Bolivien stoppt JV-Projekt mit ACI Systems per Dekret

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Boliviens Regierung hat ein Joint Venture zur Lithiumgewinnung mit dem deutschen Unternehmen ACI Systems Alemania (ACISA) per Dekret gestoppt. Das deutsch-bolivianische Gemeinschaftsprojekt war erst vor einem Jahr aus der Taufe gehoben worden.

Das im vergangenen Dezember vereinbarte Joint Venture, an dem das bolivianische Staatsunternehmen mit 51 Prozent die Mehrheit halten sollte, zielte auf die Förderung von Lithiumhydroxid ab: Ab 2022 sollten jährlich 30.000 bis 40.000 Tonnen des für die Elektroauto-Industrie elementaren Rohstoffs aus dem bolivianischen Salzsee Salar de Uyuni gewonnen werden. Der Vertragsunterzeichnung vor knapp einem Jahr wohnte u.a. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bei.

Eine Begründung für den jetzigen Rückzieher der bolivianischen Regierung wurde nicht bekanntgegeben, es hatte aber Proteste gegen das Projekt gegeben. Der Salar de Uyuni liegt in den Anden im Südwesten Boliviens und soll eines der größten Lithiumvorkommen der Welt beherbergen. Das Staatsunternehmen YLB wurde eigens zur Gewinnung, Nutzung und Vermarktung des Rohstoffs gegründet. Beim Aufbau einer Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung bis zum fertigen Produkt wollte das südamerikanische Land aber zusätzlich auf Investitionen und Know-how aus dem Ausland setzen.

Nicht bekannt ist vor diesem Hintergrund, ob neben dem Joint Venture auch die strategische Partnerschaft mit ACI Systems und K-Utec aufgekündigt wird. Denn Anfang Oktober 2018 wurden beide Firmen als deutsches Konsortium zum strategischen Partner für die Industrialisierung des bolivianischen Lithiumvorkommens ernannt. Vorgesehen war, dass beide Unternehmen je eine große Lithiumanlage entwerfen.
automobilwoche.de

1 Kommentar

zu „Bolivien stoppt JV-Projekt mit ACI Systems per Dekret“
Manfred Stummer
05.11.2019 um 09:22
Möglicherweise (wahrscheinlich) wird Lithium künftig aus Österreich kommen - https://europeanlithium.com/de/

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