Honda und Isuzu wollen H2-Schwerlast-Lkw entwickeln

Honda und Isuzu Motors haben eine Vereinbarung zur gemeinsamen Erforschung von Schwerlast-Lkw mit Brennstoffzellen unterzeichnet. Die Kooperation ist aber vorerst nur auf zwei Jahre angesetzt, konkrete Serienmodelle sind nicht angekündigt.

Im Rahmen der Zusammenarbeit wollen die japanischen Fahrzeughersteller die Kompetenzen von Isuzu bei der Entwicklung von Schwerlast-Lkw und jene von Honda bei der Entwicklung von Brennstoffzellen-Systemen bündeln. Konkret will Isuzu den für Pkw konzipierten Brennstoffzellen-Antriebsstrang von Honda in seinen Nutzfahrzeugen testen, um den Einsatz der Technologie in einer breiteren Fahrzeugpalette vorzubereiten. Das teilten beide Unternehmen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Japan mit.

Damit können beide Hersteller sich ergänzen bzw. ihre Schwächen umgehen: Honda hat Erfahrungen mit der Brennstoffzelle, aber keinen passenden Lkw, um die Technologie auch in Nutzfahrzeugen zu erproben. Isuzu wiederum hat zwar viele Lkw-Modelle im Angebot, sich aber in den vergangenen Jahren auf den Dieselmotor konzentriert – und somit keinerlei E-Varianten im Angebot.

„Obwohl wir umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für Pkw durchgeführt haben, konnten wir nicht untersuchen, wie die Technologie am besten auf Nutzfahrzeuge angewendet werden kann“, sagte ein Honda-Sprecher laut einem Reuters-Bericht bei der Pressekonferenz. „Diese Partnerschaft wird es uns ermöglichen, dies zu tun.“

Honda ist einer der wenigen Autobauer, der bereits ein FCEV zur Serienreife gebracht hat. Über eine Kleinserie ist der Clarity Fuel Cell aber nie herausgekommen, obwohl er in einigen Märkten bereits seit 2015 angeboten wird. Laut Reuters wurden 2018 in Nordamerika und Japan nur 654 Clarity verkauft, bei einem Honda-Gesamtabsatz von 5,23 Millionen Fahrzeugen.

Gerade im Langstrecken-Einsatz und bei schweren Lkw im Speziellen scheinen auf dem Papier die Vorteile der Brennstoffzellen-Fahrzeuge mit ihren kürzeren Tankzeiten gegenüber der Ladedauer Batterie-elektrischer Fahrzeuge zu überwiegen. In Lkw kommt das hohe Gewicht großer Batterien hinzu, was zulasten der Zuladung geht. „Wir sind der Meinung, dass die FCV-Technologie gut für schwerere Lkw geeignet ist, die längere Strecken zurücklegen“, sagte eine Isuzu-Sprecherin. Sie fügte hinzu, dass der Lkw-Hersteller inzwischen auch Batterie-elektrische Antriebe für Kurzstreckenfahrzeuge entwickle.

Mit der Zusammenarbeit wollen die beiden Unternehmen laut den Mitteilungen auch „die Diskussion in der Branche fördern“. Es gebe noch einige Probleme bei dem Einsatz von Wasserstoff in schweren Nutzfahrzeugen, etwa die Kosten und Infrastruktur. „Diese Probleme müssen nicht nur von einzelnen Unternehmen, sondern auch durch branchenweite Initiativen umfassender angegangen werden“, schreiben die Unternehmen.
reuters.com, global.honda, isuzu.co.jp

1 Kommentar

zu „Honda und Isuzu wollen H2-Schwerlast-Lkw entwickeln“
Egon meier
20.01.2020 um 12:56
Haben die schon Aktien an einer australischen Kohlemine gekauft? Irgendwo muss doch der Wasserstoff herkommen... und das ist eine Win-Win-Situation.Staatskohle für h2-projekte in Japan abgreifen und Geld mit Kohle verdienen! Japaner haben es echt drauf!

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