Upgrade der Raubkatze: Jaguar I-Pace jetzt mit 11-kW-Lader
Jaguar hat sein Elektromodell I-Pace überarbeitet. Der neue Modelljahrgang erhält nun unter anderem einen dreiphasigen AC-Lader und ein neues Infotainmentsystem. Zudem hat Jaguar bereits den um die verringerte Mehrwertsteuer angepassten Preis genannt.
Mit dem 11-kW-AC-Onboardlader soll die Dauer eines vollständigen Ladevorgangs auf 8,6 Stunden sinken, zuvor dauerte ein Wechselstrom-Ladevorgang an einer entsprechend abgesichterten Ladesäule rund 13 Stunden. Jaguar gibt an, dass sich mit dem 11-kW-Lader – vorausgesetzt, die Ladesäule oder Wallbox liefert diese Leistung – Strom für 53 Kilometer pro Stunde nachgeladen werden kann. Mit dem bisherigen Lader waren es 35 Kilometer. An heimischen Wallboxen konnte der I-Pace die maximal möglichen 7 kW des einphasigen Onboard-Laders dann nicht ausnutzen, wenn die Wallbox die Leistung nicht lieferte, die Absicherung nicht ausreichte und/oder die Schieflastverordnung griff – entsprechend länger dauerte der AC-Ladevorgang.
Es gibt in Deutschland eine Schieflastverordnung, die übermäßige Belastungen einzelner Stromphasen verhindern soll. Wird nur eine Phase belastet, ist die Stromabgabe auf 4,6 kW (230 Volt und 20 Ampere) beschränkt – statt der theoretisch möglichen 7,4 kW bei 32 Ampere. Das hat natürlich Einfluss auf das einphasige Laden eines Elektroautos. Aber: Nicht jeder Netzbetreiber wendet die Schieflastverordnung an – es kommt also immer darauf an, wo in Deutschland geladen werden soll.
An der DC-Ladeleistung ändert sich mit der Modellpflege nichts – das neue Ladegerät hat also nur für die Kunden Auswirkungen, die regelmäßig an öffentlichen AC-Säulen laden oder über eine Wallbox mit 11 kW oder mehr verfügen.
Alle Kunden sollen hingegen von dem neuen Navigationssystem profitieren. Die verbesserte Einbindung von Ladesäulen soll die Navigation über längere Strecken optimieren – das System soll nicht nur anzeigen, welche Ladesäule frei ist, sondern auch wie lange der Ladevorgang dauern wird und was er kosten soll. Im I-Pace ist jetzt eine e-Sim-Karte integriert, die ein Datenvolumen von 20 GB pro Monat hat und im ersten Jahr kostenlos ist. Die Folgekosten nennt Jaguar in der Mitteilung nicht.
Zudem wurde die bekannte Vorklimatisierung des Innenraums erweitert – um eine Vorreinigung. Ein PM2.5-Filter soll auf Wunsch vor der Fahrt feine Partikel und Allergene wie etwa Pollen aus der Luft des Innenraums filtern. Weitere Updates betreffen die 360-Grad-Kamera, der Innenspiegel ist jetzt rahmenlos und enthält das aus dem Land Rover Evoque bekannte HD-Display, um auf Wunsch das Bild der in die Dachfinne integrierten Weitwinkel-Rückfahrkamera anzuzeigen – etwa wenn Ladung oder große Mitfahrer den Blick durch den klassischen Innenspiegel erschweren.
Von außen ist die Modellpflege kaum zu erkennen. Neu ist etwa der Einsatz des Kühlergrills, außerdem wurden die Lackfarben angepasst. In dem optionalen „Exterieur Bright Pack“ ergänzen Akzente aus Chrom – etwa die Grilleinfassung oder die Fensterrahmen – und in Grau (Außenspiegel, Diffusor) den Auftritt.
Am Antrieb selbst ändert sich nichts: Die beiden E-Motoren leisten zusammen 294 kW, die Reichweite im WLTP-Test liegt bei 470 Kilometern. Den Verbrauch gibt Jaguar mit 24,8 kWh/100km an.
Der Basis-Listenpreis liegt in Deutschland bei 77.300 Euro, für die Dauer der auf 16 Prozent gesenkten Mehrwertsteuer ist der I-Pace ab 75.352 Euro erhältlich. Laut Jaguar sind in diesem Preis die Servicekosten der ersten drei Jahre bzw. 100.000 Kilometer enthalten.
Jaguar hatte erst im Mai den Preis für den I-Pace auf jene 77.300 Euro brutto gesenkt. Mit einem Netto-Listenpreis von 64.957,99 Euro liegt das Modell I-Pace EV400 S knapp unter der Preisobergrenze für den Umweltbonus und ist somit förderfähig. Die Ausstattungen „SE“ und „HSE“ kosten deutlich mehr und kommen auch mit der vorübergehenden Senkung der Mehrwertsteuer nicht unter die Preisgrenze von 65.000 Euro netto.
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