Piëch Automotive setzt bei Mark Zero auf neuen Zelltyp

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Piëch Automotive nennt nun eine Reihe weiterer Details zum E-Sportwagen Mark Zero, der auf dem Genfer Autosalon präsentiert wird und dem etliche weitere Fahrzeuge folgen sollen. Besonders interessant ist der angekündigte neue Zelltyp, der sich beim Laden und Entladen kaum erwärmen soll.

Neben dieser nützlichen Eigenschaft sollen die Zellen eine besonders hohen Rekuperations-Rate unterstützen und die Voraussetzungen dafür schaffen, dass der Mark Zero binnen 4:40 Minuten zu 80 Prozent geladen werden kann.

Angeordnet werden die Batterien im Mitteltunnel und an der Hinterachse, sodass „im Gegensatz zur weit verbreiteten Unterflur-Anordnung eine sportwagentypisch niedrige Sitzposition ermöglicht wird“, heißt es in einer begleitenden Pressemitteilung. Wie bereits zuvor von Piëch angedeutet, können die Batterien aufgrund der geringen Wärmeentwicklung allein luftgekühlt werden, was zu einer Gewichtsersparnis von rund 200 Kilogramm beitragen soll. „Das Gesamtgewicht des Fahrzeugs wird daher unter 1.800 Kilo liegen“, so der Hersteller.

Die Zellen stammen von der Desten Group aus China, die ihre im Consumer-Bereich erworbene Batterie- und Zellenkompetenz zusammen mit Piëch Automotive nun auch in der Automobilindustrie ausrollen will. Für die Ladeinfrastruktur sorgt Qingdao TGOOD Electric aus China und Hongkong. Nach Angaben von Piëch betreibt das Unternehmen aktuell bereits mehr als 210.000 Ladestationen in mehr als 300 Städten.

Hinter Piëch Automotive steckt Anton Piëch, ein Sohn des ehemaligen VW-Chefs Ferdinand Piëch. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Zürich und München. Herzstück der Firmenstrategie ist eine modulare Plattform, die neben dem Mark Zero den Bau von bis zu 60 Modellvarianten und auch autonomes Fahren ermöglichen soll. Angedacht sind bereits weitere Modelle wie ein SUV und eine viersitzige Limousine. Neben dem rein elektrischen Antrieb sollen auf Basis der Plattform darüber hinaus auch Versionen mit Hybridantrieb, Brennstoffzelle oder reinem Verbrennungsmotor konstruiert werden können.

Zum Mark Zero sind neben ersten Skizzen bislang folgende Details bekannt: Der E-Sportwagen soll optisch dem Porsche 911 nacheifern und dank der oben beschriebenen Batteriezelltechnologie eine WLTP-Reichweite von 500 Kilometern bieten. An der Vorderachse leistet ein Asynchronmotor 150 kW und an der Hinterachse sorgen zwei Synchronmotoren für je 150 kW zusätzlich. Nach Informationen von „Edison“ wird sich der Preis für den E-Sportler voraussichtlich um die 200.000-Euro-Marke bewegen.
presseportal.de

3 Kommentare

zu „Piëch Automotive setzt bei Mark Zero auf neuen Zelltyp“
Johann
07.03.2019 um 21:23
Eine Zelle, die mit 10C geladen werden kann, und der dabei eine Luftkühlung genügt? Das ist um Größenordnungen von allem derzeit möglichen entfernt (zumindest, wenn die Batterie mehr als 100 Zyklen mitmachen soll).Sind hier vielleicht Phantasie-Wunderzellen geplant, die 2040 kommen sollen?
Markus
08.03.2019 um 12:51
...kam mir auch unrealistisch vor und nach dem keine Details verkündet wurden bestätigt sich mein Eindruck
Steff
09.03.2019 um 18:42
Es handelt sich wahrscheinlich um LTO (Toshiba nennt es SCiB). Die Kathode bei LTO ist NMC aber mit einer gesinterten Anode aus Lithiumtitanspinell anstatt Graphit. Eine LTO-Zelle hat beeindruckende Eigenschaften. Maximale Sicherheit (kein thermisches durchgehen), hält sehr hohe und tiefe (-40+55°C) Temperaturen aus. Je nach C-Rate kann LTO bis 30`000 Zyklen absolvieren. Bis C10 Rate möglich. Der Haken ist der Preis, bzw. die relativ tiefe Energiedichte. Was bedeutet, dass viel mehr Zellen verbauen werden müssen, was wiederum teuer ist, zu hohem Gewicht führt und die maximale Kapazität (also Reichweite) in einem Fahrzeug begrenzt. Zudem muss man sich schon überlegen was knapp 1MW Ladeleistung für das Netz bedeutet. Im Bereich Pufferspeicher ist diese Zellchemie super geeignet. Im Fahrzeug (noch?) nicht.

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