VW-Chefstratege Weckbach verlässt wohl den Konzern
Stefan Weckbach ist seit 2023 in Wolfsburg aktiv, VW-CEO Oliver Blume hatte ihn als Nachfolger für Gernot Döllner geholt, der als neuer Audi-Chef nach Ingolstadt geschickt worden war. Bei VW war Weckbach als Leiter Konzernstrategie, Konzern-Produktstrategie und Blumes Chefsekretär in einer machtvollen Position.
Wie das Manager Magazin erfahren haben will, soll der aktuelle VW-Chefstratege aber nun vor einem Wechsel zur Konkurrenz stehen – wohin es Weckbach angeblich verschlägt, wird in dem Bericht aber nicht genannt. Dennoch soll der „überraschende Abgang intern für Zoff“ sorgen, wie das Magazin schreibt. Volkswagen wollte sich auf Anfrage aber nicht zu der Personalie äußern.
Mit dem Verlust von Weckbach könnte auch die Position von VW-Chef Oliver Blume etwas geschwächt werden: Weckbach gilt als enger Vertrauter Blumes: Bei Porsche hatte Blume Weckbach mit der Entwicklung des ersten Elektromodells betraut, der studierte Betriebswirt hat als Baureihenleiter aus dem Concept Car Mission E den Taycan gemacht. Und mit dem Aufstieg zu VW hat sich Weckbach auch mit größeren Themen wie der strategischen Ausrichtung des Konzerns und der Umsetzung dieser Strategie in Form von Produkten beschäftigt. Er hat auch tatkräftig an dem Sanierungsplan für den Konzern mitgearbeitet – obwohl er selbst nicht dem VW-Vorstand angehört, war er wohl eng in dessen Arbeit eingebunden.
Weckbach hatte also Porsche- und VW-intern viel Erfahrung angesammelt, was ihn durchaus für höhere Aufgaben und einen weiteren Karriere-Schritt qualifiziert hätte. Er galt wohl auch als Blumes Favorit für den Chefposten bei Porsche, als Blume seine Doppel-Rolle in Zuffenhausen und Wolfsburg abgeben wollte. Doch da Weckbach eben noch keine operative Erfahrung auf Vorstands-Ebene hat (auch nicht als Bereichs-Vorstand), wurde er bei der Suche nach einem Nachfolger an der Porsche-Spitze wohl übergangen – Ex-McLaren-CEO Michael Leiters übernimmt zum Jahreswechsel Blumes Aufgaben bei Porsche.
Aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Lage bei Porsche hat der Aufsichtsrat offenbar einen erfahrenen Sanierer gesucht – das konnte Weckbach in seiner VW-Vita nicht bieten, Leiters mit dem wirtschaftlichen Turnaround bei dem britischen Sportwagenbauer hingegen schon. Ganz unerfahren in dem Bereich ist aber auch Weckbach nicht, wie das Manager Magazin in einer Anekdote schreibt: „Seine Promotion an der Universität St. Gallen trug den Titel: ‚Finanzieller Stress in Unternehmen‘.“





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