Frankreich: 700 Mio Euro Zuschuss für EU-Zellfertigung

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigt an, dass seine Regierung in den kommenden Jahren 700 Mio Euro in die Produktion von Batteriezellen für Elektroautos investieren wird. Die Initiative ist Teil eines deutsch-französischen Projekts zum Aufbau einer Zellproduktion in Europa.

Laut Macron ist der Bau von je einer Fabrik in Frankreich und Deutschland geplant. Details nennt er aber nicht. Die Regierungen Deutschlands und Frankreichs verständigten sich im Dezember auf die Ausarbeitung eines strategischen Ansatzes für eine künftige Produktion von Batteriezellen in Europa. Die Bundesregierung hatte hierfür bereits eine Milliarde Euro an Fördermitteln bis zum Jahr 2022 zugesagt, die Höhe der Beteiligung Frankreichs war zu jenem Zeitpunkt noch unklar.

In der Erklärung von Dezember hieß es zudem, dass Deutschland und Frankreich „vor Ende des ersten Quartals 2019“ eine Entscheidung bezüglich der Industriekonsortien „einschließlich Automobilhersteller“ für die angestrebte Produktion von Batteriezellen treffen wollen. Dabei müsse es sich ausdrücklich nicht nur um deutsche und/oder französische Unternehmen handeln, auch Akteure aus anderen EU-Mitgliedstaaten kämen in Frage. In den kommenden Wochen sind also weitere Details zu den europäischen Zellfertigungsplänen zu erwarten.

Derweil soll es in Deutschland wohl nicht bei einer Fabrik bleiben. Das Bundeswirtschaftsministerium äußerte dieser Tage auf eine Anfrage der FDP, dass eine Entscheidung über den Aufbau einer industriellen Batteriezellenproduktion in Deutschland noch in diesem Jahr fallen solle. Gespräche zwischen der Bundesregierung und Unternehmen laufen demnach bereits.

Was die Zusammensetzung eines künftigen deutschen Konsortiums angeht, plauderte der in dieser Sache engagierte Aachener Professor Günther Schuh ebenfalls vor wenigen Tagen aus den Nähkästchen: VW sei demnach bisher nicht an Bord, es gebe aber Gespräche, da VW mit Ford über eine Elektromobilitäts-Kooperation verhandele. Ford sei wiederum weiterhin dafür, die Zellfertigung nach Köln zu holen. Fest dabei sind laut dem Aachener außerdem die BMZ Group, die das Batteriezell-Konsortium TerraE übernommen hat, sowie StreetScooter und e.GO Mobile. Diese Konstellation – inklusive einer möglichen Einbindung von Bosch als Lieferant von Fertigungstechnik – wurde zuvor auch bereits in einem Artikel im „Handelsblatt“ genannt. Es gebe weitere Partner, äußert Schuh, die dürfe er aber noch nicht publik machen. Derweil schafft der chinesische Batteriezellhersteller CATL in Deutschland Fakten und legt die Erfurter Produktion für bis zu 100 GWh pro Jahr aus.
heise.de, automobilwoche.de, spiegel.de, reuters.com

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