Great Wall Motor wird Gesellschafter bei H2 Mobility

H2-Mobility-Hydrogen-Inside

Der chinesische Autohersteller Great Wall Motor steigt überraschend in das deutsche Konsortium H2 Mobility zum Aufbau eines flächendeckenden Netzes von Wasserstoff-Tankstellen ein. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde jetzt unterzeichnet.

Great Wall erwirbt eine Minderheitsbeteiligung und schließt sich damit den bisherigen sechs Gesellschaftern Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und Total an. Der chinesische Hersteller ist zweiter Autobauer im Gesellschafter-Kreis, der bisher von Gaslieferanten und Tankstellenbetreibern geprägt ist.

H2 Mobility widmet sich dem flächendeckenden Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur für Brennstoffzellen-Pkw. In einer ersten Phase sollen bis Ende 2019 100 Wasserstoffstationen in sieben deutschen Ballungszentren – Hamburg, Berlin, Rhein-Ruhr, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart und München – sowie entlang von Fernstraßen und Autobahnen entstehen. Später könnten nochmals 300 Wasserstofftankstellen folgen. Die Marke von 50 H2-Tankstellen wurde vergangenen Monat erreicht.

Great Wall will durch den Einstieg nach eigenen Angaben den Erfahrungsaustausch ankurbeln. Berührungspunkte mit der Brennstoffzellen-Technologie sind bereits da: So nennt Great Wall ein Konzeptfahrzeug, sein Testcenter im chinesischen Baoding und den Erwerb der Firma Shanghai Fuel Cell Vehicle Powertrain als Grundlage, auf der sich nun aufbauen lässt.

Die Chinesen wollen künftig kostengünstige elektrische Antriebstechnologien für Brennstoffzellen entwickeln, BZ-Fahrzeuge an Kunden in China liefern und eine Expansion in frühe Wasserstoffmärkte prüfen, zu denen eben auch Deutschland zählt. Außerdem schwebt Great Wall vor, zeitnah den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur in China zu unterstützen – was lukrativ sein könnte, denn im Reich der Mitte wird Brennstoffzellen-Technologie gefördert, während die Subventionen für batterieelektrische Fahrzeuge schon wieder gekürzt werden.

Derweil hat Great Wall gegenüber electrive.net mitgeteilt, dass das Unternehmen die erste eigene Brennstoffzellen-Flotte während der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking zum Einsatz bringen will. Bis dahin soll es zudem erste Serienmodelle geben.

Es ist übrigens auch nicht die erste Aktivität von Great Wall Motor in dem Bereich. So schlossen sich die Chinesen im März diesen Jahres der im Januar 2017 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gegründeten Wasserstoff-Initiative Hydrogen Council an. Diese will dem Brennstoffzellenantrieb zum Durchbruch auf der Straße verhelfen. Die Chinesen machen Ernst!
faz.net

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