Maserati Grecale Folgore bekommt mehr Reichweite und eine Vorkonditionierung

Maserati passt den Grecale Folgore an das technische Niveau der Konkurrenz an. Der vordere Motor wird künftig bei Bedarf abgekoppelt, was die Reichweite erhöht. Zudem gibt es jetzt endlich eine Vorkonditionierung für die Batterie.

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Bild: Maserati

Nach rund zwei Jahren Bauzeit frischt Maserati die Elektroversion seines Mittelklasse-SUV Grecale auf. Die italienische Stellantis-Tochter betont in der Pressemitteilung zwar, dass die überarbeitete Version „mit Innovationen glänze“, in den meisten Punkten wird das Modell aber lediglich auf das in dem Segment übliche technische Niveau gebracht.

Die wichtigste Neuerung ist das „AWD Disconnect“-System, mit dem die Vorderachse entkoppelt werden kann. Wenn nur wenig Leistung abgerufen und weniger Drehmoment benötigt wird, mutiert das italienische SUV so innerhalb von 500 Millisekunden zu einem reinen Hecktriebler. Bei permanenterregten Synchronmotoren würden die sich drehenden Dauermagnete für Schleppverluste im Stator sorgen, wenn der vordere Elektromotor nicht genutzt wird – diesen zusätzlichen Widerstand müsste dann der hintere Elektromotor überwinden, was den Verbrauch erhöht. Daher gibt es immer wieder die Lösung, eine PSM an der Vorderachse mit einer Kupplung zu versehen.

Die Reichweite steigt auf 580 Kilometer

Gesteuert wird das Ganze von dem Traktionsmanagement, das mithilfe von Sensoren und Algorithmen die in Bruchteilen einer Sekunde verschiedenste Parameter auswertet. Dazu gehören unter anderem die Temperatur der Bremse, der aktuell gewählte Fahrmodus, das Straßengefälle und ob die verschiedenen Assistenzsysteme aktiv sind oder nicht.

Da der vordere Motor komplett abgekoppelt wird, sorgt Maseratis Disconnect-System tatsächlich für eine deutliche Effizienzsteigerung und eine gestiegene Reichweite. Beim Modelljahr 2026 liegt diese nach der WLTP-Norm bei 580 Kilometern, während es bisher höchstens 501 Kilometer waren. Angesichts der schieren Akku-Größe von brutto 105 kWh ist das aber immer noch nicht besonders viel. Der Stromverbrauch sinkt im Mix von 23,9 bis 27,8 kWh auf 20,9 bis 25 kWh.

Leistungsmäßig bleibt alles beim Alten: Wenn beide Antriebsachsen bestromt werden, stellen die zwei E-Motoren gemeinsam 410 kW und 820 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung. So sprintet der 2,5 Tonnen wiegende und 4,87 Meter lange Italiener in 4,1 Sekunden von Null auf Hundert. Bei 220 km/h zeigt ihm die Software die Grenzen auf.

Der elektrische Maserati hinkt technisch etwas hinterher

Ansonsten hat Maserati die Laderoutenplanung um eine Batterie-Vorkonditionierung ergänzt, die den Stromspeicher vor dem Schnellladen rechtzeitig auf die Idealtemperatur bringt. Dank der besseren Ladekurve spart man mit dem überarbeiteten Grecale Folgore beim Ladestopp auf der Langstrecke wertvolle Zeit. Die Peak-Ladeleistung liegt aber unverändert bei 150 kW, womit der Ladehub von 20 auf 80 Prozent im besten Fall 29 Minuten in Anspruch nimmt. Zum Vergleich: Sein Konkurrent aus dem Hause Porsche,  der elektrische Macan, lädt mit bis zu 270 kW. So kann der Akkustand je nach Version und Batteriegröße innerhalb von 21 Minuten von 10 auf 80 Prozent gebracht werden.

Erstmals gibt es auch eine dynamische Reichweitenanzeige, die den maximalen Radius mit dem aktuellen Batteriestand unter den derzeitigen Gegebenheiten anzeigt. Allerdings handelt es sich auch bei diesen Features um keine weltbewegende Innovation – selbst im Kompakt-Segment sind sie Gang und Gäbe. Dass sie bei einem in der Basis 111.422 Euro kostenden Premium-SUV erst jetzt nachgereicht werden, zeugt nicht gerade von einer großen Innovationskraft. Sechs neue Außenfarben und eine größere Bandbreite an Individualisierungsmöglichkeiten runden die Überarbeitung ab.

stellantis.com

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