BMW i3 jetzt Mitglied im Club der 100.000er

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BMW hat in Leipzig das 100.000. Exemplar des i3 produziert. Beim heutigen Festakt wurde auch der auf der IAA schmerzlich vermisste i8 Roadster als Prototyp präsentiert. Zudem ging eine stationäre Speicherfarm in Betrieb. Für BMW-CEO Harald Krüger ist das alles erst der Anfang.

„In den letzten Jahren haben wir uns eine umfassende Kompetenz aufgebaut. Die nutzen wir nun in der ganzen Welt.“ Harald Krüger ließ in Leipzig keinen Zweifel an seinen elektrischen Plänen aufkommen. Zwischen den Zeilen war bei ihm stets zu lesen: Endlich geht es wirklich los mit der Elektromobilität. „Der i3 war ein ganz wichtiger Startpunkt“, sagte der Vorstandschef des Premium-Herstellers. Nun könne man die Welle nutzen und die gesamte Modellpalette elektrifizieren. Eine Prognose, wann es die 200.000 zu feiern gibt, war Krüger allerdings im Gespräch nicht zu entlocken. Weitere vier Jahre sollte das freilich nicht dauern.

In Leipzig wird jedenfalls in den nächsten Jahren kräftig investiert: 300 Millionen Euro fließen in den Standort, da die volle Auslastung des Werkes nahezu erreicht ist. Zumindest bei den Modellen der 1er und 2er Reihe. Beim i3 dagegen, von dem derzeit in zwei Schichten 125 Exemplare pro Tag vom Band rollen, ist noch Luft nach oben. Deshalb soll Leipzig als Fertigungsstandort für Elektromobilität auch der „Kern“ bleiben, wie es Krüger formulierte. Doch das Produktionsnetzwerk für E-Fahrzeuge werde nun weltweit ausgerollt. Von einem reinen Elektroauto-Werk hält Harald Krüger ohnehin nicht viel: „Die einzige Antwort auf unsere Herausforderungen ist Flexibilität.“ Die Investitionen in das Joint Venture European High Power Charging bezeichnete Krüger im Gespräch mit electrive.net als großen Hebel – und Antwort auf das proprietäre Supercharger-Netz von Tesla. „Unsere Idee ist es genau kein singuläres BMW-Ladenetzwerk, sondern einen europaweiten Standard für schnelles Laden zu schaffen“, sagte der BMW-Chef. Allein könne das kein Hersteller bewältigen. Das Joint Venture sei übrigens nicht von den Verstimmungen bezüglich der Kartell-Ermittlungen betroffen. „Das Unternehmen ist gegründet und arbeitet – und das halte ich auch für wichtig“, so Krüger.

Das feierliche Produktionsjubiläum in Leipzig nutze BMW auch, um den überraschten Journalisten einen Blick auf den i8 Roadster zu gewähren, dessen Premiere auf der IAA nicht nur von electrive.net vermisst wurde. Zwar war das Auto in Leipzig ein Testwagen mit Tarnfolie, doch das offene Dach war natürlich zu sehen. Die Weltpremiere des sportlichen Plug-in-Roadsters steht aber noch bevor, auf den Markt rollt der i8 Roadster dann 2018.

Greifbarer ist die BMW Speicherfarm Leipzig, die Harald Krüger zusammen mit Werksleiter Hans-Peter Kemser und dem scheidenden sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich per iPad in Betrieb nahm. Die von der BMW Group betriebene Anlage bündelt aktuell 500 gebrauchte Akkus aus dem BMW i3 zu einem stationären Pufferspeicher. In der finalen Ausbaustufe werden es dann sogar 700 Akkus mit einer vermarktbaren Regelleistung von 10 MW und einer Speicherkapazität von 15 MWh sein. Derzeit kommen Second-Life-Batterien der ersten Generation des i3 60Ah „plug and play“ zum Einsatz. Die Speicherfarm ist skalierbar ausgelegt und könnte durch den Bau einer zweiten Halle verdoppelt werden. Damit verlängert BMW das Geschäftsmodell der Elektromobilität über viele Jahre. „In Leipzig geht immer eine schöne Brise“, sagte Werksleiter Hans-Peter Kemser. Und die könne man aufgrund der eigenen vier Windräder des Autowerks nun monetarisieren. Wenn das doch mit der Elektromobilität nur auch so einfach wäre.
bmwgroup.com

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