ZF will neue Sparte für elektrifizierte Pkw-Antriebe gründen

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Der Aufsichtsrat des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen hat die Gründung einer neuen Division für elektrifizierte Pkw-Antriebe aus den bisherigen Bereichen Pkw-Antriebstechnik und E-Mobility beschlossen. Ziel ist es, den Kunden elektrifizierte Antriebslösungen aus einer Hand anzubieten.

Leiter der neuen Division wird Stephan von Schuckmann, der seit Herbst 2018 die Abteilung Pkw-Antriebstechnik mit Sitz in Saarbrücken leitet und nun zum 1. Januar 2021 in den ZF-Vorstand berufen wurde. Geplant ist, dass die neue Einheit auf einen Umsatz von rund zehn Milliarden Euro kommen soll, rund ein Viertel des gesamten Konzernumsatzes.

Mit der neuen Struktur werden die beiden bisherigen Divisionen Pkw-Antriebstechnik und E-Mobility zusammengelegt. Die Entscheidung für von Schuckmann dürfte ZF recht leicht gefallen sein: Der Leiter der Sparte E-Mobility, Jörg Grotendorst, hat bei ZF bereits gekündigt und wird 2021 die Automotive-Sparte von Rheinmetall leiten. Von Schuckmann ist seit 2003 bei ZF und hatte seitdem verschiedene Führungspositionen inne – etwa bei der Lenksystem-Tochter in Ungarn, am Hauptsitz der damaligen ZF Lenksysteme GmbH in Schwänsich Gmünd (heute Bosch Automotive Steering), bevor er in die Division Pkw-Antriebstechnik wechselte.

Die neue Struktur soll auch die strategische Entscheidung des Konzerns vom Bodensee widerspiegeln, künftig keine Komponenten mehr für rein verbrennungsmotorische Antriebe zu entwickeln. Wenn alle Antriebe elektrifiziert sind, muss ZF die beiden Antriebssparten nicht mehr separat arbeiten lassen. In der Mitteilung heißt es, dass die neue Division „alle Kompetenzen für die zunehmende Elektrifizierung im Bereich Pkw-Antriebe“ bündle, um „noch kundenorientierter zu agieren und die Transformation zum Plug-in-Hybrid und elektrischen Antrieb weiter zu beschleunigen“.

Aus der Mitteilung des Konzerns geht aber nicht hervor, wo die neue Division ihren Sitz haben wird – in Saarbrücken am bisherigen Sitz der Pkw-Antriebstechnik oder in Schweinfurt, wo die E-Mobility beheimatet ist.

Offen ist, welche Auswirkungen die Zusammenlegung der beiden Divisionen auf die Anzahl der Mitarbeiter haben wird. In der vergangenen Woche hatte ZF zwar eine Beschäftigungsgarantie für zwei Jahre gegeben, aber auch die Arbeitszeit um 20 Prozent gekürzt. In den kommenden beiden Jahren will sich der Konzern auch in anderen Sparten eine neue Struktur verpassen.
handelsblatt.com, zf.com

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