GM kündigt EV-Bausatz als Nachrüst-Lösung an

General Motors will ab der zweiten Jahreshälfte 2021 einen Elektroantriebs-Bausatz für Bastler mit Komponenten des Chevy Bolt verkaufen, mit dem Bastler herkömmliche Autos zu Stromern umbauen können.

Dazu gehören ein E-Motor mit 147 kW Leistung und ein Akku mit einer Kapazität von 60 kWh sowie ein AC-DC-Inverter, DC-DC-Wandler, Kabelbaum und Komponenten für die Batterie-Klimatisierung. Die Lösung sollte eigentlich auf der Tuning-Messe Sema vorgestellt werden, die Ankündigung fand nun wie die Messe selbst digital statt.

Um die Fähigkeiten des Bausatzes zu demonstrieren, hat General Motors den Antrieb in einen 1977er Chevrolet Blazer eingebaut. Damit haben sich die Amerikaner ein besonders durstiges Modell für die Elektrifizierung ausgesucht: Der Blazer K5 bietet nur zwei Sitzplätze, kommt aber mit seinem 6,6 Liter großen V8 kaum unter 20 Liter/100 km. Netter Nebeneffekt: Mit dem Bausatz liegt nun die Spitzenleistung des Blazer höher. Der V8 des Baujahrs 1977 kam lediglich auf 130 kW.

Mit der Ausrichtung auf „Bastler“ meint General Motors aber nicht das Schrauben in der heimischen Garage, die Arbeiten sollen von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden – unter anderem wegen der Hochvolt-Schulung, aber auch wegen des Umbaus sicherheitsrelevanter Teile. So muss etwa die Bremsanlage mit der Hydraulik auf ein Elektro-System mit Unterdruckpumpe oder elektrischem Aktor umgerüstet werden – Ähnliches gilt bei einer hydraulischen Servolenkung.

Als solcher Betrieb können sich aber auch kleinere Unternehmen qualifizieren, die sonst andere Tuning-Umbauten an Verbrennern vornehmen. Tatsächlich bietet der Bausatz Potenzial für schönere Lösungen als in dem Blazer: Der 60 kWh große Akku wurde in dem Demonstrator recht plump auf der Ladefläche montiert.

Trotz dieser Auflagen bzw. Einschränkungen über die zertifizierten Fachbetriebe geht General Motors davon aus, dass sich das „Electric Connect and Cruise package“ kommerziell lohnen wird. Die Nachfrage nach einem solchen System sei hoch genug, zudem handelt es sich um in Neuwagen auslaufende Komponenten. Die neuen Ultium-Batterien und Elektromotoren aus dem „Ultium Drive“-Baukasten werden in der Nachrüst-Lösung aber nicht angeboten.

Derartige Nachrüst-Lösungen sind nicht neu, Unternehmen wie Karabag oder eClassics (mit Freigabe von Volkswagen) bieten solche Lösungen bereits an und rüsten Bestands-Fahrzeuge und Oldtimer um. Es ist aber ungewöhnlich, dass ein Autobauer selbst einen solchen Nachrüst-Satz zum Kauf anbietet.
heise.de, golem.de, chevrolet.com

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