Nordisches Netzwerk zur Elektrifizierung der Luftfahrt

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Ein neues nordeuropäisches Konsortium namens Nordic Network for Electric Aviation (NEA) hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung der elektrischen Luftfahrt voranzutreiben. Zum Start haben die Mitglieder nun erste Schwerpunktthemen definiert.

Insgesamt elf Unternehmen haben das Konsortium aus der Taufe gehoben, im Einzelnen: Air Greenland, Avinor, Braathens Regional Airlines, El-fly, Finnair, Heart Aerospace, Iceland Air, NISA (Nordic Innovation Sustainable Aviation), RISE, Scandinavian Airlines und Swedavia. Als Koordinationsstelle agiert die Organisation Nordic Innovation, ein Gremium, das unter dem sogenannten Nordischen Rat (einem Forum der nordischen Länder) die  Förderung von grenzüberschreitendem Handel und Innovation verantwortet. Als Schwergewichte des neuen Netzwerks gelten die drei Fluglinien Scandinavian Airlines, Finnair und Icelandair.

Zum Anfang haben die Mitglieder des Konsortiums zunächst vier Themenfelder definiert, die sie beackern wollen: die Standardisierung der Infrastruktur für E-Flugzeuge, die Entwicklung von Geschäftsmodellen für die regionale Punkt-zu-Punkt-Konnektivität zwischen nordischen Ländern, die Entwicklung von E-Flugzeugtechnologien für die nordischen Wetterbedingungen und die Schaffung einer Plattform für europäische und globale Zusammenarbeit. „Wir werden ein nordisches Netzwerk sein, das sowohl mit Infrastruktur, Branchenfragen als auch mit neuen Geschäftsmodellen arbeitet“, bekräftigt Maria Fiskerud, Projektmanagerin des Nordic Network for Electric Aviation.

„Der Übergang zu einem nachhaltigen Luftverkehr ist für uns und die Luftfahrtindustrie existentiell“, begründet u.a. Lars Andersen Resare von Scandinavian Airlines das Engegement seiner Fluglinie. Daher sei es unerlässlich, Wissen mit anderen Interessengruppen auszutauschen, um bei der Entwicklung von Elektroflugzeugen für den kommerziellen Einsatz schneller zu werden.

Erste Ansätze in dem Bereich gibt es im hohen Norden bereits. So hat die norwegische Firma OSM Aviation im April eine gewaltige Bestellung für kommerzielle Elektroflugzeuge getätigt: Bei dem in Colorado ansässigen US-Hersteller Bye Aerospace orderte sie 60 vollelektrische Flugzeuge, um diese für die Ausbildung in ihren Flugschulungszentren einzusetzen. Auch die norwegische Inlandsfluggesellschaft Widerøe will laut „Forbes“ für ihre Kurzstrecken ihre alternde Flotte von Turbopropeller-Flugzeugen durch Elektroflieger ersetzen. Anfang des Jahres hat sie vor diesem Hintergrund in eine Kooperation mit dem Triebwerksspezialisten Rolls-Royce eingewilligt. Auch Scandinavian Airlines tüftelt bereits mit Airbus u.a. an diesem Thema.
simpleflying.com, forbes.com, sasgroup.net

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