Langversion mit spezieller Software: Der elektrische Mercedes CLA startet in China

Die um vier Zentimeter gestreckte und vor Ort in Peking produzierte Langversion soll die dortige Kundschaft mit bis zu 866 Kilometern Reichweite und einem KI-Sprachassistenten von ByteDance überzeugen.

Mercedes cla l langversion china
Bild: Mercedes-Benz

Rund vier Monate nach dem europäischen Marktstart kommt in China der um vier Zentimeter verlängerte Mercedes CLA auf den Markt. Er streckt sich auf 4,76 Meter und überragt damit auch seinen Hauptkonkurrenten, das Tesla Model 3, um 40 Millimeter. Für die Kundschaft in der Volksrepublik ist eine üppige Beinfreiheit im Fond ein entscheidendes Kaufkriterium, weshalb die europäischen Hersteller ihre Modelle auf dem dortigen Markt oftmals in einer speziellen Langversion anbieten.

Der CLA wurde am 5. November im Rahmen einer Veranstaltung in Peking dem dortigen Publikum vorgestellt. Auch mit seiner Preispolitik haben es die Schwaben auf dem größten Automarkt der Welt auf Tesla abgesehen. Die Mittelklasse-Limousine startet bei 249.000 Yuan, oder umgerechnet etwa 30.300 Euro. Der Basispreis des Model 3 liegt bei 235.500 Yuan, was in unserer Währung rund 28.700 Euro entspricht.

Etwas günstiger als ursprünglich angekündigt

Mercedes hat den Basispreis des dort „CLA 300 L“ genannten Modells etwas nach unten korrigiert: Zum Beginn des Vorverkaufs Ende September war noch von 259.000 Yuan, was etwa 31.600 Euro entspricht, die Rede. Darüber rangiert eine üppiger ausgestattete Version, für die die Stuttgarter 285.600 Yuan (circa 34.800 Euro) aufrufen.

Zum Marktstart bietet Mercedes ein auf 100 Stück limitiertes Sondermodell an, das 299.900 Yuan, beziehungsweise etwa 36.600 Euro kostet. Dieses verfügt serienmäßig unter anderem über das ansonsten aufpreispflichtige AMG-Design-Paket sowie ein zusätzliches Display für die Passagiere.

Effizienter Antrieb und hohe Reichweite

Mercedes‘ elektrische Mittelklasse gehört mit einem CLTC-Radius von bis zu 866 Kilometern zu den reichweitenstärksten E-Autos auf dem chinesischen Markt. Damit übertrumpft der mit einer 89 kWh großen Batterie ausgestattete CLA 300 L das Tesla Model 3, von dem im August eine Variante mit 830 Kilometern Reichweite eingeführt wurde, in dieser Disziplin deutlich.

Einer der Hauptgründe für diesen guten Wert ist der effiziente Antriebsstrang – der 200 kW (272 PS) starke Heckmotor soll sich nach der dort gültigen Norm auf hundert Kilometern mit nur 10,9 kWh begnügen. Später soll eine schwächere und noch sparsamere Einstiegsversion mit 165 kW Leistung nachgereicht werden. Dank der 800 Volt-Architektur und einer Peak-Ladeleistung von 325 kW macht der chinesische CLA auch an der Ladesäule eine gute Figur. Im Idealfall lässt sich in zehn Minuten genug Strom für 370 Kilometer nachladen.

Spezielle Infotainment-Features für China

Während der europäische CLA im baden-württembergischen Rastatt vom Band läuft, wird der CLA 300 L von dem Joint Venture Beijing Benz Automotive Co. vor Ort in Peking gefertigt. Ursprünglich war der Produktionsstart für April 2025 geplant, aufgrund von Schwierigkeiten mit der Software verzögerte sich das Ganze aber bis August. Dies berichtete das lokale Wirtschaftsmedium 36Kr im Januar.

Für die chinesische Kundschaft haben moderne Infotainment-Funktionen einen höheren Stellenwert als hierzulande. Diesbezüglich waren die deutschen Hersteller der Konkurrenz aus der Volksrepublik oftmals unterlegen. 

Die lokal gefertigte Langversion des CLA soll hier dank der neuesten Version der MB.OS-Software wieder Boden gutmachen – Mercedes setzt im Cockpit auf den „Qualcomm Snapdragon 8295“-Chip, der im E-Auto-Bereich aktuell bei vielen Herstellern hoch im Kurs steht. Die chinesische Variante verfügt zudem über einen „Doubao“-Sprachassistenten mit KI-Funktionen, den der Tik Tok-Mutterkonzern ByteDance beisteuert.

cnevpost.com, carnewschina.com

1 Kommentar

zu „Langversion mit spezieller Software: Der elektrische Mercedes CLA startet in China“
Jörg
06.11.2025 um 16:52
Für die chinesische Kundschaft haben moderne Infotainment-Funktionen einen höheren Stellenwert als hierzulande....Mercedes setzt im Cockpit auf den „Qualcomm Snapdragon 8295“-Chip...verfügt zudem über einen „Doubao“-Sprachassistenten mit KI-Funktionen...Ein neuer Chip und ein Sprachassistent? Das allein kanns ja noch nicht sein, was die chinesische Kundschaft erwartet, mehr Details zum Infotainment wären hier interessant gewesen.

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