EnBW optimiert Betrieb des eigenen Ladenetzes mit neuer Leitstelle

Die EnBW hat eine zentrale Leitstelle zur Überwachung ihres Schnellladenetzes eröffnet. Ziel ist es, die über 8.000 eigenen Schnellladepunkte vollumfänglich aus der EnBW-Zentrale heraus zu überwachen und den Betrieb weiter zu optimieren.

Enbw leitstelle
Bild: EnBW/Ulrich Deck

Zum Jahreswechsel erreichte das Energieunternehmen die Marke von 6.000 eigenen HPC-Ladepunkten. Nur ein Jahr später umfasst das Ladenetz bereits 8.000 ultraschnelle Ladepunkte, womit die EnBW auch weiterhin das größte Schnellladenetz in Deutschland betreibt.

„Unser Hypernetz weist weniger weiße Flecken auf als das 5G-Netz der Telekom“, behauptete Lars Jacobs, Chief Commercial Officer von EnBW mobility+, jüngst bei unserer Online-Konferenz electrive LIVE. Bereits jetzt würden 98 Prozent der Kunden innerhalb von 50 Kilometern einen Schnelllader von EnBW finden. Bis 2030 will das Energieunternehmen 20.000 Schnellladepunkte betreiben. Bis dahin soll es laut Jacobs „keinen weißen Fleck mehr geben“.

„Für E-Autofahrer und E-Autofahrerinnen ist ein verlässliches Ladenetz entscheidend. Als Marktführer ist es deshalb unser Anspruch, neben dem größten auch das verlässlichste Ladenetz bieten zu können“, so Volker Rimpler, Chief Technical Officer für Elektromobilität bei der EnBW. Um dem gerecht zu werden, hat die EnBW eine neue zentrale Leitstelle in Karlsruhe eröffnet.

Mit der Umstellung auf eine zentrale Überwachung geht die EnBW eigenen Angaben zufolge „einen entscheidenden Schritt in Richtung Zukunftssicherheit ihrer Ladeinfrastruktur“. Während die Überwachung bisher dezentral organisiert war, soll die neue konsolidierte Leitstelle eine deutlich optimierte Steuerung und Kontrolle ermöglichen. Dabei will der Energiekonzern von langjähriger Erfahrung mit Leitstellen in anderen Geschäftsfeldern wie der Erzeugung (Kraftwerksleitstellen) oder dem Stromnetzbetrieb (Netzleitstellen) profitieren. „Technologie, Prozesse und koordinierte Arbeitsabläufe konnten so zielgerichtet adaptiert werden“, teilt die EnBW mit.

Durch die Zusammenführung aller Daten aus über 8.000 Schnellladepunkten auf einer Plattform sollen die Mitarbeiter Anomalien im Betriebsablauf nun für das gesamte Netzwerk in Echtzeit erkennen und analysieren können. Dies würde schnellere Entscheidungen erlauben und die Früherkennung von Problemmustern durch datenbasierte Analysen ermöglichen. Zu den häufigsten Problemursachen zählen laut der EnBW unter anderem Mobilfunkstörungen und Software-basierte Betriebsprobleme. Viele Störfälle sollen so bereits durch das Leitstellenteam behoben werden können, noch bevor sie die Nutzer beeinträchtigen.

Auf Seiten der Hardware zählen laut der EnBW technische Defekte, Verschleiß, „und, in geringerem Ausmaß, Fälle von Vandalismus“ zu den häufigsten Ausfallursachen an Ladestationen. Auch hier soll die neue Leitstelle eine Prozessoptimierung ermöglichen und für Zeitersparnis bei Wiederinstandsetzungen sorgen. „So werden die deutschlandweit 20 Feldtechniker mithilfe moderner Planungs- und Auftragssysteme zielgerichtet und ohne Verzögerungen auf ihren Einsätzen koordiniert“, lässt die EnBW wissen.

Die neue Leitstelle soll in der Hochlaufphase zunächst während der Tarifarbeitszeiten mit bis zu vier Mitarbeitern besetzt werden. Die EnBW prüfe zudem die Möglichkeit einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch Partnerleitstellen im Konzern, die schon in diesem Modus operieren. „Die neue Leitstelle sorgt dafür, dass E-Autofahrer sich stets auf eine zuverlässige Ladeinfrastruktur verlassen können – egal, ob sie auf der Autobahn unterwegs sind, im Einzelhandel oder in der Stadt laden“, so Rimpler.

enbw.com

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