Mittelklasse-Limousine für China: Changan startet den Vorverkauf des Deepal L06

Die Mittelklasse-Limousine L06 bietet eine Reichweite von 670 Kilometern und ein in diesem Segment eher untypisches Fahrwerk mit magnetorheologischen Dämpfern. Später soll noch eine Version mit Range Extender nachgereicht werden.

Changan deepal l min
Bild: Deepal

Changans NEV-Marke Deepal hatte erst im September auf der diesjährigen IAA Mobility ihren Marktstart in Deutschland vollzogen. Hierzulande bietet der chinesische Autogigant aktuell nur die beiden SUV-Baureihen S05 und S07 an.

Auf dem Heimatmarkt ist das  Modellangebot des Herstellers aber deutlich breiter gefächert. Neben den beiden auch in Europa erhältlichen Kompakt- und Mittelklasse-SUV hat Deepal noch das Oberklasse-SUV S09 sowie den waschechten Geländewagen G318 und die Limousine SL03 im Angebot.

Mit dem L06 kommt in der Volksrepublik jetzt eine weitere Limousine dazu. Nachdem die elegante Mittelklasse bereits Anfang September enthüllt worden war, hat Deepal jetzt den Vorverkauf der Neuheit gestartet. Es wird vier Varianten geben, die preislich zwischen 139.900 und 161.900 Yuan liegen. Umgerechnet reicht die Spanne also von rund 17.000 bis knapp 20.000 Euro.

Zum Marktstart gibt es nur eine Antriebs-Option

Für das Geld bekommt man eine 4,83 Meter lange, 1,91 Meter breite und 1,48 Meter hohe Limousine, die ungefähr das Format des Tesla Model 3 hat, optisch aber eher dem Xiaomi SU7 ähnelt. Allerdings ist die Modellneuheit aus dem Hause Changan rund 17 Zentimeter kürzer als der Xiaomi.

Der Radstand beträgt 2,90 Meter. Vorne finden sich die von den anderen Deepal-Modellen bekannten zweigeteilten Scheinwerfer mit der markentypischen Leuchtgrafik. Am Heck findet sich, wenig überraschend, ein durchgängiges Leuchtband. Ab einer gewissen Geschwindigkeit fährt ein markanter Heckspoiler aus.

Vorerst ist die L06 nur als reiner Hecktriebler erhältlich. Der E-Motor an der Hinterachse leistet 200 kW (272 PS) und stellt ein Drehmoment von 290 Newtonmetern zur Verfügung. So soll die Limousine bei Bedarf in 5,9 Sekunden von Null auf Hundert beschleunigen können. Angaben zur Höchstgeschwindigkeit hat Changan noch nicht gemacht.

In 15 Minuten von 30 auf 80 Prozent

Im Unterboden der Limousine steckt eine LFP-Batterie von CATL, die je nach Version eine Kapazität von 56,1 kWh oder 68,8 kWh hat. Nach der recht realitätsfernen chinesischen CLTC-Norm soll dies für Reichweiten von 560 bis 670 Kilometern reichen. Eine konkrete Peak-Ladeleistung gibt Deepal nicht an, der Ladehub von 30 auf 80 Prozent soll an einer geeigneten DC-Säule aber in 15 Minuten erledigt sein.

Später soll noch eine Variante mit Range-Extender folgen, bei der ein 1,5 Liter großer und 72 kW starker Ottomotor als Generator dient. Der erzeugte Strom wird an einen 175 kW starken Elektromotor abgegeben, der ebenfalls ausschließlich die Hinterräder antreibt. Der Stromspeicher fällt hier logischerweise deutlich kleiner aus und hat eine Kapazität von 28,4 kWh. So soll der Verbrenner erst nach 180 Kilometern anspringen.

Der Europa-Marktstart ist ungewiss

Eine technische Besonderheit beim Deepal L06 ist das magnetorheologische Dämpfungssystem, das eine magnetische Flüssigkeit nutzt, die sich unter dem Einfluss eines Magnetfeldes in einen halbfesten Zustand verwandelt. Dank einer elektronischen Steuerung ermöglicht dies eine situationsabhängige, dynamische Anpassung des Fahrwerks. In diesem Segment wird diese Fahrwerkstechnologie nur sehr selten eingesetzt. Eigentlich kennt man sie eher von Supersportwagen.

Im Cockpit des Deepal L06 findet sich ein riesiges 50 Zoll-Head-up-Display inklusive Augmented Reality-Funktion. Das Infotainmentsystem wird laut Changan über einen fortschrittlichen 3 Nanometer-Chip gesteuert. Laut dem chinesischen Unternehmen handelt es sich um den ersten seiner Art, der in einem Pkw verbaut wird. Ob Changan seine neue Fließheck-Limousine zu einem späteren Zeitpunkt auch nach Europa exportieren wird, ist derzeit noch unklar.

cnevpost.com, carnewschina.com

1 Kommentar

zu „Mittelklasse-Limousine für China: Changan startet den Vorverkauf des Deepal L06“
mipu
03.11.2025 um 19:36
Ich mag die Marke irgendwie, Design, Ausstattung, Technik, schaut alles gut aus. Warte noch auf ein gutes Angebot für den S05, und auch wenn ich eine Limousine einen SUV vorziehen würde: alleine diese unpraktisch Mini-Hecköffnung würde mich davon abhalten. Warum macht man das? Schrägheck-Limousinen mit großen Heckklappen hab es hier schon in den 60ern oder 70ern. Hat man vergessen, wie man sowas baut, oder sprechen Crashvorschriften dagegen (was ich nicht glaube, denn der Changan-Mazda 6e hat eine)?

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