Xpeng Aeroht: E-Flugtaxis prallen bei Flugshow-Probe zusammen

Bei einem Probelauf zur Changchun Air Show in Jilin im Nordosten Chinas sind zwei elektrische Senkrechtstarter von Xpeng Aeroht kollidiert und abgestürzt. Dabei wurde offenbar mindestens eine Person verletzt. Zu dem Vorfall kam es wohl bei einem Formationsflug.

Bild: Xpeng Aeroht

Xpeng hat über seine Tochter Aeroht große Ambitionen im aufkommenden E-Flugtaxi-Markt. Doch ein Unfall, der sich nun in China ereignete, könnte das Unternehmen zurückwerfen. Bei einem Probelauf zur Changchun Air Show stießen am Dienstag zwei elektrische Senkrechtstarter von Aeroht zusammen. Nach Berichten des Portals Guancha wurde mindestens ein Passagier verletzt ins Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr besteht aber offenbar nicht.

Zur Einordnung: Xpeng hat ein modulares Flugauto namens Land Aircraft Carrier in der Entwicklung, bei dem es sich um einen dreiachsigen Transporter mit einem eVTOL an Bord handelt. Erstmals vorgestellt worden war das Konzept im Oktober 2023. Das Fahrzeug soll das Fluggerät zwischen den Flügen auch wieder aufladen können. Bis zu fünf Personen finden im allradbetriebenen „Bodenmodul“ Platz. Das „Luftmodul“ fasst zwei Passagiere.

Erstlingswerk von Aeroht ist aber das fliegende Auto Aeroht X2. Dieses stellte der Entwickler 2021 erstmals vor, ehe 2022 die ersten öffentlichen Flüge in Dubai folgten. Im Januar 2023 erhielt das Unternehmen dann eine bedingte Fluggenehmigung von den chinesischen Behörden. Damit ist der Aeroht X2 das erste eVTOL mit Besatzung, das eine solche Lizenz für Testflüge in China erhalten hat.

Der Vorfall von Dienstag in Jilin wurde gefilmt: Videos in sozialen Netzwerken zeigen, wie eines der Fluggeräte die Stabilität verliert und mit einem anderen kollidiert. Welche Modelle genau involviert waren, ist nicht bekannt. Xpeng hält offenbar eine „unzureichende Abstandssicherung der Fluggeräte während eines Formationsflugs“ für den Auslöser des Unfalls. Solch ein Statement liegt jedenfalls dem chinesischen Portal CnEVPost vor. Die genaue Ursache werde nun untersucht. Gegenüber der chinesischen Nachrichtenagentur Yicai äußerte Xpeng Aeroht zudem, „dass der Absturz eines eVTOL […] dadurch verursacht wurde, dass ein VTOL bei der Landung beschädigt wurde und Feuer fing“. Das andere eVTOL soll sicher gelandet sein.

Welche Konsequenzen aus dem Unfall folgen, ist noch nicht abzusehen. Im Spätsommer 2024 präzisierte das Unternehmen erstmals seine Pläne für den Land Aircraft Carrier, wonach 2026 die Serienproduktion und erste Auslieferungen des Geräts starten sollen. Zur Vorbereitung der Serienfertigung hat Aeroht erst neulich weitere 100 Millionen Dollar eingeworben. Diese Summe kommt auf eine erste Tranche von 150 Millionen Dollar obendrauf, die die Xpeng-Einheit bereits 2024 als ersten Teil ihrer Serie-B-Finanzierungsrunde eingesammelt hatte. Auch stellte die Firma mit dem früheren Deutsche-Bank-Investmentbanker Du Chao kürzlich erstmals einen Finanzchef ein – was Branchenbeobachter als mögliches Signal für einen Börsengang werten.

Xpeng Aeroht wurde 2013 noch ohne Xpeng-Beteiligung gegründet und ist seit 2020 eine Technologieeinheit, die sich mehrheitlich im Besitz des in Guangzhou ansässigen Unternehmens und seines Vorsitzenden He Xiaopeng befindet.

spiegel.de, handelsblatt.com

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