Volkswagen unterbricht Produktion des ID. Buzz
VW begründet diesen Schritt mit der sinkenden Nachfrage für leichte Nutzfahrzeuge in Europa sowie einer langsamer als erwartet zunehmenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Ein Sprecher sagte gegenüber der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“, der Schritt schaffe „die notwendige Flexibilität, um die Produktionsplanung an die veränderte Marktnachfrage anzupassen.“
Dabei leidet VW u.a. auch an einer verpatzten Markteinführung des vollelektrischen ID. Buzz in den USA, der dort an den Erfolg des klassischen Bullis bei kalifornischen Surfern und Hippies anknüpfen sollte. Kurz nach dem US-Start im Herbst 2024 kam es zu einer Rückrufaktion für die ersten 5.000 in den USA ausgelieferten Einheiten – und das aus einem peinlichen Grund: Die Sitze in der dritten Reihe waren zu breit bzw. entsprachen nicht den US-Sicherheitsbestimmungen. Im Juli wurde die Lieferung weiterer Fahrzeuge des Modells in die USA sogar zwischenzeitlich ausgesetzt, dann aber bald wieder aufgenommen.
Dabei sind die Auslieferungszahlen des ID. Buzz über alle Märkte hinweg zwar offenbar dieses Jahr deutlich gestiegen, liegen aber immer noch unter den Erwartungen. Laut dem Zeitungsbericht lieferte das Unternehmen im ersten Halbjahr 2025 weltweit insgesamt 27.600 ID. Buzz an Kunden aus und damit 70 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Und auch die Auftragseingänge lagen demnach 42 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2024.
Aber: VW Nutzfahrzeuge soll die Zahl der zur Produktion geplante Fahrzeuge im Werk Hannover für dieses Jahr um 21.000 Einheiten gesenkt haben, wobei dieser Wert den vollelektrischen ID. Buzz und das Verbrennermodell Multivan umfasst. Weitere Modelle werden in dem Werk aktuell nicht gebaut. Die Zahl will die „HAZ“ aus Arbeitnehmerkreisen erfahren haben. Wieviele Einheiten ursprünglich geplant waren, ist allerdings unbekannt.
VW Nutzfahrzeuge hat auf die schwache Nachfrage bereits zuvor mit zwei Maßnahmen reagiert: Zum einen wurden die üblichen Werksferien im Sommer von drei auf vier Wochen verlängert und die Produktion entsprechend lange unterbrochen. Und zum anderen gilt in der Produktion seit dem 1. September wieder die tariflich vereinbarte 35-Stunden-Woche. Zuvor hatten die Beschäftigten im Rahmen einer Sondervereinbarung 37,5 Stunden pro Woche gearbeitet.
Um den Vertrieb anzukurbeln, führt VWN aktuell den „Macher-Monat“ durch. Dabei können Gewerbekunden den ID. Buzz sowie den vom Partner Ford Otosan in der Türkei gebauten e-Transporter zu Sonderkonditionen leasen. Auch Verbrennermodelle sind im Rahmen der Aktion verfügbar.
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