Tesla frischt seine Mittelklasse auf: Beim Model 3 kehrt der Blinkerhebel zurück

Tesla reagiert auf das Kundenfeedback und bringt beim Model 3 den klassischen Blinkerhebel zurück, den man mit dem Highland-Facelift durch Lenkrad-Tasten ersetzt hatte. Gleichzeitig sorgt eine optimierte NMC-Batterie mit neuen LG-Zellen für mehr Reichweite. Davon profitiert auch eine Variante des Model Y.

tesla model 3 performance 2024 03 min
Bild: Tesla

Tesla frischt seine beiden Mittelklasse-Baureihen Model 3 und Model Y auf und reagiert dabei zum Teil auch auf Kritik. Am einschneidendsten fallen die Änderungen bei der Mittelklasse-Limousine Model 3 aus, deren aktuelles Highland-Update vor rund zwei Jahren eingeführt wurde.

Das Facelift wurde sowohl von der Fachpresse, als auch vom Publikum als große Verbesserung wahrgenommen, ein im Alltag sehr wichtiges Detail sorgte aber für Missmut: Der Elektroautobauer hatte den klassischen Blinkerhebel durch kleine Tasten zur Blinksteuerung ersetzt. Damit wollten die Designer bei der Bedienung eigene Wege gehen und das Cockpit möglichst reduziert halten.

Das Ganze wurde von der Kundschaft aber als alles andere als intuitiv wahrgenommen, weshalb sich das Unternehmen dazu entschied, das Model 3 ab sofort wieder mit einem herkömmlichen Blinkerhebel auszustatten. Dieser soll laut Tesla „präzisionsgefertigt“ sein und eine mühelose Bedienung ermöglichen.

Zudem bekommt der erste vollelektrische Millionenseller eine neue Frontkamera, die dem Fahrer auf dem Zentraldisplay eine erweiterte Sicht bietet. Sie verfügt über eine Wasch- und Heizfunktion, wodurch sie bei allen Witterungsbedingungen eine gute Bildqualität liefern soll.

Bis zu 750 WLTP-Kilometer sind drin

Auch in Sachen Batterietechnik hat sich etwas getan: Die bisher nur den gehobenen Varianten vorbehaltene NMC-Batterie wurde optimiert und bietet dank neuer Zellen von LG eine circa fünf Prozent höhere Energiedichte. Der Energiegehalt dürfte daher etwa 83 statt wie bisher 79 kWh betragen. Tesla liefert wohl schon seit mehreren Wochen Exemplare mit den optimierten Batteriepacks aus, offiziell eingeführt werden sie aber erst jetzt.

Obwohl die Preise beim Model 3 identisch bleiben, bringen die neuen LG-Zellen Vorteile in Sachen Reichweite: Wenn die Standardversion mit Hinterradantrieb auf den optionalen 19 Zoll-Rädern rollt, liegt diese nach der WLTP-Norm nun bei 520 Kilometern statt wie bisher 513 Kilometern. Mit den kleineren 18 Zöllern sind es laut Tesla 554 Kilometer, bei diesem Wert handelt es sich jedoch um eine Schätzung des Herstellers.

Bei den „Long Range“-Modellen fällt der Fortschritt spürbarer aus – Die Variante mit der maximalen Reichweite und reinem Heckantrieb schafft künftig 750 statt wie bisher 702 Kilometer nach WLTP. In Kombination mit Allradantrieb sind es laut einer Schätzung von Tesla 716 statt wie bisher 678 Kilometer. Auch die Performance-Version profitiert von dem Upgrade und bietet jetzt eine WLTP-Reichweite von 571 Kilometern. Bisher waren es 528 Kilometer.

Auch Käufer des im brandenburgischen Grünheide gebauten SUV-Pendants kommen dank der neuen Batteriezellen in den Genuss einer höheren Langstreckentauglichkeit. Zumindest wenn sie sich für das Model Y Maximale Reichweite mit Allradantrieb entscheiden. Bei diesem steigt die Reichweite von 586 auf 629 Kilometer – auch dabei handelt es sich um geschätzte Werte.

Quelle: Pressemitteilung per E-Mail

15 Kommentare

zu „Tesla frischt seine Mittelklasse auf: Beim Model 3 kehrt der Blinkerhebel zurück“
Jasmin Waller
06.10.2025 um 15:26
Sprechen Sie bitte nur für sich.
chrisbeeg
06.10.2025 um 16:03
Damit Du auch in Zukunft weiter "selbstbewusst" und "stark" auftreten kannst, gibt's die 20 Zoll-Räder auch beim Model Y LR; für 53.170 € und 622 WLTP. Das ist natürlich nur die Lösung für alle Geringverdiener.Schlaue Typen wie Du, setzen auf Lösungen der Deutschen Premiumhersteller - zum Vorzugspreis von 68.900 € bei BMW oder Mercedes >70.000 €. Natürlich dann ohne einen Haken bei den Extras gemacht zu haben.
Saskia Misau
06.10.2025 um 16:57
Tesla hat technologisch echt den Anschluß verpasst. Wie kann man bloß einen Vorsprung verspielen?
Birne
06.10.2025 um 17:14
Wow
Mike
06.10.2025 um 18:25
Man hätte sich vor 5 Jahren nicht träumen lassen, dass ein Blinkerhebel bei einem überarbeiteteten Modell mal besonders hervorgehoben werden muss.
Frank
07.10.2025 um 12:18
Ich finde es aber bemerkenswert, das ein Hersteller einen eingeschlagenen Irrweg, korrigiert. Und nicht der Kunde nur noch nicht die Unternehmensphilosophie verstanden hat. Kundenwünsche werden, falls möglich (Software), relativ zügig realisiert. Siehe "Joe Mode", kameraunterstütze Abbiegeassistenz, usw. Es entsteht, zumindest gefühlt, der Eindruck, das sein Fahrzeug nicht so rasch technologisch altert, wie wir es aus früheren Zeiten kennen.
Jörg
07.10.2025 um 08:43
Tesla hörte wohl mehr auf das große Geweine in den Medien als auf Kundenfeedback, komischerweise liest man in letzter Zeit immer häufiger in diversen Kommentaren, dass Teslabesitzer es bedauern, dass es in Zukunft keine Lenkradblinker mehr geben wird - mich eingeschlossen
Mättu
07.10.2025 um 08:45
BEV-spezifische Technologie ist wohl ausentwickelt, wenn nun physische Schalter (VW) oder Blinkerhebel zu den erwähnenswerten technischen Features gehören.
Frank
07.10.2025 um 09:38
Übrigens gibt Tesla inzwischen beim Y LR AWD auf 19" selbst "nur" 600 km statt bisher 586 km an, und nicht die geschätzten 629 km. Und auch mein eigenes Exemplar (ausgeliefert am 29.9.) kommt (hochgerechnet – noch nie wirklich so weit geladen) auf genau 600 km.Dieses Gejammer über unzureichende Reichweiten könnte wirklich langsam mal aufhören. Ich hatte mal eine olle Renault Zoe, die in der kälteren Jahreszeit gerade mal auf 100 km kam. Aber heutzutage?! Besonders lustig finde ich ja daran, dass diese Jammernden überwiegend aus dem Lager derer stammen, die selbst gar keine E-Erfahrung haben. :-)
Bastian
07.10.2025 um 10:32
Klar, die Reichweiten gehen bislang kontinuierlich nach oben. Aus meiner persönlichen Sicht aber auch nach wie vor wichtig, vor allem für Vielfahrer und Geschäftsleute oder aber auch Leute ohne eigener Ladestation. Wenn ich mit einem 77kWh ID.4 die 400km Geschäftsreise eben recht knapp nicht schaffe ohne nachladen zu müssen, dann ist das eben schon ein Komforteinbußen gegenüber dem Verbrenner...vor allem dann, wenn ich am belegten Autobahnschnellladepark auch noch 15min warten muss, bevor ich an der Reihe bin. Insofern finde ich das Thema Reichweite nach wie vor ein wichtiges, dass für die Akzeptanz der Elektromobilität entsprechend zentral ist.
Sam
08.10.2025 um 08:58
Fahre seit 2017 Tesla elektrisch und musste in all der Zeit einmal 5 Minuten am Schnellader warten. Ferienrückreisewochenende.Davor hatte ich einen sehr schönen Porsche. Super plus bleifrei. JEDER Tankstop mit 5-15 Minuten Wartezeit verbunden, weil an der einzigen Super Plus Säule eben auch fröhlich 2 Diesel vor mir waren.
P.Albert
07.10.2025 um 11:16
Ich habe noch NIE an einer Tesla-Ladestation warten müssen und mein Auto schafft weniger Reichweite als die aktuellen Modelle, heißt, ich müsste also öfter und länger laden als Fahrer moderner Autos.Ich schließe nicht aus, dass Andere schon mal warten mussten, ist aber selten. Mein Schluß:Bastian hat hier keine Erfahrung, fährt entweder Bahn oder fossile Antriebe und redet wie der Blinde von der Farbe. Warteschlangen sehe ich gelegentlich auf der Autobahn bei den Zapfsäulen während der Ferien, das gibt es jedenfalls.
Frank
07.10.2025 um 13:46
Ich musste auch noch nicht am Supercharger warten. Wir haben hier im Norden von Berlin Panketal einen Platz mit nur 8 Säulen. Hier treffen die A10 und A11 aufeinander und ist dadurch sehr stark frequentiert. Jetzt, wo Fremdfabrikate auch Laden dürfen, könnte es eng werden. Im neuen Softwareupdate sollen Programmzeilen aufgetaucht sein, die Regeln für eine Wartschlange berücksichtigen. Es wird im Hause Tesla zumindest darüber nachgedacht.
Tuxcad
07.10.2025 um 10:27
Nun, sicher gibt es Autos die "schneller laden" oder "Premium" sind. Doch Tesla bietet nach wie vor das beste Preis / Leistungsverhältnis und eine stabile zuverlässige Software mit Funktionen, die man anderswo so nicht findet. Klar kann man einen BMW oder VW für > 70.000€ kaufen - um nach zwei Jahren in der Abo-Falle zu sitzen, Updates nur noch kostenpflichtig wenn überhaupt..... usw.
Matthias
08.10.2025 um 08:27
Bitte begründe doch deine Aussage mit Fakten und belastbaren Argumenten.

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