RATP bestellt 50 Aptis-Busse für Metropolregion Paris

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Alstom vermeldet einen weiteren Auftrag für seinen vollelektrischen Bus Aptis im Straßenbahn-Design. Nachdem die Straßburger Verkehrsgesellschaft CTS im März bereits zwölf Exemplare bestellt hatte, ordert der Pariser ÖPNV-Betreiber RATP nun 50 Exemplare des E-Busses.

Der Aptis orientiert sich am Aufbau von Straßenbahnen. Er zeichnet sich durch nur vier lenkbare Räder aus, die im langgestreckten Mittelteil einen niedrigen, ebenen Boden ermöglichen. Außerdem bietet das Modell laut Alstom 25 Prozent mehr Fensterfläche als herkömmliche Busse. Für die Pariser Metropolregion sind 12 Meter lange Aptis-Modelle vorgesehen, die über drei Türen verfügen und über Nacht im Depot geladen werden sollen.

Die auf NMC-Chemie basierenden Lithium-Ionen-Batterien liefert Forsee Power zu. Sowohl bei der Ladegeschwindigkeit als auch bei der Anzahl der Module sollen ÖPNV-Betreiber die Auswahl haben. Stand Sommer 2018 kann der Aptis je nach Batteriepack-Konfiguration zwischen 150 und mehr als 250 km zurücklegen, wobei Alstom die Batterien an ÖPNV-Betreiber vermieten will, um die finanzielle Belastung für Kunden beim Kauf der Elektrobusse abzufedern. Darüber, welche Kapazität bzw. Reichweite die Flotte für Paris haben wird, ist nichts bekannt.

Fakt ist dagegen, dass der Auftrag von RATP (Régie Autonome des Transports Parisiens) Teil des ambitionierten Plans ist, bis 2024 bis zu 800 Elektrobusse zu beschaffen. Das hierfür vorgesehene Budget von 400 Mio Euro geht in gleichen Teilen von je 133 Mio Euro an die Hersteller Heuliez Bus, Bolloré und Alstom. Die Summen stellen wohlgemerkt Decklungsbeträge dar, die je nach Vollzug der Lieferungen ausgeschöpft werden können. Finanziert wird das Mega-Projekt über die für die Organisation des ÖPNV im Großraum Paris zuständige Organisation Île-de-France Mobilités.

„Wir sind sehr stolz darauf, dass wir dazu beitragen, die Region Île-de-France zu einer globalen Referenz für einen umweltfreundlichen städtischen Straßenverkehr zu machen“, äußert Jean-Baptiste Eyméoud, Präsident von Alstom Frankreich. Der Zuschlag sei entscheidend für das Busmodell Aptis. Produktion und Testläufe werden in den beiden Alstom-Standorten im Elsass – in Hangenbieten und Reichshoffen – bewerkstelligt. Die Serienfertigung kann dort laut Alstom im dritten Quartal 2019 losgehen.

Seit der Vorstellung des Prototyps im März 2017 haben laut Alstom vier Testfahrzeuge des Aptis mehr als 40.000 Kilometer unter realen Betriebsbedingungen zurückgelegt. Das Modell hat 2017 übrigens den Innovationspreis auf der Messe Busworld gewonnen. Im Januar 2019 erhielt es auch das offizielle Zertifikat, dass beim Bau des E-Busses mehr als 60 Prozent der Wertschöpfung in Frankreich generiert wird. Seit vergangenem September ist der Aptis zudem im Register der CATP, der französischen Zentralstelle für die Beschaffung öffentlicher Verkehrsmittel, aufgenommen worden. Diese Referenzierung ermöglicht es Mitgliedsbehörden, Aptis-Fahrzeuge direkt und einfach über das CATP zu bestellen, ohne dass lange und kostspielige Ausschreibungsverfahren erforderlich sind.
transportdesigned.com, alstom.com

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