100 E-Busse für Südafrika: MAN verbucht bisher größten Übersee-Auftrag
MAN gibt an, nie zuvor so viele E-Busse ins außereuropäische Ausland verkauft zu haben. Das Fundament der bestellten Fahrzeuge vom Typ Lion’s Explorer E bildet das 2022 präsentierte Lion’s Chassis E, das speziell für internationale Märkte entwickelt wurde. „Anders als in Europa, wo MAN Komplettbusse produziert und vertreibt, liegt der Fokus im Weltmarkt auf Fahrgestellen, die in den jeweiligen Ländern von zertifizierten Aufbauherstellern vervollständigt werden“, teilen die Münchner mit. Mit dem Lion’s Explorer E realisiere MAN in Südafrika aber sowohl Fahrgestell als auch Aufbau. Dabei werden alle 100 Fahrzeuge vollständig vor Ort gefertigt: Die Fahrgestelle im MAN-Werk in Pinetown, die Aufbauten im Werk Olifantsfontein. Die Auslieferung der Flotte beginnt 2026 und soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein.
Zum Bustyp selbst ist nur Folgendes publik: Der Lion’s Explorer E weist eine Länge von 12 Metern auf und ist als Hochboden-Fahrzeug mit Stufen für den Einstieg ausgestattet. Insgesamt vier Batteriepacks mit je 80 kWh sind zwischen den Achsen unter dem Fußboden untergebracht (und nicht wie in Europa auf dem Dach). Die Gesamt-Kapazität beläuft sich ergo auf 320 kWh. Und um möglichst viele Sitzgelegenheiten über die tendenziell eher längeren Distanzen zu gewähren, verfügen die Busse über eine kompakte 3+2-Sitzanordnung, die Platz für 66 Fahrgäste bietet. Bereits 2023 hatte MAN ein erstes vollelektrisches Exemplar für den afrikanischen Markt nach Kapstadt ausgeliefert.
„Dieser Auftrag ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg, den städtischen Verkehr weltweit noch sauberer, leiser und sicherer zu gestalten. Gleichzeitig zeigt er die strategische Bedeutung unseres internationalen Chassis-Geschäfts“, äußert Barbaros Oktay, Head of Bus bei MAN Truck & Bus. „Dank der Fertigung in Südafrika können wir gewährleisten, dass die E-Busse die Bedürfnisse der Verkehrsunternehmen perfekt erfüllen und sich gleichzeitig zudem bestmöglich in bestehende Prozesse integrieren lassen.“ Mit dem nun unterzeichneten Großauftrag werde die Elektromobilität in Südafrika deutlich an Fahrt aufnehmen.
„Wir betreiben eine der weltweit größten MAN-Busflotten – ein Beweis für über 30 Jahre Vertrauen, Partnerschaft und eine gemeinsame Vision. Der Umstieg von Diesel- auf Elektroantrieb ist nicht nur ein technologischer Wandel, sondern auch ein Versprechen, dass wir konsequent auf nachhaltige Transportlösungen setzen. Es ist ein mutiger Schritt […]“, sagt Mohmed Paruk, Eigentümer der Paruk Group, die vorwiegend in Südafrika tätig ist. Die Flotte des Unternehmens umfasst rund 2.000 Busse – davon sind etwa 1.500 Fahrzeuge von MAN.
„Wir sind stolz darauf, dass wir nun gemeinsam mit der Paruk Group die erste große MAN eBus-Flotte auf afrikanische Straßen bringen. Zudem sind wir der erste Hersteller in Südafrika, der die Produktion von Elektrofahrzeugen lokalisiert hat“, betont zudem Jan Aichinger, Managing Director von MAN Truck & Bus South Africa. Firmenangaben zufolge ist MAN in Südafrika Marktführer im Busgeschäft. Ziel sei es, diese Position auch bei den Elektroantrieben zu erreichen.
press.mantruckandbus.com, man.eu





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