Flughafen München bietet 138 AC-Ladestationen im Gäste-Parkhaus

Am Flughafen München hat Betreiber FMG einen groß dimensionierten AC-Ladepark eröffnet. In einem Besucherparkhaus können E-Autos an 138 Ladestationen geladen werden. Für das in Kooperation mit regionalen Unternehmen realisierte Projekt hat die FMG rund 5,2 Millionen Euro aus eigenen Mitteln investiert. (Update am Ende des Artikels)

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Bild: Flughafen München GmbH

Die Flughafen München GmbH (FMG) hat im Parkhaus P44, gegenüber dem Innovationsstandort LabCampus im Nordwesten des Münchner Airports, eine große AC-Ladeanlage in Betrieb genommen. Auf der Ebene 04 des Parkhauses stehen ab sofort 138 Ladestationen des Modells eM4 bereit, das vom fränkischen Unternehmen ABL entwickelt wurde. ABL wurde wiederum nach einer Insolvenz vom spanischen Hersteller Wallbox Chargers übernommen.

Insgesamt stehen 275 Ladepunkte bereit. Die maximale AC-Ladeleistung umfasst 22 kW, als Nennleistung werden 11 kW angegeben. Laut den Initiatoren handelt es sich bei dem Projekt um „den bis dato größten E-Auto-Ladepark Bayerns“. Zielgruppe sind vor allem Passagiere und Flughafengäste, die mit ihrem E-Auto an den Airport reisen. Zählt man die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und Geräte hinzu, die auf den Vorfeldern des Airports zum Einsatz kommen, gibt es am Münchner Flughafen nun gut 1.140 Ladepunkte.

Gekoppelt ist die neue Parkhaus-Ladeanlage dabei mit zwei Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern des P44 und des benachbarten Parkhauses P43, die gut 7.200 PV-Module enthalten. Insgesamt haben die Module eine maximale Leistung von drei Megawatt. Und: Alle PV-Anlagen auf den Dächern der Flughafengebäude insgesamt liefern zurzeit in der Spitze rund sieben Megawatt. Bis zum Jahr 2030 soll diese Leistung durch weitere Anlagen auf Dächern und Freiflächen auf rund 50 Megawatt steigen.

Grundsätzlich hat sich die FMM mit ihrer Roadmap „Net Zero 2035“ das Ziel gesetzt, spätestens ab dem Jahr 2035 kein CO2 mehr auszustoßen. Dabei gehören allen voran die Energieerzeugung und die Flughafen-Fahrzeugflotte zu den großen Stellschrauben. „Doch auch die Emissionen Dritter, die etwa durch die An- und Abreise zum Airport entstehen, sollen durch das Engagement des Flughafens verringert werden“, teilt der Betreiber mit.

FMG-Aufsichtsratsvorsitzender Albert Füracker (gleichzeitig Finanzminister der aktuellen bayerischen Landesregierung) kommentiert: „Mit der heutigen Inbetriebnahme des Ladeparks für Elektroautos sowie der drei Megawatt starken PV-Anlage setzen wir ein klares Zeichen für den Klimaschutz. Das Projekt zeigt: Der Flughafen München ist nicht nur Bayerns Tor zur Welt, sondern auch ein starker Innovationstreiber im Freistaat. Der Flughafen München setzt neue Maßstäbe in Punkto Nutzung nachhaltiger Infrastruktur und zeigt: Bayern ist ein attraktiver und zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort mit Vorbildfunktion.“

Flughafenchef Jost Lammers ergänzt: „Parkraum mit Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge ist Grundvoraussetzung für nachhaltige Mobilität am Campus. Die Realisierung des Ladeparks ist deshalb ein wichtiger Bestandteil der Klimaschutzstrategie des Münchner Flughafens. Wir koppeln damit an unserem Airport verschiedene Sektoren – und zwar Energieerzeugung, Mobilität und die Infrastruktur des Stromnetzes. Insofern ist dieses Projekt Vorbild und Blaupause für weitere Bauprojekte am gesamten Campus.“

Update vom 22. September 2025

Gemäß unserer Nachfrage beim Flughafen München ist es tatsächlich möglich, für die Dauer eines gesamten Urlaubs von z.B. zwei Wochen an einer dieser Ladestationen in P44 zu parken. Der Flughafen empfiehlt dafür eine ad-hoc-Zahlung – dann fallen keine Blockiergebühren an. Auf etwaige Blockiergebühren von Roaming-Partnern hat der Flughafen München jedoch keinen Einfluss.

munich-airport.de, businesswire.com (Wallbox Chargers)

11 Kommentare

zu „Flughafen München bietet 138 AC-Ladestationen im Gäste-Parkhaus“
ChristianB
17.09.2025 um 13:42
Grundsätzlich super! Wäre aber mal interessant, wie das gelöst wird, dass nicht wieder alles zugeparkt wird. von Leuten die gar nicht laden können oder wollen.
Jürgen
17.09.2025 um 14:23
Blockiergebühr nach 4h :-)
Gustav S
18.09.2025 um 09:23
Kurz recherchiert und Fehlinfo vermieden: Der Flughafen erhebt selbst keine Blockiergebühren, wenn man die eigene Ad-hoc-Lademöglichkeit für 0,49 €/kWh nutzt! (https://www.munich-airport.de/elektrofahrzeug-laden-8467114)
Deity
17.09.2025 um 15:23
Mich würde eher noch interessieren, mit welcher Netzanschlussleistung (vor allem in Kombination mit der PV) hier kalkuliert wird.
Hans
17.09.2025 um 17:10
Würde mich interessieren, wie das mit der Blockiergebühr gesehen wird. Welcher Trip mit dem Flieger hin und wieder zurück ist binnen 4 Stunden (einschließlich Ein- und auschecken) denn sinnvoll realisierbar?
Gustav
18.09.2025 um 09:27
Siehe oben, der Flughafen selbst erhebt keine Blockiergebühren! https://www.munich-airport.de/elektrofahrzeug-laden-8467114 Insofern erübrigt sich dieser Kommentar.Auf die Gebührengestaltung der EMPs hat der Flughafen München wohl keinen Einfluss.
Manfred Stummer
18.09.2025 um 08:02
Das würde mich auch interessieren. Scheinbar eher eine "Schein-Saubermann-Strategie". Ob die Initiatoren E-Autofahrer sind?
Schorsch
18.09.2025 um 10:47
Verstehe nicht, warum man immer als Erstes draufhauen muss bevor man sich über eine positive Initiative für alle E-Auto Fahrer freut. Ist doch ein positiver Schritt in Richtung Convenience?
Sig
18.09.2025 um 08:43
gute Sache! es sind noch sehr viele Flächen, wo man das Aufheizen durch Sonnenlicht verringern kann. Für typische Flugreisen, Geschäftsreisen und Kurzurlaub, reicht ja auch ein 2kW Ladekabel. Netzdienlich per Rundsteuersignal ausgeführt: win, win, win für alle. Auf geht's !
erFahrer
18.09.2025 um 10:20
Eine gute Sache. Jedes Solarmodul kann mit einem Energieertrag p.a. wie 100 l Diesel gerechnet werden. Es bleibt jedoch der fade Beigeschmack, sobald man im Flugzeug sitzt, dass all dieses Gute zum Absurdum geführt wird.
Jensen
19.09.2025 um 09:08
Tagesreisende Geschäftsleute nutzen vermutlich eher die Parkhäuser in Terminalnähe - dort wäre es also angezeigt eine sehr große Anzahl AC-Lader bereitzuhalten. Für Menschen, die mit dem BEV zum Flufhafen anreisen und in diesem Parkhaus parken, ist es nicht geeignet, da für die Urlaubszeit ein Ladeplatz belegt wäre, auch wenn das Fahrzeug bereits nach wenigen Stunden voll aufgeladen ist. Von den berechtigten (Blockier-)Kosten einmal abgesehen. Bleiben noch die Besucher des Flughafen, die dort einige Stunden verbringen. Für die ist das Angebot bestens geeignet. Aber eben nicht für Reisende. Wenn der Flughafen aber zukünftig beinahe alle Parkplätze mit Lademöglichkeiten ausgestttet hat, sind auch Schuko-Ladeleistungen und ein wenig Lastenmanagement ausreichend, um dann auch alle Langzeitparker zu vesorgen.

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