EIB stellt Northvolt 350-Mio-Euro-Darlehen in Aussicht

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ihre grundsätzliche Zusage gegeben, die Finanzierung der geplanten Batteriefabrik von Northvolt zur Produktion von Lithium-Ionen-Zellen im schwedischen Skellefteå mit einem Darlehen in Höhe von 350 Millionen Euro zu unterstützen.

Bereits im Februar 2018 hatte sich die vom ehemaligen Tesla-Manager Peter Carlsson geleitete schwedische Firma eine Finanzierung von bis zu 52,5 Mio Euro von der Europäischen Investitionsbank gesichert, um eine Demonstrationslinie für die geplante Zellfertigung in Schweden zu errichten. Während diese Demonstrationslinie zusammen mit einer Forschungsanlage unter dem Dach von Northvolt Labs in Västerås entsteht, wird die eigentliche Batteriefabrik namens Northvolt ett in Skellefteå errichtet. Der erste Bauabschnitt des Werks wird 2020 abgeschlossen, nach dem Endausbau soll die Produktionskapazität pro Jahr auf bis zu 32 GWh klettern.

Der Hintergrund zur Finanzierung: Northvolt will bis Mitte des Jahres rund 1,6 von insgesamt vier Milliarden Euro generiert haben, die für die Errichtung der geplanten Gigafactory im schwedischen Skellefteå benötigt werden. Das nun vom EIB-Verwaltungsrat grundsätzlich genehmigte Darlehen von 350 Mio Euro würde nach Abschluss eines Darlehensvertrags über den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ausgeschüttet – und wäre aus Sicht von Northvolt natürlich höchst willkommen. Carlsson nennt die generelle Genehmigung einen „wichtigen Moment zur Finalisierung unserer Kapitalerhöhung zur Unterstützung der Gründung von Northvolt Ett“. Das EIB-Darlehen würde konkret dabei helfen, die ersten 16 GWh Zellproduktionskapazität zu finanzieren.

EIB-Vizepräsident Andrew McDowell betont, dass das grundsätzlich genehmigte Darlehen an Northvolt die bisher größte direkte Finanzierungsgenehmigung der Europäischen Investitionsbank für Batterietechnologie sei. In Brüssel kommentiert auch Maroš Šefčovič, Vizepräsident der Europäischen Kommission für die Energieunion, die Neuigkeit: „Die EIB und die Kommission sind strategische Partner im Rahmen der EU-Batterieallianz. Ich begrüße die von der EIB vorgeschlagene bedeutende Unterstützung für Northvolt als Sprungbrett für den Aufbau einer wettbewerbsfähigen, nachhaltigen und innovativen Wertschöpfungskette mit Batteriezellen, die hier in Europa im großen Stil hergestellt werden.“

Apropos europäische Batteriezellfertigung: Northvolt ist natürlich aktuell auch in aller Munde, weil gestern publik geworden ist, dass die Schweden als Partner von Volkswagen auch beim Aufbau eines Batteriezellwerks in Salzgitter mitmischen. Zur Überraschung vieler Branchenbeobachter setzen die Wolfsburger bei ihrem beschlossenen Einstieg in die Massenproduktion von Batteriezellen eben nicht wie vermutet auf den südkoreanischen Hersteller SK Innovation, sondern mit Northvolt auf ein Startup mit aktuell nicht mehr als etwa 200 Beschäftigten.

Unterdessen will Reuters erfahren haben, dass Northvolt von einem weiteren potenziellen Partner umworben wird: Offenbar liebäugelt Ikea damit, in das Startup zu investieren. Die Gespräche befinden sich angeblich bereits in der finalen Phase.
northvolt.com, eib.org, reuters.com (Ikea)

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