BDEW: Zahl der Ladepunkte steigt auf 27.730

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Das Ladesäulenregister des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) weist derzeit 27.730 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Deutschland aus. Das sind 16 Prozent mehr als im Dezember 2019.

Die für den April 2020 ermittelte Zahl liegt stolze 62 Prozent über dem Wert des Vorjahres, damals waren im April 17.400 öffentliche Ladepunkte registriert. Bis zum Dezember 2019 stieg der Wert auf 23.840 Ladepunkte. Mit 3.890 Ladepunkten im ersten Quartal 2020 hat das Wachstum im Vergleich zu den Vorquartalen nochmals zugelegt.

Der Verband betonte in diesem Fall die Bedeutung dieses Zuwachses „trotz der Corona-Krise, die auch die Ladesäulenbetreiber vor große Herausforderungen stellt“. Die Hauptakteure kommen laut dem BDEW aber immer noch aus der Energiebranche, drei von vier Ladepunkten werden von Unternehmen der Energiewirtschaft (also den eigenen Verbandsmitgliedern) bereitgestellt. „Damit ist klar: Der Aufschwung der Elektromobilität kann nur mit uns funktionieren“, sagt BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. „Die Energiewirtschaft ist ein zentraler Akteur, damit die Verkehrswende gelingt.“

Wichtig sei dabei, dass die Europäische Union an den beschlossenen CO2-Grenzwerten festhalte, schreibt der Verband in der Mitteilung – in Anspielung auf die laufende Diskussion, wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise die Umweltauflagen für die Branche zu lockern. „Die in Deutschland gewährten Kaufprämien müssen sich zudem weiterhin daran orientieren, dass sie Anreize für den Umstieg auf klimaschonende Fahrzeuge setzen“, schreibt der BDEW. Die Rechnung des Verbands: Die 27.730 Ladepunkte würden für etwa 440.000 BEV und PHEV reichen – derzeit seien aber lediglich 280.000 E-Autos und Plug-in-Hybride gemeldet.

Das Ladesäulenregister – abrufbar unter www.ladesaeulenregister.de – wird vom BDEW und dessen hundertprozentiger Tochter Energie Codes und Services GmbH beständig aktualisiert. Betreiber von Ladesäulen können sich kostenlos in das Register eintragen lassen. Zum Start des Ladesäulenregisters wurden die Daten aus den Erhebungen des BDEW seit 2012 als Grundlage verwendet. Die Anzahl der tatsächlich verfügbaren Ladepunkte in Deutschland ist jedoch deutlich höher als dort angegeben. Denn zum einen erfolgt die Eintragung von Ladesäulen in dem Register des BDEW auf freiwilliger Basis. Zum anderen fließen die Daten der Bundesnetzagentur in „unregelmäßigen Abständen“ in das Register mit ein. Doch auch die Datenbasis der Bundesnetzagentur ist lückenhaft. Denn Ladepunkte sind vor Inkrafttreten der Ladesäulenverordnung von der Anzeigepflicht bei der Bundesnetzagentur ausgenommen. Zudem sind Ladepunkte mit Ladeleistungen von höchstens 3,7 kW weiterhin von der Anzeigepflicht befreit. Eine wirklich vollständige Datenbank gibt es in Deutschland nach wie vor nicht.
bdew.de

2 Kommentare

zu „BDEW: Zahl der Ladepunkte steigt auf 27.730“
exi
05.05.2020 um 22:19
Finanzielle Förderung öffentlicher Ladeinfrastruktur ist gut, aber Vorgaben zur Vereinheitlichung von Betrieb, Wartung und Abrechnung wäre besser. Dann hätte man sich jetzt mit knapp 28.000 Ladepunkte brüsten können, die funktionieren und die man nutzen möchte.• Kein Dach • Kein Licht • Kein Preis ersichtlich • Karte lässt sich nicht einlesen • Ausgerechnet die Ladekarte hab ich nicht • Von Verbrennern zugeparkt • Ladesäule auf unbestimmte Zeit außer Betrieb
C Getto
06.05.2020 um 13:21
Leider fehlt den regierenden deutschen Politikern ganz eindeutig der Wille, die E-Mobilität (jetzt schon) wirklich zu fördern. Die von exi genannten Defizite sind ja seit Jahren bekannt. So lange das einfache und nicht überteuerte Laden nicht überall zuverlässig möglich ist, wird der "Normalbürger" wegen der fehlenden, unsicheren oder zu teuren Lademöglichkeiten das Abenteuer E-Auto ablehnen.

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