Fortescue bestellt bis zu 400 elektrische Riesen-Muldenkipper bei XCMG
Der neue Deal mit XCMG ergänzt eine Vereinbarung beider Unternehmen aus dem November 2024, bei der es um die Lieferung von über hundert E-Bergbaumaschinen ging, und zwar Batterie-elektrischen Radlader, Planierraupen, Wasserfahrzeuge, Schwimmdocks und Grader für Fortescues Bergbaubetriebe in Pilbara. Die Fahrzeuge im Wert von rund 400 Millionen US-Dollar sollen bis 2030 geliefert werden.
Was beim damaligen Vertrag allerdings fehlte, waren Mining Trucks, also riesige Muldenkipper, die die Spezialanforderungen im Bergbau erfüllen. In diesem Bereich hatte sich Fortescue bereits im September 2024 in einem Megadeal mit Liebherr verbündet, das rund 360 autonomen Riesen-Muldenkipper und zudem auch noch 55 Elektrobagger und 60 Elektroplanierraupen liefern soll. Der 2,8 Milliarden US-Dollar schwere Vertrag ist der größte Deal in der Firmengeschichte des deutsch-schweizerischen Unternehmens.
Im Rahmen des Strategieupdates hat Fortescue die Vereinbarung mit Liebherr noch einmal bestätigt und betont, dass die künftige elektrische Muldenkipper-Flotte mindestens zur Hälfte aus Fahrzeugen von Liebherr bestehen soll. Der neue Vertrag mit XCMG ist dazu also eine Ergänzung: Fortescue und XCMG haben konkret eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach XCMG bis zur Hälfte der zukünftigen Muldenkipper-Flotte von Fortescue mit 300 bis 400 emissionsfreien 240-Tonnen-Fahrzeugen liefern wird.
XCMG spricht in einer eigenen Pressemitteilung allerdings nur von 150 bis 200 Einheiten. Womöglich enthält die von Fortescue genannte höhere Spanne auch Optionen auf weitere Fahrzeuge, die noch nicht verbindlich bestellt sind. Beide Firmen sprechen aber von einem Lieferzeitraum zwischen 2028 und 2030. Und laut XCMG handelt es sich um den bislang größten Exportauftrag für grüne Bergbauausrüstung aus China.
Für den Verkauf der Mining Trucks an Fortescue dürfte sich XCMG unter anderem mit einem spannenden Referenzprojekt qualifiziert haben: Im Mai hat XCMG im Kohletagebau Yimin in der Inneren Mongolei (China) eine Flotte von 100 vollelektrischen und zugleich autonomen Mining Trucks in Betrieb genommen, die weltweit die ersten ihrer Art sind. Die riesigen Muldenkipper von XCMG nutzen dabei eine spezielle Software von Huawei.
Als erster autonomer Lkw für den Bergbau in China, der keine Fahrerkabine hat, steht bei dem „Huaneng Ruichi“ genannten Fahrzeug die Sicherheit des Personals im Tagebau an erster Stelle, das von den Gefahren der Geräte und der rauen Umgebung ferngehalten wird.
Ob es sich bei dem Fortescue-Auftrag um dieses oder ein anderes Modell handelt, ist bislang unklar. Und auch ob die elektrischen Muldenkipper von XCMG autonom verkehren sollen, hat Fortescue bislang nicht mitgeteilt.
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