Förderaufruf für Ladeinfrastruktur in Schleswig-Holstein

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Nachdem die EU-Kommission im Juni die Förderungen für den Ladenetzaufbau in Schleswig-Holstein genehmigt hatte, wird es nun konkret: Die Landesregierung hat jetzt ein 18 Millionen Euro schweres Förderprogramm gestartet, um Unternehmen und Kommunen beim Ausbau der Ladeinfrastruktur zu unterstützen.

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Das Förderprogramm wird über die Wirtschaftsförderung- und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH) abgewickelt. Anträge können ab sofort online bei der WTSH gestellt werden. Förderfähig ist die Errichtung von öffentlich und nicht-öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur sowie das Lastmanagement für mindestens drei Ladepunkte an einem Standort. Ebenfalls bezuschusst wird der Aufbau von Ladegeräten für E-Busse sowie in allen Fällen die Einrichtung des jeweils erforderlichen Netzanschlusses.

Konkret gibt es im Bereich „nicht-öffentliche Ladeinfrastruktur“ 500 bis 750 Euro pro Ladepunkt sowie 500 Euro für ein zusätzliches Lastmanagement und im Bereich „öffentliche Ladeinfrastruktur“ 1.000 Euro pro Ladepunkt mit einer Leistung von mindestens 11 kW, 2.000 Euro für mindestens 22 kW, 7.500 Euro für mindestens 50 kW sowie 500 Euro für ein zusätzliches Lastmanagement. In allen Fällen ist der Zuschuss bei 50 Prozent der förderfähigen Ausgaben gedeckelt.

Ladeinfrastruktur-Großprojekte werden gesondert behandelt. Hier beträgt die Höhe der Förderung bis zu 50 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Dies gilt für die Errichtung von öffentlichen Ladepunkten mit mindestens 150 kW (maximal 30.000 Euro pro Ladepunkt), für besondere Vorhaben, „die einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende im Mobilitätssektor leisten“ (maximal 2 Millionen Euro) und die Errichtung von Ladeinfrastruktur für E-Busse (auch maximal 2 Millionen Euro).

Hintergrund ist eine spezielle Förderinitiative der Europäischen Kommission. Konkret sollen in Deutschlands nördlichsten Bundesland mindestens 1.500 zusätzliche Ladepunkte entstehen und bis zu sechs Busdepots mit Ladestationen ausgestattet werden.

Update 07.12.2020: Seit dem Anlaufen des Programms im Juli konnte nun eine erste positive Zwischenbilanz gezogen werden. 170 Anträge und 350 Ladesäulen wurden bisher finanziert. „Das ist eine starke Startbilanz. Damit baut Schleswig-Holsteins die bundesweit gute Position bei der Ladeinfrastruktur aus“, sagte Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht.

Gemessen an der Bevölkerungszahl liegt Schleswig-Holstein mit rund 1400 Ladepunkten derzeit bundesweit auf Platz drei. Mit Hilfe des Förderprogramms sollen laut Albrecht bis zu 1500 weitere Ladepunkte entstehen.

Update 23.04.2021: Von dem Förderbudget in Höhe von 18 Millionen Euro sind inzwischen rund 10,5 Millionen Euro für die Bewilligung vorgesehen. Wie das zuständige Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, mitteilt, würden davon allein 8,8 Millionen Euro in Großprojekten wie der Elektrifizierung von Busbetriebshöfen oder dem Ausbau von Schnellladestationen investiert. Das Interesse am Förderprogramm ist laut dem Land groß: Mehr als 450 Anträge seien seit dem Start des Programms Ende Juli 2020 eingegangen – von denen rund 400 bereits bewilligt werden konnten.
hl-live.de, mopo.de, wtsh.de, wtsh.de (Förderrichtlinie als PDF), schleswig-holstein.de (Update I), schleswig-holstein.de (Update II)

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