Alfa Romeo: Nachfolger für Giulia und Stelvio verzögern sich

Die italienische Stellantis-Marke wird ihre Mittelklasse-Modelle Giulia und Stelvio der aktuellen Generation wohl änger anbieten als geplant. Hintergrund ist offenbar, dass die Nachfolger auf Basis der STLA Large nochmals überarbeitet werden – um auch als Verbrenner zu kommen.

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Bild: Alfa Romeo

Alfa Romeo hatte ursprünglich vor, ab 2027 zur reinen Elektromarke zu werden – dieser Plan wurde aber Anfang dieses Jahres aufgegeben. Gemäß der früheren Planung sollten daher auch die Nachfolger der Limousine Giulia und des SUV Stelvio nur noch als E-Autos verkauft werden – und wurden bisher mit diesem Fokus entwickelt.

Da es aber doch alles nicht so schnell geht, wie es die frühere Stellantis-Führung mit ihren klaren End-Daten für den Verbrenner bei den einzelnen Marken vorgesehen hatte, muss die Produktplanung nun angepasst werden. Das heißt konkret, dass die genannten Nachfolge-Modelle nun so angepasst werden, dass sie neben dem rein elektrischen Antrieb auch Verbrennungsmotoren aufnehmen können.

Basieren sollen beide Fahrzeuge auf der STLA Large. Diese Plattform ist zwar grundsätzlich für Elektroantriebe mit 400 und wahlweise auch 800 Volt ausgelegt, und auch für Verbrennungsmotoren bis hin zu einem Sechszylinder. Der Haken liegt hier im Detail: Es gibt vier Varianten der STLA Large für verschiedene Modelle. Drei davon sind für elektrische und Verbrenner-Antriebe ausgelegt. Die LP3 jedoch nur für BEV – und auf genau dieser Version sollen die beiden Alfa-Modelle und der nächste Maserati Levante basieren. Die LP3 wurde wohl als Europa-Version „speziell für Alfa und Maserati entwickelt“, wie es das Portal „ItalPassion“ schon im vergangenen Jahr geschrieben hat. Zwar gab es wohl Gerüchte um die parallele Entwicklung eines Hybrids mit elektrifiziertem ZF-Getriebe zur reinen BEV-Plattform. Die Verzögerung, über die jetzt britische Auto-Medien berichten, legt aber zumindest weitere Anpassungs-Arbeiten in der Entwicklung nahe, um die LP3 auch in der Serie für Verbrenner und Hybride zu ertüchtigen.

Die zweite Generation des Stelvio und Giulia soll sich demnach bis 2027 verzögern. Und die Alfa-Führung hat offenbar beschlossen, bis dahin keine Angebotslücke in der Mittelklasse haben zu wollen. Heißt also: Die beiden Modelle, die eigentlich Ende diesen Jahres auslaufen sollten, werden bis 2027 weiter gebaut.

Sie basieren noch auf der sogenannten Giorgio-Plattform, die zu FCA-Zeiten unter Sergio Marchionne entwickelt wurde – ohne eine Option auf Elektrifizierung. Die Mittelklasse-Limousine Giulia ist seit 2016 auf dem Markt, das SUV-Modell Stelvio seit 2017. Beide sind also zum (voraussichtlichen) Ende ihrer Produktion über zehn Jahre alt.

motor1.com, autocar.co.uk, italpassion.fr (Details zur STLA Large aus 2024)

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