Mercedes nimmt Bestellungen für den EQV an

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Mercedes hat die Bestellbücher für den EQV geöffnet. Der Premium-Elektro-Van ist zunächst in der Variante mit langem Radstand erhältlich. Der Preis beginnt derzeit bei 71.388,10 Euro.

Nach den auf Gewerbekunden ausgelegten eVito und eSprinter ist der EQV der dritte Elektro-Van von Daimler und nach dem EQC das zweite EQ-Modell. Während die beiden Gewerbe-Modelle genau wie ihre Verbrenner-Pendants aussehen, greift der EQV einige Designelemente des EQC auf und unterscheidet sich so von der V-Klasse – etwa beim Kühlergrill oder dem schwarzen Designelement, welches den Kühlergrill einfasst.

Die Daten zum Antrieb sind bekannt: Der 150 kW starke Elektromotor, die Leistungselektronik und das Getriebe mit fester Übersetzung sitzen dicht gepackt vorne im Motorraum. Die Lithium-Ionen-Batterie ist im Unterboden des Fahrzeugs montiert und beeinflusst somit nicht den Innenraum. Die Brutto-Kapazität liegt bei 100 kWh, nutzbar davon sind laut der Mitteilung 90 kWh. Der Onboard-Lader von Delphi ermöglicht ein dreiphasiges AC-Laden mit bis zu 11 kW. Die DC-Ladeleistung gibt Mercedes mit maximal 110 kW an, nennt aber auch eine Ladezeit von 10 auf 80 Prozent von „unter 45 Minuten“. Die maximale Ladeleistung wird also ab einem gewissen Punkt abgeregelt, über den genannten SoC-Bereich liegt sie aber immer noch bei 84 kW.

Die vorläufige Reichweitenangabe von 405 Kilometern konnte nach der finalen WLTP-Homologation auf bis zu 418 Kilometer angehoben werden. Den Normverbrauch geben die Stuttgarter mit 19,7 bis 20,8 kWh/100km an. Ab Werk ist die Höchstgeschwindigkeit auf 140 km/h limitiert, sie kann optional auf 160 km/h angehoben werden.

Im Vergleich zur V-Klasse soll der Nutzwert des Vans gleich bleiben, da die Batterie vollständig in den Unterboden integriert ist. Eine funktionale Änderung gibt es aber: Die Navigation des MBUX-Systems greift auf die Elektro-spezifischen Weiterentwicklungen des EQC zurück, von Mercedes „Electric Intelligence“ genannt. Damit werden laut der Mitteilung der aktuelle Ladezustand der Batterie, Wetterdaten und Informationen über die Ladeinfrastruktur vernetzt und so automatisch eine schnelle und komfortable Route mit wenigen Ladestopps und kurzen Ladezeiten berechnet.

Wie beim EQC fertigt Mercedes auch den EQV gemeinsam mit den jeweiligen Verbrenner-Modellen, bei dem E-Van findet die Produktion im nordspanischen Vitoria statt. Das soll „eine flexible und synergetische Produktion in direkter Korrelation mit der Kundennachfrage“ ermöglichen.

Die Produktion soll dabei klimaneutral erfolgen. Die Pläne hierzu hat Mercedes nun ausgeweitet: Vor einem Jahr hatten die Stuttgarter mit der „Ambition2039“ seinen Weg zu einer CO2-neutralen Mobilität vorgestellt, und darin unter anderem das Ziel formuliert, dass ab 2022 alle europäischen Daimler-Werke klimaneutral produzieren sollen. Dieses Ziel dehnt der Konzern nun auf alle Werke weltweit aus: Ab 2022 sollen die eigenen Pkw- und Van-Werke weltweit CO2-neutral produzieren. Dies umfasst mehr als 30 Werke weltweit. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Batterieproduktion, die ab 2022 ebenfalls weltweit CO2-neutral sein soll.

Der EQV kann ab sofort zu Preisen ab 71.388,10 Euro bestellt werden. Enthalten ist ein Wartungspaket für vier Jahre – das in diesem Zeitraum die Kosten der Wartungsarbeiten gemäß Serviceheft und Herstellervorgaben abdeckt – sowie das Mercedes-Benz Batteriezertifikat bis 160.000 Kilometer oder acht Jahre. Die Remote- und Navi-Dienste sind für 36 Monate enthalten, der Ladedienst „Mercedes me Charge“ und das Laden bei Ionity für jeweils 12 Monate.

Der EQV 300 ist zum Start als Standardvariante, in der Ausführung „Avantgarde Line“ und mit langem Radstand erhältlich. Auch ein „EQV Design-Paket Exterieur“ und „EQV Design-Paket Interieur“ sind optional erhältlich. Preise hierfür oder für eine Version mit kürzerem Radstand nennt Mercedes noch nicht.
daimler.com

6 Kommentare

zu „Mercedes nimmt Bestellungen für den EQV an“
exi
26.05.2020 um 18:04
In der Headline wirbt Mercedes mit "...Stromverbrauch kombiniert: 26,4 - 26,3 kWh/100 km..."Ob das der Wert für Sommer oder Winter ist, mir schnuppe. Aber ich hätte die Zahlen ganz unten im Kleingedruckten versteckt. ; )
Simon Maier
26.05.2020 um 19:06
Die Zahlen wären für einen Van dieser Größe noch gut, ich bin da mal auf die Praxiswerte gespannt.
Realist
27.05.2020 um 10:14
Das sind nie im Leben die WLTP Werte!!! Kann nur NEFZ Angabe sein!
MB-Driver aus Passion
27.05.2020 um 20:49
Schick, habe mir gerade für knapp 30.000 € einen voll ausgestatteten V250 4matic mit 90.000km, BJ 2015 geholt - bis ich mir den EQV zum gleichen Preis holen kann werden vermutlich mehr als 5 Jahre vergehen . Und der Allrad wäre bei uns am Berg schon hilfreich... Interessant wird auch wie lange die Batterien nach 160.000km noch durchhalten. Die Diesel haben ja durchaus Laufleistungen von 400.000-600.000 km gut toleriert.
Stefan
28.05.2020 um 16:25
Die Verbrauchsdaten scheinen mir nicht korrekt. Gemäss Daimler verbraucht der EQC 19.7-20.8 kWh/100km (siehe verlinkte Pressemitteilung) . Der EQV aber 26,4 - 26,3 kWh/100 km.
Ernesto
29.05.2020 um 22:29
Laut MB Homepage 418km NEFZ

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