Lordstown Motors will an die Börse

Lordstown Motors plant den Gang an die US-Börse Nasdaq durch eine Fusion mit der Investmentgesellschaft DiamondPeak Holdings. Es ist nicht das erste amerikanische EV-Startup mit solchen Plänen.

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Das Unternehmen erwartet, dass der Börsengang rund 675 Millionen US-Dollar (573 Millionen Euro) an zusätzlichem Kapital einbringen wird, das in die Entwicklung und Kommerzialisierung des rein elektrischen Pickup-Trucks Endurance fließen soll. Das Unternehmen würde damit mit rund 1,6 Milliarden Dollar (1,36 Milliarden Euro) bewertet. Lordstown gibt in der Mitteilung an, dass der Deal bis zum vierten Quartal 2020 abgeschlossen sein soll.

Der E-Lkw-Hersteller Nikola Motor – das wie Lordstown auch ein E-Pickup namens Badger bauen will – hatte sich mit dem bereits gelisteten Unternehmen VectoIQ zusammengetan, um unter dem Tickersymbol „NKLA“ an der Nasdaq gehandelt zu werden. Auch Fisker Inc. plant den Börsengang per Fusion, in diesem Fall mit der Investmentgesellschaft Spartan Energy Acquisition Corporation. Auch Fisker will in wenigen Jahren ein E-Pickup anbieten, wie das Unternehmen kürzlich bei seiner Modellplanung verraten hat.

Zumindest im Falle von Nikola hat sich der IPO kurzfristig ausgezahlt – zwischenzeitlich lag die Aktie rund 60 Prozent im Plus. Doch alle diese Unternehmen haben noch kein Produkt auf dem Markt und kein profitables Geschäftsmodell. Auch wenn Tesla eine gewisse eMobility-Euphorie an den US-Börsen geweckt hat, ist das Risiko bei den Startups nicht von der Hand zu weisen. Tesla fährt inzwischen Gewinne ein, bei Nikola, Lordstown und Co. wird das noch dauern.

In der Mitteilung gab Lordstown auch an, dass seit der Vorstellung des Endurance im Juni mehr als 27.000 Bestellungen für den Wagen eingegangen seien. Lordstown-Gründer und -CEO Steve Burns bezifferte den Wert der Vorbestellungen auf 1,4 Milliarden Dollar. Rund 6.000 Vorbestellungen hatte Lordstown aber bereits seit dem Start vorliegen: Der Endurance ist aus dem inzwischen eingestellten Pickup-Projekt W15 des ebenfalls von Burns gegründeten Unternehmens Workhorse hervorgegangen. Lordstown hat dabei nicht nur die Vorbestellungen, sondern auch einiges an Technologie in Lizenz übernommen.

Mit 27.000 Vorbestellungen – bei einem Gesamtwert von 1,4 Milliarden Dollar entspricht das rund 52.000 Dollar pro Fahrzeug – wären aber noch viele Reservierungen aus eigener Kraft hinzugekommen. Und da Lordstown nach eigenen Angaben nur mit einer anfänglichen Produktion von 20.000 Fahrzeugen pro Jahr rechnet, wäre der erste Jahrgang bereits ausverkauft – sofern das Unternehmen die Reservierungen auch in verbindliche Bestellungen umwandeln kann.

Die Vorbestellungen sollen laut Lordstown vor allem von gewerblichen Flottenkunden stammen – also jene Klientel, für die einst der W-15 entwickelt wurde. Das Unternehmen plant nach eigenen Angaben weiterhin, dass der Endurance in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 ausgeliefert werden soll.

Update 29.10.2020: Der angekündigte Börsengang des US-Startups Lordstown Motors wurde nach einer Fusion mit der Investmentgesellschaft DiamondPeak Holdings nun vollzogen. Die Lordstown-Aktien werden seit Montag an US-Börse Nasdaq unter dem Tickersymbol „RIDE“ gehandelt. Die Erlöse fließen in die Entwicklung und Kommerzialisierung des rein elektrischen Pickup-Trucks Endurance, der in der zweiten Jahreshälfte 2021 in Produktion gehen soll.
electrek.co, carscoops.com, insideevs.com, businesswire.com, carscoops.com, lordstownmotors.com (beide Update)

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