CATL verdoppelt seine Testkapazitäten in Thüringen

Der chinesische Weltmarktführer CATL produziert in Arnstadt seit Ende 2022 Batteriezellen, die u.a. im Porsche Macan und Audi Q6 e-tron verbaut werden. An dem Standort unterhält CATL auch ein großes Testzentrum für seine Kunden und sich selbst – und dessen Kapazitäten werden nun verdoppelt.

Catl batterietestzentrum arnstadt
Bild: CATL

Seine erste Zellfabrik in Europa hat CATL Anfang 2023 eingeweiht, wobei die Produktion schon seit Ende 2022 läuft. Zur Anlage gehört auch ein Batterietest- und Validierungszentrum, das vergangenes Jahr vom Top-Kunden Volkswagen zertifiziert wurde. Schließlich wird der in Leipzig gebaute Porsche Macan mit Batteriezellen aus diesem Werk ausgerüstet und der in Ingolstadt gebaute Audi Q6 e-tron ebenfalls.

Die Prüfeinrichtung, die mit Förderung der Thüringer Landesverwaltung errichtet wurde, ist mit spezialisierten Maschinen und einer Infrastruktur ausgestattet, die es ermöglicht, alle Arten von Batterien mit unterschiedlichen Zusammensetzungen und Produktionsformaten auf ihre Leistungsmerkmale, Langlebigkeit und Kompatibilität mit modernen EV-Motorplattformen zu testen. Dazu gehören zum Beispiel die Simulation verschiedener Ladesäulen, die Überprüfung der Auswirkungen von Temperaturschwankungen auf die Batterieleistung bis zu -30 Grad und die Prüfung der Lade- und Entladeleistung der Batterie durch die Simulation gängiger Fahrmuster.

Nun also soll das Batterietestzentrum von CATL in Arnstadt ausgebaut und die Testkapazitäten bis Anfang 2026 verdoppelt werden, so dass eine der größten Testanlagen für Batteriezellen in Europa entsteht. „Mit der Erweiterung unseres Test- und Validierungszentrums macht CATL einen wichtigen Schritt, um der wachsenden Nachfrage nach fortschrittlichen Batterielösungen in Europa gerecht zu werden“, erklärte Deutschland-Geschäftsführer Matt Shen gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

Die Kapazitätserweiterung sei eine Reaktion auf die Expansion des Unternehmens in Europa, so CATL. So will der chinesische Konzern gemeinsam mit dem Autohersteller Stellantis eine bis zu 4,1 Milliarden Euro teure Zellfabrik im spanischen Saragossa bauen. Und in Debrecen in Ungarn errichtet CATL ebenfalls eine Zellfabrik, die wohl nächstes Jahr in Betrieb gehen wird und zu deren Abnehmern Mercedes-Benz gehören wird.

Insgesamt beschäftigt CATL in Arnstadt aktuell 1.700 Mitarbeiter. Darunter waren zunächst viele chinesische Fachkräfte, die aber nach und nach in die Heimat zurückkehren wollen und durch lokales Personal ersetzt werden sollen. CATL bildet in Arnstadt auch aus, und zwar zur Maschinen- und Anlagenführer:in, Mechatroniker:in, Industriemechaniker:in und zur Fachkraft für Lagerlogstik.

Im Februar hieß es, dass CATL die Produktion in Arnstadt weiter hochfahren will. Anfangs war das Werk mit einer Jahreskapazität von 14 GWh geplant worden, die Investitionssumme lag bei 1,8 Milliarden Euro.

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