Silent Air Taxi: Leises Hybrid-Flugzeug aus Aachen

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Das nächste Projekt des Aachener Elektroauto-Pioniers Günther Schuh wird konkret. Die unter anderem von Schuh gegründete Firma e.SAT hat gemeinsam mit der RWTH Aachen und der Fachhochschule Aachen das hybridelektrisch betriebene Kleinflugzeug Silent Air Taxi vorgestellt.

Klein, leicht und leise: Bis 2024 wollen die Aachener Entwickler das Hybrid-Kleinflugzeug in Betrieb nehmen und offiziell zulassen. Das fünfsitzige Silent Air Taxi soll dabei im Zubringer-Verkehr zu großen Flughäfen dienen und somit den Verkehr zwischen den Städten entlasten. Ziel ist, dass das Silent Air Taxi im Betrieb so günstig ist wie ein Bahnticket Erster Klasse.

Im Gegensatz zu anderen Elektro-Flugprojekten wie Lilium, Volocopter oder Ehang soll das Fluggerät aus Aachen kein Senkrechtstarter werden, der wie ein Helikopter auf kleinsten Plätzen starten und landen kann. Das Silent Air Taxi ist stattdessen als Kleinflugzeug ausgelegt und benötigt laut den Entwicklern eine Start- und Landebahn von maximal 400 Metern Länge. Damit könne es beinahe jeden Flugplatz in Deutschland anfliegen. Laut dem Unternehmen leben 80 Prozent der Deutschen im Umkreis von 25 Kilometern eines (oft kleinen) Verkehrsflughafens.

Die Besonderheit des Silent Air Taxi wird schon bei der Bezeichnung klar: Es soll extrem leise sein. Da Start und Landung im Elektro-Betrieb erfolgen, sei das Flugzeug im Abstand von 100 Metern nicht mehr zu hören, so die Entwickler. Im Flug übernehmen dann die Verbrennungsmotoren und sollen eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h und eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern ermöglichen.

Zu der geringen Lautstärke und der hohen Effizienz soll das ungewöhnliche Tragflächenkonzept namens Boxwing-Flügel beitragen, das an einen Doppeldecker erinnert. Es sorge für „überlegene aerodynamische Effizienz und Kompaktheit“, schwärmt Frank Janser, Professor für Strömungsmechanik an der Fachhochschule Aachen.

Der Erstflug ist für 2022 vorgesehen und die Musterzulassung wird für 2024 angestrebt. In der e.SAT GmbH arbeiten Entwickler der RWTH und der Fachhochschule Aachen zusammen. Der Aachener Professor und e.GO-Mobile-Chef Günther Schuh ist als Finanzchef bei e.SAT beteiligt. Neben Unternehmen wie MTU Aero Engines fördern auch das Land Nordrhein-Westfalen und die umliegenden Kommunen das Projekt. Der Flugplatz Aachen-Merzbrück soll für 12,7 Millionen Euro zu einem Forschungsflugplatz mit angeschlossenem Gewerbegebiet umgebaut werden.
spiegel.de, edison.handelsblatt.com, e-sat.de

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