Frankreich nimmt neue Anträge für Sozialleasing von E-Autos entgegen

Nachdem Frankreich vergangenes Jahr erstmals die Anschaffung von rund 50.000 Elektroautos durch Geringverdiener im Rahmen eines „Sozialleasings“ gefördert hatte, geht das Programm nun in die zweite Auflage. Ab sofort können die entsprechenden Anträge gestellt werden.

Sozialleasing frankreich renault
Bild: Renault

Mit dem französischen „Leasing social“ haben wir uns an dieser Stelle schon mehrfach beschäftigt. Zunächst bei der ersten Auflage des Programms Anfang 2024, das nach nur sechs Wochen und rund 50.000 bewilligten Leasingverträgen schnell ausgelaufen war. Dann wieder im Juli 2025, als eine neue Förderrunde angekündigt wurde. Und nicht zu vergessen bei den Plänen der deutschen Bundesregierung, die für 2027 ein ähnliches Förderprogramm erwägt.

Aber zurück zur aktuellen Ausschreibung: Am dem heutigen 30. September 2025 sind wieder Anträge für das Sozialleasing von Elektroautos möglich. Das Budget beläuft sich diesmal auf rund 370 Millionen Euro und liegt somit deutlich niedriger als die 650 Millionen Euro im Vorjahr. Dennoch will die französische Regierung auch diesmal wieder eine Förderung von mindestens 50.000 Elektroautos erreichen.

Festgelegt ist dabei, dass jedes neue Elektroauto mit maximal 7.000 Euro gefördert wird – in der ersten Förderrunde waren es noch 13.000 Euro. Dadurch soll es möglich sein, sämtliche für das Förderprogramm berechtigten Fahrzeuge für unter 200 Euro pro Monat zu leasen. Es stehen rund 30 Modelle zur Auswahl. Die günstigsten erhältlichen Fahrzeuge sind dabei der Citroën ë-C3, Fiat 
Panda und der Hyundai Inster für je knapp unter 100 Euro im Monat. Volkswagen nimmt an dem Programm mit dem ID.3 für 139 Euro im Monat und dem ID.4 für 169 Euro im Monat teil. Und Renault wiederum bietet den R5 ab 120 Euro, den R4 ab 155 Euro und den Megane E-Tech ab 195 Euro im Monat im Sozialleasing an.

Die Leasingverträge laufen über drei Jahre. Dabei ist eine Laufleistung von mindestens 12.000 km pro Jahr inklusive. Wartungskosten und die Kfz-Versicherung müssen die Fahrzeughalter selbst tragen.

Zu den berechtigten Personen fürs Sozialleasing gehören Personen mit einem steuerlichen Referenzeinkommen von unter 16.300 Euro (letztes Jahr: 15.400 Euro), die arbeitstätig sind und entweder mindestens 15 km zur Arbeit mit einem eigenen Auto pendeln oder mindestens 8 000 km pro Jahr mit dem Auto im Rahmen der beruflichen Tätigkeit fahren.

Damit liegt der Wert zwar über dem Mindestlohn von 1.801,80 Euro pro Monat bei einer üblichen 35-Stunden-Woche, was ein Jahreseinkommen von 21.621,60 Euro ergibt. Aber: Bei dem steuerlichen Referenzeinkommen handelt es sich um einen speziellen Wert aus dem französischen Sozialsystem, der zwischen Brutto-, Netto- und zu versteuerndem Einkommen liegt. Dabei werden auch Kinder im Haushalt angerechnet. Damit dürfte z.B. eine alleinerziehende Mutter, die Vollzeit zum Mindestlohn arbeitet und die vorgegeben Distanzen zurückgelegt, zu den Berechtigten zählen. Und auch Personen mit Teilzeitjobs dürften oft für die Förderung berechtigt sein. Ausgeschlossen sind hingegen explizit Menschen, die nicht arbeiten, also z.B. Arbeitslose und Rentner.

automobile-magazine.fr, avere-france.org, ecologie.gouv.fr

3 Kommentare

zu „Frankreich nimmt neue Anträge für Sozialleasing von E-Autos entgegen“
Julian Manz
30.09.2025 um 10:58
So ein Schwachsinn. Leasing ist die teuerste Art, ein Auto zu halten (besitzen kann man ja echt nicht sagen). Hier wird nur die Marge der Hersteller subventioniert, zumal bei mindestens 8000km/Jahr beruflich und 12 000km Laufleistung ja quasi keine Privatnutzung bleibt.
Dennis
30.09.2025 um 16:11
Empfinde Leasing eher als Kostenfalle, wenn man sieht wie der Händler nach Ende der Laufzeit jede kleinste Macke in Rechnung stellt. Möchte mir gar nicht ausmalen, wie ein Kleinwagen nach drei Jahren Nutzung in der Pariser Innenstadt ausschaut.
Egon Kohler
01.10.2025 um 16:32
Ich mag Leasing persönlich auch nicht. Allerdings gibt's bei solchen Werten (3'600Euro Amortisation in 3 Jahren) wirklich nicht viel zu meckern ;-)

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