann? Gibt es in der Nähe ne Lagerstätte von besonders nahrhaften Hammburger die sehr gewinnbringend nach USA exportiert werden ?
Florian Treiß
17.09.2025 um 14:04
Es sind doch vor allem die Fördermittel, die die Anschaffung von H2-Bussen ermöglichen. Siehe der letzte Absatz.
Heiko
17.09.2025 um 15:47
Die Stadtwerke Hamm wollen in ihrem Wasserstoffzentrum den grünen H2 selbst in einem eigen Elektrolyseur erzeugen. Da kann es schon Sinn machen den H2 zuerst in Ihren eigenen Bussen zu verbrauchen, zumindest solange es nur wenige weitere Abnehmer gibt. Das ist immerhin mal ein Plan. Elektrolyseure und H2 werden wir in Zukunft immer brauchen. Ob in 10 - 15 Jahren noch genug H2 für Busse übrig sein wird oder ob die Busse dann durch Batteriebusse ersetzt werden sehen wir dann. Ob es wirtschaftlich ist, ist eine andere Frage.
Frank B.
18.09.2025 um 17:25
Alle Stadtwerke tun gut daran keine Energieverschwendung zu betreiben und Busse entsprechend Batterie-elektrisch zu betreiben. Die H2-Lobby leistet(e) in NRW ganze Arbeit um die nicht (und nicht mehr) vorhandenen Vorteile von H2-Bussen lobzupreisen. Kein anderes europäischen Land (außer Polen) ist so unfassbar blind und kurzsichtig immer wieder das gleiche Trauerspiel um H2 im Nahverkehr zu starten. Weltweit sind Verkehrsbetrieb an den Kosten im Betreib gescheitert, dennoch putzen H2-Lobbyisten in Europa fleißig die (digitalen) Klinken von Verkehrsbetrieben um ihren überteuerten Nonsens samt H2-Infrastruktur zu verkaufen. Wie viele andere vernünftige Stimmen aus der Logistik und Wissenschaft (auch hier bei electrive) immer wieder betonen und betont haben: H2 im Straßenverkehr ist künstlich konstruiert und systemischer Unsinn. H2-Busse und deren Infrastruktur existieren nur, weil eine gut geschmierte Lobbymanschaft und eine naive Politik das Narrativ "Wir brauchen H2 überall. Auf der Straße sowieso." aufrechterhält - zu sehr sehr hohen Kosten. Batterie-elektrische Mobillität ist eine Durchbruchsinnovation und hat im Straßenverkehr die Zukunft; Wasserstoff erlebt eine Exnovation im Straßenverkehr, und hat eben dort keine Zukunft. Zu teuer, zu unpraktisch und die reinste Energieverschwendung.
Heiko
19.09.2025 um 12:24
Um es deutlich zu machen: auch ich sehe für Wasserstoff im Straßenverkehr keine Zukunft (für PKW schon gar nicht). Aber für die Energiewende benötigen wir grünen H2 sehr wohl: als Ersatz für den grauen H2 in der Industrie, zur längerfristigen Speicherung von PV - und Windenergie (Batteriespeicher werden ihren Platz beim Ausgleich des Tages- und Wochenbedarfs haben), zum Ersatz von Erdgas in der Industrie und eben auch in Reservekraftwerken zu Zeiten der angeblichen "Dunkelflaute". Die benötigten Technologien werden derzeit aufgebaut, sind aber nicht in der idealen Reihenfolge verfügbar. So sind afaik noch keine großen H2 Speicher in Betrieb (die Ersten werden gerade gebaut / umgerüstet), vom H2 Netz ganz zu schweigen. Und unser neues lokales Kraftwerk ist zwar für den Einsatz von H2 vorbereitet, "die Umrüstung hierfür erfolgt in etwa 10 Jahren" (Zitat Betreiber). Ein Betreiber von Elektrolyseuren aus dem EE Bereich hier in SH hat anscheinend Probleme seinen grünen H2 los zu werden. Was soll er machen? Den Elektrolyseur abschalten und warten bis alle anderen soweit sind? Den Wasserstoff verbrennen? Oder besser den Wasserstoff für eine Übergangszeit für eine vorhandene Technologie verwenden, die wegen besserer Alternativen eigentlich nicht zukunftsträchtig ist? In dieser Zeit können Erfahrungen gesammelt werden, die später nach Hochlauf der H2-Wirtschaft nützlich sind. Ein Bus wird etwa 13 Jahre vom Betreiber eingesetzt. Währenddessen können die anderen Technologien entwickelt / umgesetzt und neue Kunden für den H2 erschlossen werden (sofern sie sich nicht automatisch aus der weiteren Entwicklung der Energiewende ergeben). Wir werden im Zuge der Energiewende noch viel Geld "verschwenden". Das nennt sich Lernkurve bzw. Forschung und Entwicklung.
Arndt Schäffler
19.09.2025 um 16:10
Wasserstoff als (Langzeit-)Energiespeicher wird maßgeblich überschätzt und ist dort ebenfalls reine Energieverschwendung. Mag sein, dass eine gewisse Lernkurve unabdingbar ist und im Rahmen der Energiewende automatisch Projekte scheitern. Dennoch überstürzt Deutschland sich sehr deutlich bei H2-Vorhaben, anstatt auf naheliegende und bestehende Technologien wie den konsequenten Ausbau der (Nord-Süd-)Hochvolttrassen, Speicherwasserkraftwerke und andere EE-Energieträger zu setzen. Die Batterietechnologien von Übermorgen werden die enormen Nachteile von H2-Speicherkraftwerken mehr als ausgleichen, sowohl in der Effizienz >.95 vs. >.35, aber erst recht in der Sicherheit. Solche großen H2-Speicherkraftwerke werden ein enormen Sicherheitsaufwand mit sich bringen, der denen von AKW gleicht. Ein Batteriespeicherkraftwerk kann sorgenfrei in den Keller eines jeden Hauses eingebaut werden. Um Ihre Frage zu beantworten: " Was soll er machen?": Das Ding stillegen; Er hat offensichtlich auf die falsche Technologie gesetz. "Den Elektrolyseur abschalten und warten bis alle anderen soweit sind?" Wäre ein Maßnahme, besser den Wasserstoff wieder rückverstromen. "Den Wasserstoff verbrennen?" Einfach keinen H2 herstellen. "Oder besser den Wasserstoff für eine Übergangszeit für eine vorhandene Technologie verwenden, die wegen besserer Alternativen eigentlich nicht zukunftsträchtig ist?" Wie gesagt: 1.Nicht investieren. 2. Wenn schon da: nicht nutzen und wieder abbauen. 3. Wenn H2 schon da: rückverstromen. .. Das Problem beim Wasserstoff ist die Technologiegläubigkeit der Deutschen. Es muss immer "innovativ" und eine "Goldrandlösung" sein. Auf bestehende Technologien zu setzen, kommt wegen der marginalen Profite für viele Akteure nicht in Frage. Für nahezu jedwede Anwendung gibt es bessere Alternativen als Wasserstoff, daher rate ich Investoren abzuwarten und nicht in Exnovationen zu investieren.
Manfred
17.09.2025 um 15:52
Im Landkreis München wurden bei uns vor zwei Jahren auch H2 Busse beschafft, weil Stadt und Land um eine Ladesäule am Enthalt einer Linie nicht einig waren! Jetzt wurden diese durch elektrische Chinabusse, Marke BYD ersetzt, die Anfangs echt übel gerochen haben und die hinteren Türen schon quietschen! Der Landrat ist von der #CSU_kann_NIX Partei ...
Cihan Atil Kavaklioglu
18.09.2025 um 10:11
Ich kann alle Verantwortlichen zu diesem Schritt nur gratulieren. Es muss doch jedem halbwegs vernünftigem Mensch klar sein das diese Welt auf Dauer nur so funktionieren kann. Es muss nicht immer der Profit im Vordergrund stehen. Bei den meisten Kommentaren hier scheint es leider so zu sein. Bleiben Sie stabil .
Holger Hanebüchen
18.09.2025 um 17:04
Bitte was?? Wasserstoff im Straßenverkehr ist pure Energieverschwendung. Die Wasserstoffler machen sich ihre (Subventions-)Taschen voll und die Rechnung für Ausfall, Wartung und Mehrkosten für H2 und deren Infrastruktur trägt die Allgemeinheit. Batterie-elektrische Busse können heute ausnahmslos!! alle Anwendungsgebiete im Nah- und Regionalverkehr abdecken. Die Mehrkosten für H2 sind absolut nicht gerechtfertigt und Profite versprechen sich ausgerechnet die H2-Lobbyisten! Jeder Verkehrsbetrieb kann klug und rechtzeitig geplant, günstig als Eigenversorger die eigene BEV-Busflotte laden. Mit H2 eröffnet sich eine künstlich induzierte Profit-/Kosten-Spirale. Profite für H2-Profiteure, Mehrkosten werden auf die Allgemeinheit abgewälzt. Jeder der hier oder anderswo H2 beglückwünscht oder lobpreist ist direkt oder indirekt als Wasserstoffler an diesem SCAM beteiligt und gehört hinter schwedische Gardinen!
Egon Kohler
18.09.2025 um 16:02
Bitte Ironie jeweils kennzeichnen - der Homo Oeconomicus pflegt diese sonst zu übersehen ;-)
Jensen
18.09.2025 um 15:57
Zu welchem Schritt Sie da auch immer gratulieren.? Der ÖPNV hat die Aufgabe, Menschen sicher, möglichst pünktlich bei möglichst niedrigen Kosten pro Kilometer/Betriebsstunde/Fahrgast zu transportieren. Wasserstoff wird auf Grund der systembedingten, erheblichen Nachteile, und eben insbesondere bei den Betriebskosten, im strassengebundenen Verkehr keine messbare Rolle einnehmen können. Da werden die Förderkulissen abgearbeitet und die Lobbyisten haben das entsprechend gesteuert. Auch Hamm wird da seine Erfahrungen machen. Die Städte, Gemeinden, ÖPNV-Betreiber scheinen offensichtlich keinen Austausch bei diesem Thema zu pflegen.
W.K.
18.09.2025 um 14:56
Wasserstoff als Energieträger mag zwar derzeit sehr teuer sein, jedoch ist es ein Gas, das durch Elektrolyse faktisch stets ohne weitere Ressourcen aus der weiten Welt hergestellt werden kann. Wer langfristig, klimaneutral und ,am aller wichtigsten, unabhängig die Zukunft gestalten möchte, muss nun mal in neue Technologien (mitunter auch der Infrastruktur) investieren.
Guido Torggler
21.09.2025 um 07:41
Genau das sehe ich auch so
Frank B.
18.09.2025 um 23:35
Nein, Ihre Ansicht ist gestrig und überholt. Wasserstoff erlebt eine Exnovation im Straßenverkehr, und hat eben dort KEINE Zukunft. Wasserstoff ist und bleibt zu teuer, zu unpraktisch und ist die reinste Energieverschwendung. Batterie-elektrische Mobillität ist eine Durchbruchsinnovation und ist im Straßenverkehr DIE Zukunft. Weiterhin strebt die EU eine maximale Unabhängigkeit bei der Energieversorgung an. Dazu gehört, dass kein Wasserstoff aus ehemaligen Öl-Monarchien import werden darf! Investiert nicht in Wasserstoff! Wasserstoff ist eine Sackgasse und ein einziger riesiger SCAM der von einigen hundert Beratern, Lobbyisten, Mineralölkonzernen und Politikern aus Profitgier orchestriert wird.
Frank Siegler
20.09.2025 um 20:13
Wir schalten lieber Windräder mangels Einspeisekapazotät ab anstatt liefer mit dem nicht genutzten Szrom billig Elektrolyse zur Easserstofferzeugung zu nutzen. Jedem Windradad eine Elektroliseuer (gibt es als Plug and Play Lösung). Aber nein die Netzbetreiber Maffia weiß das zu verhindern. Strom Erzeugung und Verteilung gehört in Staatshand damit nicht gewinnorientierte (DAX-) Unternehmen, welche nur ihren Ertrag und nicht den Verbraucher im Sinn haben uns weiter die Ernergiewende zu nichte machen.
Battie
22.09.2025 um 11:26
Nein, der Überschussstrom, der bei Abschaltungen ansonsten verloren ginge, tritt leider viel zu selten auf, als dass man damit rentabel Elektrolyseure betreiben könnte. Es ist die Krux von H2 Technik, dass sie derart aufwändig und im Wirkungsgrad unterlegen ist, dass sie die stürmisch voranschreitende Entwicklung von Batterien und direkten Anwendungen von Strom bis jetzt nicht in der Lage war einzuholen. Der technische Riesenschritt bei H2, der das aufholen könnte, ist momentan nicht in Sicht. Und so teilt H2 im Verkehr - vielleicht nicht umsonst, denn auch dort werden H2 Nuklide verwendet - das Schicksal der Kernfusion, nämlich einfach scheinbar nur ewig der Hoffnungsträger zu sein. Habe mir schon vor 45 Jahren die Forschungsanlagen in Garching dazu angeschaut, mit wenig realistischem Eindruck. Ähnlich wie bei H2 im Verkehr setzte die Politik aber weiter unverdrossen drauf und steckt Milliarden hinein.

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