Härtetest: Mercedes erprobt EQV im eisigen Norden

Mercedes-Benz hat den EQV im schwedischen Arjeplog einem Härtetest unter besonderen klimatischen Bedingungen unterzogen. Die elektrische V-Klasse bewies bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius, vereister Fahrbahn und tiefem Schnee ihre Einsatzfähigkeit unter Extrembedingungen.

Damit hat die Batterie-elektrische Großraumlimousine nach Angaben von Mercedes eine ihrer letzten Hürden auf dem Weg zur Markteinführung in der zweiten Jahreshälfte 2020 genommen. „Wir haben dem EQV bei der finalen Wintererprobung noch einmal alles abverlangt – und das Fahrzeug hat sich sehr gut geschlagen. Durch die umfangreichen Tests konnten wir die letzten Meilensteine auf dem Weg zur Marktreife nehmen“, sagt Benjamin Kaehler, bei Mercedes-Benz Vans für Aktivitäten rund um die Elektromobilität verantwortlich. Speziell in Sachen Thermomanagement habe man wichtige Erkenntnisse gewonnen.

Der EQV ist nach dem EQC das zweite Modell der Mercedes-Benz-Technologiemarke EQ. Anders als eVito und eSprinter richtet er sich explizit an Privatkunden. Die sechssitzige Großraumlimousine kommt in zwei Radständen (3,20 oder 3,43 Meter) und mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3.500 Kilogramm in den Handel. Durch den Einbau von Einzelsitzen oder Sitzbänken kann das Modell auch sieben oder acht Personen befördern. Als Reichweite des Stromers gibt der Konzern in seiner neuesten Mitteilung bis zu 418 Kilometer nach NEFZ an – das ist etwas mehr als bei der Enthüllung des Serienfahrzeugs im August 2019 in Aussicht gestellt wurde.

Die weiteren von Mercedes im Kontext der Wintererprobung publizierten technischen Daten entsprechen weitgehend der Studie, die Mercedes im März 2019 auf dem Genfer Autosalon gezeigt hatte: Der elektrische Antriebsstrang mit einer Dauerleistung von 70 kW und einer Peakleistung von 150 kW sowie einem maximalen Drehmoment von 362 Nm sitzt an der Vorderachse. Die Höchstgeschwindigkeit beziffert Mercedes auf 160 km/h, den Verbrauch auf 26,4 kWh auf 100 Kilometer.

Die Lithium-Ionen-Batterie ist im Unterboden des Fahrzeugs montiert und beeinflusst somit nicht den Innenraum. Die Brutto-Kapazität liegt bei 100 kWh, nutzbar davon sind laut Mitteilung 90 kWh. Der Onboard-Lader von Delphi ermöglicht ein dreiphasiges AC-Laden mit bis zu 11 kW. Die DC-Ladeleistung gibt Mercedes mit maximal 110 kW an, nennt aber auch eine Ladezeit von 10 auf 80 Prozent von „unter 45 Minuten“. Die maximale Ladeleistung wird also ab einem gewissen Punkt abgeregelt, über den genannten SoC-Bereich liegt sie aber immer noch bei 84 kW. Die Ladebuchse sitzt interessanterweise vorne links.

Noch keinen Anhaltspunkt nennt der Hersteller zum Preis des EQV. Im kürzlich aufgezeichneten Gespräch mit electrive.net macht Benjamin Kaehler uns aber immerhin Hoffnung, dass der Elektro-Van schon bald auf den Straßen von Berlin zu sehen sein könnte – nämlich in der Flotte des Raidhailing-Dienstes BerlKönig in Berlin. Film ab:

daimler.com

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