Hamburger Hafen: HADAG beschafft drei Elektro-Fähren
Die HADAG schafft Elektro-Fähren an, die im HVV-Liniendienst bis zu zwölf Stunden emissionsfrei zurücklegen können sollen. Mit den emissionsfreien Neubauten, die die formelle Typenbezeichnung „2030e“ tragen, will der Hamburger Hafen seinen Klimazielen näher kommen. Auftragnehmerin ist die SET Schiffbau- und Entwicklungsgesellschaft Tangermünde, die sich nun an die Arbeit macht und das neue Trio laut Vertrag 2028 übergeben soll.
Die Fähren messen dabei 30 x 8 Meter, bei einem maximalen Tiefgang von zwei Metern. Das soll sie im Linienbetrieb auf der Elbe wendig machen, wobei die Fahrgastkapazität mit bis zu 250 Fahrgäste angegeben wird. Technisch erhalten die Fähren elektrische Antriebe mit groß dimensionierten LFP-Batterien mit einer Gesamtkapazität von rund 3,8 MWh. Für den Antrieb und die Manövrierbarkeit sorgen zwei elektrische Ruderpropeller (jeweils ca. 200 kW) sowie zwei elektrische Bugstrahlruder (jeweils ca. 110 kW). Die Maximalgeschwindigkeit beträgt circa 12 Knoten (22 km/h).
Geladen werden die Fähren „über einen elektrischen Landanschluss im Powerlock-Standard“, wie es in einer begleitenden Mitteilung heißt. Dieses Stecksystem besteht aus einpoligen und verriegelbaren Steckern, die bis zu 400 Volt und bis zu 750 Ampere unterstützen.
Martin Lobmeyer, Technik-Vorstand der HADAG, kommentiert: „Mit den vollelektrischen Neubauten machen wir den nächsten großen Schritt auf unserem Weg zum emissionsfreien Fährbetrieb im Hafen und leisten einen wichtigen Beitrag zu den Klimazielen der Hansestadt. Gemeinsam mit der SET-Werft bringen wir dabei modernste Elektroschifftechnik in den Hamburger Hafen und verbessern zugleich Komfort, Sicherheit und Effizienz für unsere Fahrgäste und Crew.“
Der von der HADAG verantwortete Fährbetrieb auf der Elbe umfasst generell 28 Schiffe, neun Linien mit 18 Anlegern und eine jährlich zurückgelegte Strecke von mehr als 330.000 Seemeilen. Die Nachfrage steigt dabei: „In den letzten 20 Jahren hat sich die Fahrgastanzahl auf rund 10 Millionen Fahrgäste mehr als verdreifacht.“ Gegründet worden war die HADAG übrigens 1888 als Reederei unter dem Namen „Hafendampfschiffahrts-Actien-Gesellschaft“.





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