„RESoureEU“: EU stellt Aktionsplan zur Rohstoff-Sicherung vor

Die EU-Kommission hat den Aktionsplan RESourceEU verabschiedet, um ihre Bemühungen zur Sicherung der Versorgung der EU mit kritischen Rohstoffen wie Seltenen Erden, Kobalt und Lithium zu beschleunigen und zu verstärken – aufbauend auf dem Critical Raw Materials Act.

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EU-Kommissar Maros Sefkovic bei der Vorstellung von „RESoureEU“
Bild: Europäische Kommission

Mit jenem Critical Raw Materials Act als Grundlage soll die Initiative Finanzmittel und konkrete Instrumente bieten, „um die Industrie vor geopolitischen und Preisschocks zu schützen, Projekte zu kritischen Rohstoffen in Europa und darüber hinaus zu fördern und mit gleichgesinnten Ländern Partnerschaften einzugehen, um die Lieferketten zu diversifizieren“, wie die Kommission mitteilt. In den nächsten zwölf Monaten sollen für konkrete Projekte EU-Mittel in Höhe von drei Milliarden Euro bereitgestellt werden.

Mit diesem Geld sollen EU-relevante Projekte beschleunigt werden, indem „finanzielle Instrumente zur Risikominderung mobilisiert“ werden. Es ist auch die Rede davon, dass mit den drei Milliarden Euro „kurzfristig alternative Lieferungen bereitgestellt“ werden sollen – die Maßnahmen zielen also nicht nur auf eigene Abbau-Projekte ab, da es hier oft viele Jahre dauert, bis aus den Planungen tatsächlich produktionsfähige Anlagen werden.

Neben der finanziellen Unterstützung kündigt die Kommission aber auch an, „regulatorische Engpässe“ beseitigen zu wollen. Also genau jene Punkte, die dazu beitragen, dass wichtige Projekte nur sehr langsam in der EU umgesetzt werden – wenn überhaupt.

„Die Europäische Kommission, die Europäische Investitionsbank und die Mitgliedstaaten mobilisieren bereits finanzielle Unterstützung für vorrangige Projekte wie das Lithiumförderungsprojekt Cinovec in Tschechien und das Molybdän Malmbjerg von Greenland Resources“, heißt es in der Mitteilung. „Um die Investitionen weiter zu beschleunigen, wird die Kommission auch dafür sorgen, dass die Genehmigungsvorschriften Rohstoffprojekte in der EU ermöglichen.“ Also auch hier soll die Balance zwischen finanzieller Förderung und regulatorischen Erleichterungen umgesetzt werden.

Eine der konkreten Maßnahmen: Anfang 2026 wird die Kommission ein „Europäisches Zentrum für kritische Rohstoffe“ einrichten, „um Marktinformationen bereitzustellen, strategische Projekte mithilfe maßgeschneiderter Instrumente mit privaten und öffentlichen Partnern zu steuern und zu finanzieren und als Portfoliomanager für eine diversifizierte und widerstandsfähige CRM-Lieferkette zu fungieren“. Und mit den Mitgliedstaaten wird derzeit an einem koordinierten EU-Konzept für die Bevorratung kritischer Rohstoffe gearbeitet, wobei Anfang 2026 ein Pilotprojekt in Betrieb genommen werden soll.

Der Aktionsplan umfasst aber nicht nur die Förderung. Um den EU-Binnenmarkt zu schützen und die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette zu stärken, sieht der Aktionsplan „Überwachung, Krisenkoordinierung und Abwehr feindlicher Einflussnahme“ vor. Im zweiten Quartal 2026 will die Kommission nach eigenen Angaben „die Schutzmaßnahmen gegen schädliche ausländische Einflüsse verschärfen und die Marktmacht der EU nutzen, um die Widerstandsfähigkeit zu stärken“. Und auch Beschränkungen für die Ausfuhr von Schrott und Abfällen von Permanentmagneten werden vorgeschlagen, um die Recyclingkapazität Europas zu stärken. Im Frühjahr 2026 will die Kommission auch „Ausfuhrzölle auf Aluminiumschrott und möglicherweise Kupfer“ einführen.

Um die Lieferketten kritischer Materialien einerseits mehr in die EU zu holen, aber andererseits dennoch zu diversifizieren, sind Partnerschaften mit „gleichgesinnten Ländern“ geplant. Eine Zusammenarbeit ist etwa mit Brasilien geplant, auch Kanada ist ein Partner. „Die EU arbeitet auch an speziellen Investitionsrahmen für integrierte Wertschöpfungsketten für kritische Rohstoffe mit der Ukraine, dem Westbalkan und seiner südlichen Nachbarschaft“, heißt es in der Mitteilung.

ec.europa.eu

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